Tourismus

Saisonumfrage Touristik Sommer 2023: Gute Geschäfte

Die Antworten von 21 Unternehmen im Rahmen der IHK-Herbstumfrage Touristik zur Sommersaison 2023 bei Reiseveranstaltern, Reisebüros und Busreise­unter­nehmen für das Gebiet der Industrie- und Handelskammer Hannover zeigen, dass die Sommersaison vor allem im Urlaubsreisegeschäft überwiegend hervorragend verlaufen ist. Die Risiken liegen weiter insbesondere in den Preisentwicklungen und in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. In Niedersachsen haben sich insgesamt 93 Unternehmen an der Umfrage beteiligt.

Die Touristikunternehmen im Gebiet der IHK Hannover beurteilen ihre Geschäftslage in der Sommersaison 2023 sehr positiv. Eine gute Geschäftslage bestätigen zwei Drittel der Betriebe, während nur noch 4,8 Prozent der Antwortenden ihre Lage als schlecht einstufen. Die Buchungen ziehen insgesamt zwar überwiegend zufriedenstellend bis deutlich an. Die Dynamik der Geschäftsentwicklung fällt aber in den drei Teilsegmenten durchaus differenziert aus: Während im Outgoing 78,9 Prozent der Teilnehmenden höhere Buchungszahlen registrieren, entwickelt sich das inländische Tourismusgeschäft im Vorjahresvergleich zwar leicht günstiger; allerdings ist nur eine sehr geringe Dynamik zu verzeichnen. Das Incoming-Geschäft entwickelt sich gegenwärtig sehr stabil: 84,6 Prozent der Teilnehmenden verzeichnen ein unverändertes Buchungsgeschehen.
Der Aufwärtstrend bei den Umsätzen setzt sich auch in der Sommersaison 2023 klar fort. Verbuchten vor Jahresfrist bereits zwei Drittel der Teilnehmenden Um­satzzuwächse, so sind es nun bereits 78,9 Prozent; keiner der Teilnehmenden weist Umsatzverluste aus. Im Vergleich der beiden Segmente „Geschäftskunden“ und „Urlaubsreisende“ entwickelte sich letzteres deutlich erfreulicher: Hier verbuchten 77,8 Prozent der antwortenden Unternehmen gestiegene Umsätze, während im Geschäftskundenbereich nur jedes fünfte Unternehmen ein Plus verbuchte.
Die aktuell hohe Zufriedenheit mit der eigenen Geschäftslage und der durchaus zuversichtliche Ausblick auf die Wintersaison 2023/2024 (nur etwas mehr als jeder siebte Betrieb befürchtet eine ungünstigere Entwicklung) lässt den Klimaindex, der sich aus der Bewertung der aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen an die künftige Geschäftsentwicklung zusammensetzt, bei einem maximal erreichbaren Wert von 200 kräftig auf einen Wert von 136,5 klettern. Damit liegt er zwar leicht unter dem Wert der diesjährigen Frühjahrsumfrage (138,9), übertrifft aber deutlich den Wert der vorigen Sommersaison (82,0).
Die Verkaufspreise in der Reisebranche werden auch in den kommenden sechs Monaten noch auf breiter Front steigen. Neun von zehn Betrieben planen die Preise anzuheben. Während jeder zehnte teilnehmende Betrieb die Zahl der Beschäftigten zu erhöhen plant, will jeder vierte Betrieb Personal abbauen.
Bei den Top-Risikofaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unter­nehmens für die kommenden 12 Monate nehmen die Energie- und Rohstoffpreise mit 61,9 Prozent unverändert Rang 1 ein, gefolgt von den wirt­schafts­politischen Rahmenbedingungen (57,1 %) und dem Fachkräftemangel mit 47,6 Prozent.
Bei den Investitions­planungen stehen die teilnehmenden Betriebe überwiegend auf der Bremse: So planen zwei Drittel der Betriebe keine Investitionsausgaben ein. Bei den Investitionsmotiven liegt der Ersatzbedarf (Modernisierungsmaßnahmen) mit 62,5 Prozent vorn; auf dem geteilten Platz 2 folgen die Umsetzung von Produktinnovationen und Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen mit jeweils 50,0 Prozent.
28,6 Prozent der Betriebe bestätigen, derzeit offene Stellen längerfristig (mehr als zwei Monate) nicht besetzt zu können, weil keine passenden Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden seien. Keinen Personalbedarf weisen demgegenüber zwei Drittel der teilnehmenden Betriebe (66,7 %) aus.
Details im Bericht und in den Charts (3 Seiten):

Stand: 16.11.2023