Saisonumfrage Gastgewerbe: Stimmung und Ausblick eingetrübt

Die Stimmungslage im Gastgewerbe der IHK-Region Hannover weist im Vergleich zu der Umfrage im vergangenen Herbst ungünstigere Daten auf. Waren vor Jahresfrist noch mehr als drei Viertel (79,3 %) der Teilnehmenden zufrieden bis sehr zufrieden mit der eigenen Geschäftslage, so geben ihr aktuell nur noch sechs von zehn Unternehmen eine Zufriedenheit signalisierende Bewertung.

Wiesen in der Herbstumfrage vergangenen Jahres 61,2 Prozent der Betriebe höhere oder zumindest unveränderte Umsatzzahlen aus, so ist dieser Anteil in der abgelaufenen Sommersaison auf 62,6 Prozent leicht angestiegen. Allerdings ist der Anteil der Betriebe mit gestiegenen Erlösen von 33,5 Prozent auf 25,2 Prozent zurückgegangen. Bei der Betrachtung der Geschäfte mit den unterschiedlichen Gästegruppen ist zu konstatieren, dass es lediglich bei Geschäften mit Urlaubsreisenden erneut eine leicht positive Tendenz zu vermelden gibt.

Das Niveau der Auslastung verfügbarer Beherbergungskapazitäten weist in der abgelaufenen Sommersaison im Vorjahresvergleich per Saldo eine leichte Aufwärtstendenz auf. 28,8 Prozent der Teilnehmenden registrieren eine stärkere Zimmer- bzw. Stellplatzauslastung. Knapp ein Drittel der Teilnehmenden weisen hingegen eine rückläufige Auslastung auf.

Die Erwartungen der teilnehmenden Unternehmen an die Entwicklung ihrer Geschäftslage in der Wintersaison 2025/2026 sind von deutlicher Zurückhaltung geprägt. Der Anteil der Betriebe, die eine günstigere Geschäftsentwicklung erwarten, hat sich von 11,4 Prozent (Herbst 2024) weiter auf 4,8 Prozent verringert. Andererseits hat sich auch der Anteil der Unternehmen, die eine ungünstigere Entwicklung der eigenen Geschäftslage erwarten, von 51,1 Prozent auf 46,8 Prozent leicht reduziert.

Der Konjunkturklimaindex, der die aktuelle Lage und die Aussichten in einem Wert zwischen 0 und 200 zusammenfasst, hatte sich zuletzt in der Frühjahrsumfrage mit einem Wert von 84,4 im Vorjahresvergleich (75,0) deutlich positiver entwickelt und auch gegenüber der letztjährigen Herbstumfrage leicht zugelegt (80,3). Nun hat bei einem Wert von 73,0 wieder einen Dämpfer erhalten (zum Vergleich: für Niedersachsen wird bei einem kräftigen Zuwachs ein Wert von 104,6 ausgewiesen!).

Für die Wintersaison 2025/2026 planen 42,5 Prozent der teilnehmenden Unternehmen die Übernachtungs- bzw. Verzehrpreise zu erhöhen. Damit nimmt die Preisrallye wieder etwas Fahrt auf. Die Entwicklung bei der Beschäftigung weist klar auf Kontinuität und Stabilität hin. 87,4 Prozent der Betriebe planen keine Veränderungen am Personaltableau vorzunehmen. Während kein Betrieb zusätzliches Personal einzustellen plant, wollen 12,5 Prozent die Zahl ihrer Beschäftigten reduzieren.

Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens in den kommenden zwölf Monaten sehen 83,2 Prozent der antwortenden Unternehmen aus dem Gastgewerbe die Preise für Energie, Rohstoffe und Lebensmittel an, gefolgt von den Arbeitskosten (75,6 %), die zuletzt zweimal in Folge den Spitzenplatz belegten, sowie - mit deutlichem Abstand und rückläufiger Gewichtung – dem Personal-/Fachkräftemangel mit 40,3 Prozent. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen haben den Nennungen zufolge an Brisanz eingebüßt, besitzen aber dennoch deutlich Relevanz.

Die Bereitschaft, Investitionen zu tätigen, nimmt zu. Immerhin 13,7 Prozent wollen mehr investieren. Damit hat sich dieser Anteil gegenüber der letztjährigen Herbstumfrage (6,0 %) mehr als verdoppelt. Zusammen mit den Unternehmen, die zumindest in gleichbleibendem Maße investieren wollen, beträgt der Anteil bereits deutlich mehr als die Hälfte (62,1 %). Bei den Investitionsmotiven stehen mit 78,4 Prozent Modernisierungsmaßnahmen unverändert an erster Stelle. Mit weitem Abstand folgt das Motiv

Produktinnovation mit einem deutlichen Zuwachs von 5,1 Prozent im Herbst 2024 auf nun 33,0 % auf Rang 2.

Bei erheblich stärkerer Relevanz für die Gastronomie bestätigen insgesamt etwas mehr als ein Viertel der antwortenden Betriebe (28,2 %), dass sie derzeit offene Stellen längerfristig (mehr als zwei Monate) nicht besetzen können, weil sie keine passenden Arbeitskräfte finden.

An der IHK-Herbstumfrage zur Sommersaison 2025 im Gastgewerbe für das Gebiet der Industrie- und Handelskammer Hannover haben sich 44 Unternehmen aus dem Beherbergungsgewerbe, aus Gastronomie und Campingwirtschaft beteiligt. In Niedersachsen haben sich insgesamt 368 Unter-nehmen an der Umfrage beteiligt.

Die Details können Sie dem acht Seiten umfassenden Bericht sowie den Charts (3 Seiten) entnehmen:

Fragen zur Saisonumfrage Tourismus beantwortet: IHK, Handel und Dienstleistungen, Hans-Hermann Buhr, Tel. 0511 3107-377, hans-hermann.buhr@hannover.ihk.de.