Mobilität und Hafen

Der Hamburger Hafen hatte auch 2023 und 2024 mit rückläufigen Umschlagzahlen zu kämpfen. Eine im Auftrag der Handelskammer erstellte Studie identifizierte wichtige Problem- und Handlungsfelder wie zu hohe Kosten, zu geringe Produktivität und Infrastrukturprobleme. Angesichts der Bedeutung des Hafens für die Hansestadt und die Sicherheit Deutschlands forderten die Kammer und der UVHH in einem Impulspapier eine Reihe konkreter Maßnahmen von der Politik. Weiterhin ein großes Thema war 2024 die Frage nachhaltiger Mobilitätsformen und alternativer Treibstoffe. Diese wurde unter anderem auf dem Event HEY/MOBILITY HAMBURG und dem Hamburger Schifffahrtsdialog diskutiert, auch vor dem Hintergrund der Störung von Handelswegen durch kriegerische Auseinandersetzungen.

Studie zur Wettbewerbsfähigkeit des Hafens

Der Umschlag im Hamburger Hafen bleibt seit einigen Jahren weit hinter den früheren Erwartungen zurück. Trotz des wachsenden Welthandels wurden dort im Jahr 2023 nicht einmal acht Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen, weniger als 2010. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 ging der Seegüterumschlag im Hafen um 3,0 Prozent zurück. Eine im März 2024 veröffentlichte, von der Handelskammer beauftragte neutrale Analyse der Wettbewerbssituation des Hamburger Hafens benannte unter anderem die Erfolgsfaktoren der Konkurrenzhäfen sowie Problem- und zentrale Handlungsfelder in Hamburg.

Impulspapier: Forderungen an die Politik

Der Hamburger Hafen ist Garant für die Versorgungssicherheit Deutschlands, größter Arbeitgeber und Industriestandort im Norden – und generiert jährlich allein rund 30 Milliarden Euro Zolleinnahmen. Bundes- und Landespolitik tragen seiner Bedeutung jedoch nicht ausreichend Rechnung, erklärt ein gemeinsames Impulspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 93 KB) der Handelskammer und des Unternehmensverbands Hafen Hamburg (UVHH) vom Februar 2024. Von der Hamburger Politik fordert es unter anderem eine Wachstumsstrategie samt einer zügigen Entwicklung des Areals Steinwerder Süd. Außerdem soll sich die Stadt Hamburg beim Bund für eine Erhöhung des Hafenlastenausgleichs von 38 auf mindestens 400 Millionen Euro und für schnellere Planungs- und Genehmigungszeiten einsetzen.

8. Hamburger Schifffahrtsdialog

Wie kann eine resiliente und klimaneutrale Seeschifffahrt in geopolitisch schwierigen Zeiten gelingen? Um zukunftsweisende Lösungsansätze zu diskutieren, kamen am 3. Juni rund 200 führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, maritimer Wirtschaft und Marine in der Handelskammer zusammen. Neben Fachvorträgen beinhaltete die Veranstaltung unter dem Motto „Die Seeschifffahrt im Spannungsfeld internationaler Krisen“ eine Podiumsdiskussion mit Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard, der Präsidentin des Verbandes Deutscher Reeder Dr. Gaby Bornheim sowie Jens Broder Knudsen, Vorstandsvorsitzender des Zentralverbandes Deutscher Schiffsmakler. Thema des Events waren unter anderem die Situation im Roten Meer und am Horn von Afrika sowie alternative Kraftstoffe für die Seeschifffahrt.

HEY/MOBILITY HAMBURG

Ein weiteres wichtiges Event fand am 12. und 13. Juni in der Handelskammer statt: Bereits zum zweiten Mal präsentierte sich die Mobilitätsmesse HEY/MOBILITY HAMBURG in den Börsensälen mit einer breiten Themenpalette. Wie bewegen wir uns zukünftig durch unsere Stadt? Die vorgestellten Antworten reichten vom autonom fahrenden Auto bis zum „Hamburg-Takt“ – einer geplanten Mobilitätsgarantie für den öffentlichen Nahverkehr in Hamburg, die Hamburgs Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks vorstellte. Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust eröffnete die Veranstaltung und berichtete von seiner Jungfernfahrt in einem fahrenden Koffer. So innovativ wie das Programm des Events war auch der gut besuchte Ausstellungsfuhrpark in und vor der Handelskammer.