Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv

Virtuelle Ausstellung "Fakt, Fake und Fiktion Landkarten aus neuen Perspektiven"

Seit Jahrhunderten erschaffen Landkarten eine Welt auf Papier. Sie vermitteln Wissen, hatten aber auch einen ganz praktischen Nutzen. Hamburgs Kaufleute planten ihre Handelsreisen mit Karten und in der von ihnen errichteten Commerzbibliothek wurde das geographische Wissen über die gesamte Welt vorgehalten.
Auch wenn die klassischen Landkarten heute im Alltagsgebrauch durch verschiedene Onlineangebote abgelöst wurden und Navigation und Wegfindung vor allem über GPS-Daten erfolgt, faszinieren uns die bunten, aufwendig gestalteten Drucke früherer Zeiten noch immer und wir wollen ihre Geheimnisse entschlüsseln.
Dank eines mit Unterstützung der Helvetia-Versicherung durchgeführten Digitalisierungsprojekts ermöglichen uns dabei moderne Medien und neue Techniken einen ganz anderen, neuen Blick auf diese alten Landkarten.
Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv

Projekt "Kolorierte Landkarten"

In einem Verbundprojekt untersuchten die Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv (SHWA) und die Commerzbibliothek zusammen mit dem Mineralogisch-Petrographischen Institut sowie dem Centre for the Study of Manuscript Cultures (CSMC) der Universität Hamburg, dem Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt (MARKK) zwischen 2018 und 2021 kolorierte Landkarten des 16. bis 19. Jahrhunderts.
Grundlage waren die im historischen Safebestand überlieferten Sammel- und Verlags-Atlanten, die seit dem 18. Jahrhundert von der Commerzdeputation in ihrer Bibliothek gesammelt wurden. Darüber hinaus wurden einige wertvolle Einzelkarten dieses Bestandes untersucht. Insgesamt umfasst die Sammlung rund 4.800 Karten. Vergleichend wurden in dem Projekt asiatische Karten des MARKK hinzugezogen.
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Die Karten der SHWA entstammen größtenteils den Kartenverlagen der Niederlande, Deutschlands, Frankreichs sowie der Skandinavischen Länder. Berücksichtigt werden zudem auch in Hamburg herausgegebene Karten. Landkarten wurden damals als Kupferstich lediglich schwarz-weiß gedruckt, weshalb eine Kolorierung erst im Anschluss und nur durch Hand hinzugefügt werden konnte. Dies macht die Karten als Untersuchungsgegenstand besonders interessant, da jede Karte ein Unikat darstellt. Ziel des Forschungsprojektes ist es, weitreichende Informationen über die Farben zu gewinnen: Wer war für die Kolorierung verantwortlich? Welche Farbmittel wurden genutzt? Welche Rohstoffe wurden für die Herstellung der Farbmittel benötigt? Welche individuellen Kolorierungen weisen die Karten der SHWA auf? Diesen Fragen wurde mittels historischer sowie materialwissenschaftlicher Methoden nachgegangen. Zu den materialwissenschaftlichen Methoden gehört u.a. der Einsatz von Röntgenfluoreszenz, Raman-Spektroskopie sowie Infrarot. Die Untersuchungen sollten zudem langfristige Erkenntnisse über die generelle restauratorische Bestandsbewahrung von alten Kartenbeständen hervorbringen.
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  Das Projekt ist im August 2018 gestartet und wurde für drei Jahre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die SHWA und ihre Forschungspartner kooperieretn mit dem Centrum für Naturkunde der Universität Hamburg sowie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin. Die Erkenntnisse wurden in Form von Publikationen, eines Workshops sowie der  Ausstellung “Farbe trifft Landkarte” vermittelt, die vom 26. August 2021 bis 29. Mai 2022 im Museum am Rothenbaum zu sehen war.
Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv

