Innovation

KfW sieht bei additiver Fertigung und Biomaterialien deutsche Potenziale

KfW Research hat eine Studie beim Fraunhofer-Institut für Innovations- und Systemforschung, Karlsruhe in Auftrag gegeben und die Zukunftstechnologien aus deutscher Sicht analysiert.
Der Fokus liegt dabei auf Technologien, die in einem Zeitraum von 5 bis 10 Jahren eine hohe Relevanz auf dem Markt erreichen können. Somit sind Technologien angesprochen, die bereits heute kommerziell genutzt werden und ein deutliches Wachstumspotenzial aufweisen. Zur Beurteilung der Technologien wurden die technologische Entwicklung und der Beitrag Deutschlands untersucht. Dazu wurde auf transnationale Patente, wissenschaftliche Publikationen und Markenanmeldungen zurückgegriffen.

Bei dieser mittelfristigen Betrachtung der technologischen Potenziale, liegen demnach aus deutscher Sicht die additive Fertigung zur Fertigung hochpräziser Werkstücke mit hoher geometrischer Komplexität in kleinen Serien und Biomaterialien als nachwachsende Rohstoffe gegenüber konventioneller Rohstoffe auf den vorderen Rängen. Darauf folgen autonomes Fahren und Leichtbau. Erwähnenswert ist die gute Stellung bei der Batterietechnik, die einige Experten wegen der Stärke einiger asiatischer Länder für Deutschland als bereits verloren gegeben haben. Deutsche Hersteller haben demnach jedoch gut aufgeholt beziehungsweise verfügen über Stärken hinsichtlich alternativer Werkstoffe zu Lithium, hoher Kapazitäten oder der Wiederverwertbarkeit.

Auffällig ist die starke Spreizung der Verteilung der Marktwerte. Sehr hohe Werte bestehen bei den Technologien hybridelektrische Kraftfahrzeuge, Recycling Internet der Dinge, Biomaterialien und Wasserstoffproduktion sowie Technologien für erweiterte und virtuelle Realitäten. Mittlere Werte werden gesehen in den Bereichen Robotik, Leichtbau, elektrischen Traktionsmotoren, Smart Grid, Authentifizierung, alternative Solarzellen, künstlicher Intelligenz, Energiespeicherung, Batterietechnik, additive Fertigung, Cybersecurity, 5G/ 6G, low-carbon steelmaking, autonomes Fahren, digitale Medizin sowie neuen Impfstoffe. Sehr niedrig sind die Werte bei den Technologien soft robotics, Quantencomputing, 2D-Materialien, Graphen, Kfz-Brennstoffzellen, Blockchain, umweltorientierte Biozide, Carbon Nanotube, Mensch-Maschinen-Schnittstellen, CO2-Management, Mikrobiom.
Stand: 27.03.2023