Saisonumfrage Touristik: Gedämpfte Erwartungen

Die Ergebnisse der IHK-Herbstumfrage Touristik zur Sommersaison 2025 für das Gebiet der Industrie- und Handelskammer Hannover zeigen, dass insbesondere das Urlaubsreisegeschäft einen deutlichen Einbruch erlitten hat. Auch für die Wintersaison 2025/2026 führt das schwierige politische und wirtschaftliche Umfeld zu eher verhaltenen bis gedämpften Erwartungen. So werden auch die Top-Risiken insbesondere in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und in der auch davon maßgeblich beeinflussten zurückhaltenden Inlandsnachfrage verortet. In Niedersachsen haben sich insgesamt 68 Unternehmen an der Umfrage beteiligt.
Die Touristikunternehmen im Gebiet der IHK Hannover beurteilen ihre Geschäftslage insgesamt noch sehr positiv. Jeweils 40 Prozent der befragten Betriebe bewerten diese als gut bzw. zufriedenstellend. Im Vergleich zur letztjährigen Wintersaison ist allerdings eine deutlich sichtbare Eintrübung zu verzeichnen. Die Buchungszahlen im Inlandsmarkt zeigen per Saldo eine leicht positive Tendenz – wohingegen die Entwicklung im Incoming wie auch im Outgoing-Segment rückläufig ist.
Die Umsätze haben sich in der Sommersaison 2025 zwar im Jahresvergleich tendenziell rückläufig entwickelt, aber gegenüber der Frühjahrsumfrage dieses Jahres positive Signale gesendet. Die Umsatzentwicklung mit Geschäftsreisenden entwickelt sich zwar auf einem deutlich geringeren Niveau, dafür aber leicht stabiler als der Gesamtmarkt, Das Geschäft mit den Urlaubsreisen hat auf deutlich höherem Niveau einen erheblichen Einbruch erlitten: Hier verbuchten lediglich noch 35,3 Prozent der Unternehmen höhere Umsätze (vor Jahresfrist: 64,7%).
Die Kombination aus aktuell zwar noch weitgehend gegebener Zufriedenheit mit der eigenen Geschäftslage – bei allerdings sichtbarer Eintrübung – und der eher verhaltenen bis gedämpften Erwartung für die kommende Wintersaison lässt den Klimaindex bei einem maximal erreichbaren Wert von 200 von dem in der letztjährigen Herbstumfrage ermittelten Wert 128,5 über 105,0 in der Frühjahrsumfrage auf einen nunmehr auf unter den Durchschnitt gesunkenen Wert von 94,9 zurückgehen.
Die Verkaufspreise in der Reisebranche werden auch in den kommenden sechs Monaten steigen. Aber dies wird nicht mehr auf so breiter Front geschehen. Planten vor Jahresfrist noch acht von zehn Betrieben die Preise anzuheben, so reduziert sich dieser Anteil auf 60,0 Prozent. Während nur noch 10,5 Prozent der teilnehmenden Betriebe einen Ausbau ihres Personaltableaus vorsehen, plant etwa jeder fünfte antwortende Betrieb die Mitarbeiterzahl zu reduzieren.
Als Top-Risikofaktor Nr. 1 für die kommenden zwölf Monate werden mit einer Nennung von 63,2 Prozent – bei deutlich gestiegener Gewichtung gegenüber der letztjährigen Herbstumfrage – die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen eingestuft. Es folgt erstmals auf Rang 2 die Inlandsnachfrage mit 52,6 Prozent vor dem Personal-/Fachkräftemangel mit 36,8 Prozent.
In der kommenden Saison planen nur 5,3 Prozent (Herbst 2024: 15,0 %) höhere Investitionsausgaben zu tätigen, weitere 42,1 Prozent (Vorjahr: 35,0 %) gleichbleibend hohe Ausgaben. Der Antei251121 (Umfrage_Tourismus_Sommer_2025) (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 88 KB)l der Touristikunternehmen ohne eingeplantes Budget für Investitionen geht leicht von 45,0 Prozent (Herbst 2024) auf 42,1 Prozent zurück. Bei den Investitionsmotiven liegt der „Ersatzbedarf“ (Modernisierungsmaßnahmen) mit 66,7 Prozent vor der „Produktinnovation“ mit 58,3 Prozent.
Aktuell bestätigt knapp jedes dritte Unternehmen (31,6 %), dass derzeit offene Stellen längerfristig (mehr als zwei Monate) nicht besetzt werden könnten, weil keine passenden Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden seien. Diese Problematik betrifft aktuell ausschließlich die Reisebüros.
An der IHK-Herbstumfrage Touristik zur Sommersaison 2025 bei Reiseveranstaltern, Reisebüros und Busreiseunternehmen für das Gebiet der IHK Hannover haben sich 20 Unternehmen beteiligt. In Niedersachsen haben sich insgesamt 68 Unternehmen an der Umfrage beteiligt.
Die Details können dem siebenseitigen Bericht sowie den Charts (3 Seiten) entnommen werden:
Stand: 24.11.2025