DIHK-Ausbildungsumfrage 2025

Ergebnisse der DIHK-Online Umfrage 2025 für die Region Heilbronn-Franken
Kernaussagen für die Region:
  • Entgegen dem Bundestrend stieg die Zahl der umgesetzten Ausbildungsplätze bei den befragten Betrieben im Jahr 2024 an - auf einen neuen Höchststand
  • "Back to the Basics" gilt auch in Heilbronn-Franken: Mangel an Soft Skills und Grundkompetenzen als Hauptgrund für mangelnde Ausbildungsreife festgestellt
  • Ausbildung bleibt ein wichtiges Instrument für die Deckung des eigenen Fachkräftebedarfs (2/3 der befragten Betriebe planen eine Übernahme)
  • Auszubildende aus dem Ausland spielen in Heilbronn-Franken bislang nur eine untergeordnete Rolle
An der Umfrage haben sich 247 regionale Ausbildungsbetriebe beteiligt; der Schwerpunkt liegt dabei deutlich auf Betrieben aus der Industrie (40 %). Handel (14 %) und IT (8 %) sind deutlich abgeschlagen. Die Hälfte der Betriebe ist dem Bereich der kleinen und mittelständischen Betriebe bis 200 Mitarbeitern zuzurechnen.

58 % der befragten Betriebe in Heilbronn-Franken geben an, dass sie im Jahr 2024 nicht alle ausgeschriebenen Plätze besetzen konnten - das ist im Vergleich zu den Vorjahren seit 2016 ein neuer Höchststand und zudem eine gegenläufige Entwicklung zu den Bundesergebnissen. Dort ist erstmals der Anteil der nicht besetzten Stellen gesunken (48 %). Bei den regionalen befragten Betrieben blieben in Summe über 300 Stellen unbesetzt. Hauptgrund für die Nicht-Besetzung war, dass es keine geeigneten Bewerber gab oder schlicht überhaupt keine Bewerbungen eingegangen sind.

89 % der regionalen Betriebe kritisieren die Ausbildungsreife der Bewerber. Besonders gravierend sind dabei die Mängel bei Soft Skills wie Belastbarkeit (69 %) und Disziplin (64 %), Leistungsbereitschaft und Motivation (58 %) sowie Zuverlässigkeit (40 %). Aber auch bei den Grundkenntnissen erreichen die Bewerber nicht das Niveau, das die Betriebe sich von ihnen wünschen und bleiben z.B. bei Ausdrucksvermögen und Sprache, mentaler Leistungsfähigkeit und elementaren Rechenfähigkeiten deutlich hinter den Anforderungen zurück.

Fragt man die Betriebe, welche Veränderungen sie sich in der dualen Ausbildung wünschen, geht es insbesondere um Basics: An erster Stelle werden insbesondere anwendungsorientiertes Lernen und eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieb genannt. Der Wunsch nach einer soliden Basis als Grundlage zeigt sich auch daran, dass fast die Hälfte der Betriebe sich eine Spezialisierung der Auszubildenden erst zu einem späteren Zeitpunkt wünscht.

Die Gewinnung von Auszubildenden aus Drittstaaten spielt in der Region momentan eine untergeordnete Rolle - nur ca. ein Viertel der Betriebe hat hier bereits Erfahrungen gemacht. Dabei kamen insbesondere Geflüchtete als Auszubildene zum Einsatz.

Dass Ausbildung eine gute Eintrittskarte in eine berufliche Laufbahn ist und für sehr viele Betriebe ein wichtiges Instrument zur Gewinnung ihrer künftigen Fachkräfte darstellt, zeigt sich daran, dass zwei Drittel der Betriebe eine Übernahme ihrer Auszubildenden planen.