Qualifizierung

Unternehmen sollten mehr als bisher die Weiterqualifizierung von Un- und Angelernten in den Blick nehmen. Insbesondere Teilqualifikationen (TQs) bieten sich dazu an. In den vergangenen drei Jahren gab es bei der IHK Hannover rund 1.000 Teilnehmende an Kompetenzfeststellungen bei Teilqualifikationen in unterschiedlichen Berufen. 139 Teilnehmende konnten über das Instrument bereits einen vollen Berufsabschluss erlangen.
„UN- UND ANGELERNTE ZU FACHKRÄFTEN MACHEN“
Ab dem 1. Januar 2025 wird für die Zielgruppe der Un- und Angelernten zusätzlich das Instrument der Validierung zur Verfügung stehen. Damit können Erwachsene, die ihre beruflichen Kompetenzen primär durch Arbeitserfahrung erworben haben, einen anerkannten Nachweis über ihr fachliches Know-how im Vergleich zu Ausbildungsabschlüssen zum Beispiel in IHK-Berufen erhalten. Je nach Ergebnis sind anschließend Möglichkeiten der Qualifizierung – zum Beispiel über TQs – wichtig, um fehlende Inhalte zu erwerben und den Fachkraftstatus zu erlangen.
Die IHK Hannover wird solche Validierungsverfahren ab dem kommenden Jahr als hoheitliche Aufgabe gebührenpflichtig anbieten.
Folgende zusätzliche Aktivitäten sind durch die IHK unter anderem geplant:
  • Hinsichtlich der steigenden Anzahl von Un- und Angelernten berät die IHK Unter nehmen verstärkt zu den Chancen von TQs, um Menschen praxisnah und flexibel für Tätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt schrittweise zu qualifizieren. Mit erfolgreichen Beispielen, wie etwa der Zusammenarbeit mit Continental im Bereich der TQs, zeigt die IHK, dass sich Anstrengungen in diesem Bereich lohnen.
  • Gemeinsam mit Bildungsträgern, Agenturen für Arbeit, Jobcentern sowie der gesamten IHK-Organisation sorgt die IHK dafür, dass die Instrumente TQ und Validierungsverfahren sowie deren Chancen über Beratungsformate, Veranstaltungen und Sprechtage mehr Menschen zugänglich gemacht werden. Damit vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Transformation gerade der Gruppe der Un- und Angelernten Ängste und Verunsicherung genommen und lohnende Wege zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit aufgezeigt werden, setzt sich die IHK für einen niederschwelligen Zugang zu den Instrumenten ein.
  • Die IHK implementiert die neue hoheitliche Aufgabe der Validierung als weiteres Instrument der Fachkräftesicherung. Dazu baut sie Validierungsteams auf und entwickelt den gesamten Prozess der Durchführung der Verfahren mit dem Ziel, Validierungsverfahren im Frühjahr 2025 rechtssicher anzubieten.
  • Für an einer Validierung Interessierte entwickelt die IHK umfangreiche Informationsmaterialien.
  • Die IHK sorgt dafür, dass weitere Möglichkeiten der Verzahnung von TQs mit bestehenden Maßnahmen der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse oder den neuen Validierungsverfahren intensiv in den Blick genommen werden.
Stand: 30.05.2025