Innovation

DPMA-Statistik: Wieder mehr Patentanmeldungen

Mit Einsetzen der Corona-Pandemie Anfang 2020 war die Zahl der Patentanmeldungen mehrere Jahre in Folge rückläufig, insbesondere betraf dies Patentaktivitäten aus Deutschland. Dieser Trend scheint nun gebrochen. Deutsche Unternehmen haben 2023 wieder mehr Erfindungen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) angemeldet als im Jahr zuvor. Knapp 38.500 Patentanmeldungen gingen aus dem Inland ein – ein Zuwachs von 3,4 Prozent im Vergleich zu 2022. Die Zahl der Anmeldungen aus dem Ausland betrug rund 20.200 und lag damit knapp über dem Vorjahr.
Für die Innovationskraft Deutschlands hat die Automobilindustrie nach wie vor zentrale Bedeutung: Insgesamt gingen hier gut 10.600 Patentanmeldungen ein. Die zehn anmeldestärksten Unternehmen sind allesamt Automobilhersteller oder Zulieferer. Auf Platz 1 stand wie in den Vorjahren die Robert Bosch GmbH mit nun 4.160 Patentanmeldungen vor der Mercedes-Benz Group (2.046) und der BMW (1.963).
Ein besonders starker Anstieg an Anmeldungen ist im Sektor Elektrotechnik zu beobachten (+ 6,1 %). Maßgebliche Treiber für diese Entwicklung sind die Batterietechnik, die Digitalisierung und damit verbundenen Technologien – wie etwa Künstliche Intelligenz oder auch Halbleiter-Technologie (+ 16,6 %). In Technikklassen mit starkem Bezug zur Künstlichen Intelligenz wurden im vergangenen Jahr 40 Prozent mehr Patentanmeldungen mit Wirkung für Deutschland veröffentlicht als noch vor fünf Jahren. Fast ein Drittel (32,4 %) aller 2023 veröffentlichten Anmeldungen kamen von Unternehmen oder Forschungseinrichtungen aus den Vereinigten Staaten. Dahinter liegen Deutschland mit einem Anteil von 17,1 Prozent und Japan mit 12,4 Prozent. Deutlich wird gleichzeitig, dass die Zuwächse in den asiatischen Staaten am größten sind: Aus China kamen im vergangenen Jahr 15,0 Prozent mehr Veröffentlichungen als noch 2022.
Deutlichen Zuwachs gab es auch im Sektor „Instrumente“, insbesondere in den Gebieten Messtechnik und Analyse biologischer Stoffe, Optik sowie Steuerungs- und Regelungstechnik. Leicht gestiegen sind zudem die Anmeldungen im Maschinenbau. Neben den großen Technologietrends lassen sich auch in öffentlich weniger beachteten Innovationsbereichen Entwicklungen ablesen: So nahmen etwa in den Techniklassen für Haushaltsreinigung und Küchenausstattung die Anmeldungen um jeweils rund ein Viertel auf 285 bzw. 209 Patentanmeldungen zu. Rückläufig war dagegen abermals der Sektor „Chemie“ und die Anmeldungen im Gebiet Bauwesen.
Ein Ranking erstellt das DPMA jedes Jahr auch für die deutschen Bundesländer: Bezieht man die Anmeldungen auf die jeweilige Bevölkerungszahl, so liegt Baden-Württemberg mit 130 Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner weiter vor Bayern (81). Auf Platz 3 folgt dann aber Niedersachsen (35).
Die Daten sind Teil einer Analyse, die das Deutsche Patent- und Markenamt durchgeführt hat. Das DPMA ist mit seinen knapp 2800 Mitarbeitende an drei Standorten – München, Jena und Berlin das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums.
Weitere Informationen zur DPMA-Jahresstatistik 2023 finden Sie unter

Tipp: Gerade junge und kleinere Unternehmen unterstützt die IHK Hannover mit kostenlosen und vertraulichen Beratungen über Patente, Marken & Co. Nächste Termine und Anmeldung unter www.hannover.ihk.de/patentsprechtag

Stand: 19.03.2024