Planen & Bauen
Positionspapier: Kein Verbot von Torfgewinnung in Niedersachsen
Die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern machen sich gemeinsam dem Industrieverband Garten e.V., der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie sowie dem Wirtschaftsverband Gartenbau e.V. für eine weitere Torfgewinnung und -nutzung in Niedersachsen stark.
Im Rahmen eines derzeit beginnenden Verfahrens zur Änderung des Landes-Raumordnungsprogramms plant die niedersächsische Landesregierung alle Vorranggebiete für die Torfgewinnung zu streichen. Dies würde der Torfindustrie jede Perspektive nehmen und in erheblichem Ausmaß Arbeits- und Ausbildungsplätze auch in nachgelagerten Bereichen gefährden. Deshalb wenden sich die Vertreter von Unternehmen und Arbeitnehmern im Rahmen eines an die Landesregierung in Hannover gerichteten Positionspapiers gegen die Planungsabsichten.
Das Positionspapier weist u. a. auf folgende Aspekte hin:
- Ein Ende der Torfgewinnung in Niedersachsen führt zu keiner Reduzierung des Torfeinsatzes, da Ersatzstoffe in ausreichenden Mengen nicht verfügbar sind. Importe zum Beispiel aus dem Baltikum werden zunehmen.
- Mit dem Ende der Torfindustrie droht eine Abwanderung der Substratindustrie ins Ausland, da der Deutsche Erwerbsgartenbau neben steigenden Energiepreisen auch noch steigende Transportkosten und weniger Flexibilität bei den Liefermöglichkeiten für Substrate zu verkraften hätte.
- Durch den Torfabbau werden in Niedersachsen keine naturnahen Moore zerstört. Torfgewinnung findet auf für die landwirtschaftliche Nutzung bereits vor mehr als einem Jahrhundert entwässerten Flächen statt. Nach Abschluss der Torfgewinnung entwickelt die Torfindustrie durch die vollständige Wiedervernässung der Flächen ökologisch wertvolle Moorstandorte und fördert so den Klimaschutz.
Gemeinsame Positionen zur Zukunft der Torfindustrie und des Einsatzes von Torf in Niedersachsen.
Stand: 10.10.2024