Über uns

Die Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv wurde 2008 von der Handelskammer Hamburg als zentraler „Erinnerungsort“ für die Hamburger und norddeutsche Wirtschaft gegründet. Als regionales Wirtschaftsarchiv hat sie die Aufgabe, die Traditionen, die Leistungen und die Innovationen der norddeutschen Wirtschaftsregion zu dokumentieren, zu bewahren, der Forschung zur Verfügung zu stellen, der Öffentlichkeit zu präsentieren und der Wirtschaft als Ideenpool für Vergangenes und Zukünftiges zu dienen.
Was leistet die Stiftung?
Die Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv unterstützt Wirtschaft und Wissenschaft in allen Fragen der Wirtschaftsgeschichte und des Archivwesens. Dazu gehört:
  • Sammlung, Erhaltung, Restaurierung und Archivierung wirtschaftshistorischer Dokumente
  • Sichtung, wissenschaftliche Bewertung, archivgerechte Ordnung und Verzeichnung der Bestände
  • Entlastung der Unternehmen durch Aufbereitung, Erfassung und Lagerung des Archivguts
  • Beratung von Unternehmen in allen Fragen der Wirtschaftsarchivpflege und Unternehmensgeschichte
  • Bereitstellung der Firmenunterlagen für eine weitere Nutzung durch die Unternehmen vor allem für die Tätigkeit und Darstellung des Unternehmens; bei Bedarf Aufbereitung für Präsentationen und Ausstellungen.
Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv

Anfahrt und Öffnungszeiten

Adresse

Adolphsplatz 1
20457 Hamburg
Postfach: 11 14 49, 20414 Hamburg

Kontakt

Kathrin Enzel (Geschäftsführerin)
Tel.: 040 36 13 8-517
Fax: 040 36 13 8 61-872
E-Mail: wirtschaftsarchiv@hk24.de

Öffnungszeiten

Die Bestände des Wirtschaftsarchivs sind im Lesesaal der Commerzbibliothek zu folgenden Zeiten nutzbar:
Montag
10 – 16 Uhr
Dienstag
12 – 19 Uhr
Mittwoch
12 – 19 Uhr
Donnerstag
10 – 16 Uhr
Freitag
10 – 13 Uhr
Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv

Vorteile und Leistungen

Welche Vorteile bietet die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsarchiv?

Die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsarchiv und die Übergabe des eigenen Firmenarchivs bietet Unternehmen der norddeutschen Region zahlreiche Vorteile.
  • Das Wirtschaftsarchiv verwahrt die archivwürdigen Unternehmensunterlagen verlässlich "für die Ewigkeit".
  • Das Wirtschaftsarchiv erstellt Verzeichnisse zum eigenen Unternehmensarchiv, durch die einzelne Schriftstücke gezielt aufgefunden werden können. Dieses wird auch dem Unternehmen zur Verfügung gestellt.
  • Das Wirtschaftsarchiv ermöglicht der abgebenden Firma jederzeit Zugriff auf die Firmenunterlagen.
  • Ein Vertrag ermöglicht es dem abgebenden Unternehmen, auch weiterhin Eigentümerin der Unterlagen zu bleiben. Auf Wunsch ist aber auch eine Schenkung der Unterlagen an die Stiftung möglich.
  • Das Wirtschaftsarchiv entlastet die Unternehmen von firmeninternen und externen Anfragen zu den Unterlagen.
  • Auch über die erste Übernahme hinaus sichtet das Wirtschaftsarchiv die Firmenregistraturen abgebender Firmen in regelmäßigen Abständen nach Archivwürdigem: die Registratur wird entlastet, der Archivbestand fortgeführt.
  • Die Kosten für Aufbereitung, Erfassung und Lagerung des Archivguts werden für die Unternehmen kalkulierbar. Die Abgabe von Archivgut sowie die Aussonderung und Entsorgung von nicht mehr benötigten Unterlagen entlastet Personal und Raum 
  • Durch Fachkenntnis und Know-How schützt das Wirtschaftsarchiv die Unternehmen vor der "digitalen Falle". Unterstützung im Umgang und der Aufbewahrung von digitalen Unterlagen.
  • Die Unterlagen des Wirtschaftsarchivs stehen unter strenger Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes, des Hamburger Archivgesetzes und der Vereinbarungen mit den Archivgebern für die Forschung zu Verfügung. Nutzbarmachung der Archivalien für die Öffentlichkeit und die Forschung unter der Einhaltung des Datenschutzes und der Zustimmung des Archivgebers.

