21.12.2023

Aktuelle Zahlen zur Unternehmensnachfolge in Baden-Württemberg

Die Situation bei der Unternehmensnachfolge spitzt sich in Deutschland weiter zu. Noch nie war es für Unternehmerinnen und Unternehmer so schwierig, geeignete Interessenten zu finden. Besonders schwierig gestaltet sich die Suche in Baden-Württemberg.
Laut dem jüngsten DIHK-Report Unternehmensnachfolge 2023 könnten in den nächsten fünf Jahren bundesweit rund 250.000 Unternehmen mangels Nachfolge von der Schließung betroffen sein.

Unternehmensnachfolge wird zunehmend zur Herausforderung – insbesondere im Südwesten

Von diesen Entwicklungen ist Baden-Württemberg besonders betroffen. Bei IHK-Veranstaltungen und in Beratungen zum Thema Unternehmensnachfolge wurden für die aktuelle Erhebung rund 4.350 Kontakte ausgewertet. Im Ergebnis standen 757 Seniorunternehmen lediglich 161 Interessentinnen und Interessenten gegenüber – damit liegt das Verhältnis inzwischen bei nur noch fünf zu eins. Das ist ein historischer Tiefstand seit Beginn der DIHK-Statistik im Jahr 2007.
Die Herausforderung ist gewaltig: In Baden-Württemberg stehen bis 2026 rund 27.000 Unternehmen zur Nachfolge an. Werden keine Unternehmensnachfolger gefunden, droht diesen Unternehmen in letzter Konsequenz die Schließung.
Verschärft wird die Nachfolgeproblematik durch die günstige Arbeitsmarktsituation für qualifizierte Fachkräfte. Sie erhalten zunehmend attraktive Angebote für abhängige Beschäftigungsverhältnisse und entscheiden sich daher tendenziell gegen eine risikoreichere Unternehmensübernahme. Die heutige Fachkräftegeneration legt Wert auf flexible Arbeitszeiten und eine möglichst ausgewogene Work-Life-Balance mit dem Ziel einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Übernahme und Führung eines Unternehmens kommt damit für viele nicht in Frage.