Chefin sein für einen Tag

„Ich will Chefin werden, weil mich dann niemand mehr kritisieren kann“, freut sich eine Schülerin. Dass es nicht ganz so einfach ist, gehörte zu einer der Überraschungen, die die Mädchen in der IHK Hannover erlebt haben. Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt hatte zehn Schülerinnen zu sich eingeladen, um ihnen alle Fragen rund um das Thema Chefin-sein zu beantworten. Dabei ging es nicht nur um die Vorteile, sondern auch um die Herausforderungen, die so eine Position mit sich bringt. Das kam bei den Mädchen gut an: „Ich fand es toll, dass sie so offen erzählt 
hat und wir ihr auch ganz persönliche Fragen stellen durften.“

Außerdem konnten sich die Schülerinnen praktisch ausprobieren: In einem Planspiel waren sie plötzlich selbst Abteilungsleiterin. Was das bedeutet, haben sie in einem Gespräch mit Silke Richter, Abteilungsleiterin Berufsbildung der IHK, erfahren. In einer simulierten Besprechung präsentierten die Mädchen verschiedene Themen, die sie mithilfe ihrer Mitarbeitenden im Vorfeld erarbeitet hatten.

Insgesamt 14 Unternehmerinnen waren dem Aufruf der IHK Hannover gefolgt und hatten zum Girls' Day Schülerinnen dazu eingeladen, sich mit dem Thema Selbstständigkeit einen Tag lang praktisch auseinanderzusetzen. In der Göttinger Geschäftsstelle trafen sich die Teilnehmerinnen aus den Landkreisen Göttingen und Northeim vorab zum Austausch in großer Runde, um danach in die Betriebe der Unternehmerinnen aufzubrechen.

„Es ist schön zu sehen, mit wieviel Begeisterung die Mädchen bei der Sache sind“, sagt Maike Bielfeldt. „Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Die Wirtschaft braucht den weiblichen Führungskräftenachwuchs und Schülerinnen brauchen weibliche Vorbilder, um zu sehen: Ich kann das auch schaffen. Das haben wir in unserer Aktion miteinander verbunden.“

Und können sich die Mädchen nach diesem Tag immer noch vorstellen Chefin zu werden? Zumindest in der IHK Hannover waren sich bei dieser Frage alle einig: „Auf jeden Fall!“