Welche Unterlagen sind archivwürdig?

Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage, welche Unterlagen aus Unternehmensregistraturen archivwürdig, also zu bewahren sind (und welche ausgesondert werden können), gibt es nicht. Zu unterschiedlich zeigt sich die Dokumentenüberlieferung der Unternehmen in Systematik und Ausrichtung. Auch die Zielsetzung variiert von reiner Rechtswahrung bis zu spektakulärer Geschichtspräsentation für die Öffentlichkeit.
Dennoch lassen sich einige Hinweise geben, die die Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv mit dem Titel "Welche Unterlagen sind archivwürdig" zusammengestellt hat.
So können Sie uns unterstützen: Um ihrer Aufgabe nachkommen zu können, ist die Stiftung auf die Unterstützung von Unternehmen und anderen Interessierten angewiesen. Die Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv ist eine Stiftung privaten Rechts und als gemeinnützig vom Finanzamt anerkannt. Für Interessenten und Förderer der Stiftung besteht die Möglichkeit, das Wirtschaftsarchiv durch Spenden zu unterstützen.

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Bestände durchsuchen und nutzen

Benutzung

Die Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv versteht sich als Forschungseinrichtung für Wirtschafts- und Regionalgeschichte. Die im Wirtschaftsarchiv verwahrten Unterlagen stehen daher – unter Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes, der Landesarchivgesetzgebung sowie der Vorgaben der Depositalgeber – für eine Nutzung durch Dritte zur Verfügung.
Die Benutzung kann, soweit ein berechtigtes Interesse glaubhaft gemacht wird, erfolgen durch persönliche Einsichtnahme im Hanseatischen Wirtschaftsarchiv, durch schriftliche Auskunft, Anforderung von Reproduktionen
  1. für dienstliche Zwecke von Behörden und Gerichten,
  2. für interne Zwecke der Depositalgeber,
  3. für Zwecke der Wissenschaft und Forschung,
  4. für Zwecke von Bildung und Unterricht,
  5. zur Vorbereitung von Veröffentlichungen, z.B. durch Presse, Hörfunk, Film und Fernsehen,
  6. zur Wahrnehmung berechtigter persönlicher Belange.
Näheres regelt die Benutzungsordnung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 121 KB) der Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv.
Die Benutzung bedarf der Genehmigung und setzt einen entsprechenden Antrag (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 141 KB) voraus.
Der historische Safebestand der Commerzbibliothek wird auch weiterhin über die Commerzbibliothek der Handelskammer genutzt. Die Bände aus dem Bestand sind, sofern keine konservatorischen oder rechtlichen Gründe dem entgegenstehen, montags und donnerstags von 10 bis 16 Uhr, dienstags und mittwochs von 12 bis 19 Uhr und freitags von 10 bis 13 Uhr zugänglich. Für die übrigen Bestände des Hanseatischen Wirtschaftsarchivs gelten unterschiedliche Zugangsregelungen, die beim Wirtschaftsarchiv zu erfragen sind. 
Quellen und Unterlagen zur Wirtschaftsgeschichte Hamburgs verwahren außerdem noch das eigene Archiv der Handelskammer Hamburg sowie das Staatsarchiv Hamburg. Das Archiv der Handelskammer Hamburg ist dabei der zentrale Aufbewahrungsort der Geschäftsakten der Handelskammer Hamburg. Das Staatsarchiv Hamburg hat vor der Gründung des Hanseatischen Wirtschaftsarchivs auch Nachlässe von Firmen und Unternehmerpersönlichkeiten übernommen.

Bestände des Hanseatischen Wirtschaftsarchivs