Europa wählt – auch Hamburgs Zukunft
Die Europawahlen am 9. Juni sind richtungsweisend für Europa. Auch für die Hamburger Wirtschaft steht einiges auf dem Spiel.
Viele aktuelle Herausforderungen der Europäischen Union lassen sich in Hamburg als bedeutenden Außenhandels- und Industriestandort wie durch ein Brennglas beobachten.
Zunehmende geopolitische und geoökonomische Spannungen führen zu Verunsicherung bei vielen Unternehmen. Gleichzeitig sind die Folgen des russischen Angriffskrieges weiterhin deutlich spürbar. Insbesondere hohe Energiekosten belasten die Industrie als Basis unseres Wohlstandes massiv und die Deindustrialisierung schreitet voran. Dabei ist gerade die Industrie maßgeblich für eine widerstandsfähige europäische Wirtschaft und die Verteidigungsfähigkeit der EU.
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Es braucht eine zielgerichtetere Politik zur Stärkung der industriellen Basis in der EU, um den Wohlstand und die Sicherheit Europas zukünftig zu sichern.Gleichzeitig hat sich die Europäische Union auf den Weg gemacht, dem Klimawandel, der größten Herausforderung unserer Zeit, entgegenzutreten. In dieser Zeit steht Europa vor Richtungsentscheidungen, die auch die Wahl zum Europäischen Parlament prägen.Die Wahl wird über die zukünftige Stärke der Europäischen Union und ihre Rolle bei der Bekämpfung des globalen Klimawandels entschieden.Die Kritik an der Europäischen Union ist trotz aller Verdienste groß. Auch als Hamburger Wirtschaft sehen wir umfangreichen Reformbedarf in verschiedenen Politikfeldern, insbesondere im Hinblick auf die immer weiter wachsenden Bürokratielasten. Wichtig bleiben zudem der Abschluss von Freihandelsabkommen und der Abbau weiterhin bestehender innereuropäischer Handelshemmnisse.Es bedarf auf europäischer Ebene nicht weniger als einen Mentalitätswechsel; weniger verhindern, mehr ermöglichen – weniger Bürokratie, mehr Anreiz.Trotz aller Kritik sind wir als Hamburger Wirtschaft überzeugt, dass nur eine starke EU die aktuellen Herausforderungen erfolgreich bewältigen kann. Gleichzeitig bildet der EU-Binnenmarkt eine wesentliche Säule für unseren Wohlstand. Im Jahr 2022 gingen rund 44 Prozent des Gesamtaußenhandels auf den EU-Binnenmarkt zurück. Auch beim Import stellt die EU die wichtigste Herkunftsregion dar. Hier lag der Anteil der Einfuhren aus der EU im Jahr 2022 bei rund 32 Prozent.Hamburger Unternehmen profitierten besonders stark vom freien Handel von Waren, Dienstleistungen und Kapital innerhalb der EU.Als Hamburger Wirtschaft haben wir uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden – zehn Jahre vor der EU. Die von der Handelskammer Hamburg initiierte Studie der OECD "Climate Neutrality of the Hamburg Economy by 2040" zeigt dabei, dass Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern vielmehr einander bedingen. Damit die gesteckten Ziele erreicht werden können, müssen allerdings jetzt auf europäischer und globaler Ebene die Weichen richtig gestellt werden.Den Klimawandel werden wir nur auf supranationaler Ebene begrenzen können.Andernfalls werden wir – Europa, Deutschland und Hamburg – abermals bei Zukunftstechnologien und Innovationen das Nachsehen haben und globalen Trends hinterherlaufen.Die Deutsche Industrie- und Handelskammer DIHK und die IHK Nord als Zusammenschluss der Industrie- und Handelskammern in Norddeutschland haben unter Mitwirkung der Handelskammer Hamburg umfangreiche Positionierungen zur Europawahl vorgenommen, welchen wir uns anschließen.
Zentrale Forderungen der Hamburger Wirtschaft
Downloads
- Europapolitische Position 2023 der IHK-Organisation (DIHK) (Link: https://www.dihk.de/resource/blob/93896/7a525f290e4d839ca9ebbf33166facb5/eu-europapolitische-positionen-2023-data.pdf)
- Europapolitische Positionen der norddeutschen Wirtschaft – Forderungen zur Europawahl 2024 (IHK Nord) (Link: https://www.ihk-nord.de/blueprint/servlet/resource/blob/6025858/1448f2a58ed39eabe09fecd2a2ee45ed/20231120-eupos2024-ihk-nord-final-data.pdf)
- Weitergehende Informationen zur EU-Wahl und den Fraktionen im Europäischen Parlament. (Link: https://elections.europa.eu/de)
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Nikolai Nemitz