Hannover: Forschungszentrum für Quantentechnologien geht in Betrieb

Jüngste Fortschritte im sogenannten Quanten-Engineering erlaubt zum Beispiel eine Überprüfung fundamentaler physikalischer Gesetze, die Messung von Raum und Zeit in bisher unerreichter Genauigkeit oder die Etablierung bahnbrechender Quantentechnologien. Indem Forscher Quanteneffekte ausnutzt, hofft man empfindlichere oder kleinere Sensoren bauen zu können, um beispielsweise Umweltprozesse, wie Eismassenverlust durch Folgen der Klimaerwärmung zu beobachten und zu erfassen. Welche Kriterien ein Sensor genau erfüllen muss, um als Quantensensor zu gelten, wird derzeit unter Wissenschaftlern diskutiert.
Das Hannover Institute of Technology (HITec) der Leibniz Universität Hannover bietet als themenübergreifendes Forschungszentrum dazu nun eine weltweit einmalige Infrastruktur: Unter Beteiligung der Fachgebiete Physik, Geodäsie und Ingenieurwissenschaften sollen Grundlagen- und angewandte Forschung sowie Technologieentwicklung. Die Forschungsarbeiten umfassen die Entwicklung, Erprobung und Herstellung solcher Sensorsysteme, die in der Grundlagenphysik, der Erdmessung und Erdbeobachtung sowie der Präzisionsmetrologie zum Einsatz kommen werden.
Der neue Forschungsbau bietet zudem eine einzigartige Infrastruktur für mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Neben Laboren, die für Präzisionsexperimente auf Quantenniveau ausgelegt sind, werden auch drei Großgeräte in der Forschung zum Einsatz kommen. Darunter ist auch ein 40 Meter hoher Freifallsimulator, der für vier Sekunden Experimente in der Schwerelosigkeit ermöglicht und in Hannover entwickelt und konstruiert wurde. Außerdem gibt es eine Anlage, mit der optische Fasern entwickelt und hergestellt werden können, die beispielsweise als weltraumtaugliche Faserlaser zum Einsatz kommen. Hinzu kommt eine sogenannte Atomfontäne, die der Erforschung und Entwicklung von hochpräzisen Messverfahren auf Basis von Materiewellen dient.
Stand: 19.05.2025