Lebenslanges Lernen forcieren

Durch den immer schnelleren technologischen Wandel und die digitale Transformation wird deutlich, dass das in Schule, Ausbildung oder Studium erworbene Wissen nicht über das gesamte Berufsleben trägt. Eine kontinuierliche Weiterbildung ist deshalb erforderlich, damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die wechselnden Anforderungen der Arbeitswelt erfolgreich bewältigen können. Auch wenn die Weiterbildungsteilnahme wächst, reicht sie noch nicht aus, um zukünftig gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen die Fachkräftebedarfe zu decken.
Als Handelskammer fordern wir, dass Weiterbildung und lebenslanges Lernen für Betriebe und Erwerbstätige noch selbstverständlicher werden. Der Staat kann und sollte dies durch Anreizmechanismen wie zielgruppenorientierte Prämien- oder Gutscheinmodelle flankieren, ohne dabei – etwa durch neue Regulierungen oder zusätzliche Freistellungsansprüche – Unternehmen in ihrer Flexibilität einzuschränken.
Darüber hinaus sollten von den Arbeitsagenturen geförderte Weiterbildungen zeitgemäß sein und im betrieblichen Interesse liegende Angebote ermöglichen. Entsprechende Antragsverfahren sollten verschlankt werden. 
Um im Verlauf des lebenslangen Lernens auch den Wechsel zwischen den Bildungsbereichen (beruflich und akademisch) zu fördern, muss die Durchlässigkeit zwischen den Bildungswegen erhöht werden. Dies kann zum Beispiel durch eine noch größere pauschale Anrechnung von beruflich erbrachten Vorleistungen auf ein akademisches Studium erreicht werden.