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Die Arbeitswelt von morgen: Arbeiten 4.0

Die Arbeitswelt von morgen - Arbeiten 4.0

Die digitale Transformation und die Vernetzung von Betrieben, Mitarbeiter:innen und Produktionsmitteln ermöglichen neue Arbeitsformen. Arbeiten 4.0 ist in vielen Betrieben und Unternehmen schon die Realität, da neue Werkzeuge, wie Kommunikationsplattformen, Videokonferenzen und virtuellen Netzen (VPN), ein flexibleres Arbeiten ermöglichen. Wichtig ist aber vor allem, dass die Akzeptanz der Beschäftigten für eine Umsetzung von neuen Arbeitskonzepten vorhanden ist. Die Einbindung von Mitarbeiter:innen, Führungskräften und Partnern ist also unabdingbar, um erfolgreich flexibles Arbeiten im Unternehmen einzuführen.

Was ist Arbeit 4.0?

Wie bei vielen Begriffen in Zusammenhang mit Digitalisierung, gibt es auch beim Thema Arbeit 4.0 eine Vielzahl an Definitionen und Ausprägungen, die darunter zusammengefasst werden können.
Die Arbeitsgruppe ARBEIT 4.0 der deutschen Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg hat daher folgende Definition erarbeitet:
 „Arbeit 4.0 bedeutet eine Veränderung von Flexibilität, Komplexität, Interaktion und Kompetenzanforderungen.“
Denn genau das ist das Wesentliche, wenn es um Arbeit 4.0 geht: Arbeitszeiten, -plätze und -orte sowie -inhalte werden sich dynamisch verändern. Durch die Zunahme und Verdichtung von Informationen wird Arbeit komplexer werden. Hierbei können jedoch geeignete Technologien die Mitarbeiter: innen bei der Auswertung und Verarbeitung der Informationen unterstützen. Auch die Interaktionen zwischen den Menschen werden sich zu einer technikgestützten Kommunikation verändern, wodurch sich neue Möglichkeiten ergeben auch unternehmensübergreifend vernetzt und kollaborativ zusammenzuarbeiten.

Alles steht Kopf? – Führung, Mitarbeiter:innen, Organisation

Arbeit 4.0 wird die Unternehmenskultur in vielen Betrieben verändern – auch im Hinblick auf Führung und Zusammenarbeit. Die wichtigsten Treiber der neuen Organisation sind häufig nicht mehr die Führungskräfte, sondern flexible Projektteams, die sich selbstverantwortlich organisieren. Man könnte sagen: Die Organisation wird ein Stück weit auf den Kopf gestellt.
Die digitale Transformation und die Einführung von Arbeit 4.0 bei den Unternehmen werden nur dann eine Erfolgsgeschichte werden, wenn die Organisation und die Mitarbeiter:innen für die Zukunft qualifiziert werden. Nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für kleine und mittlere Unternehmen wird lebenslanges Lernen zum Begriff.

Herausforderungen der Arbeit 4.0 im Unternehmen?

Umfassende Veränderungen im Unternehmen bringen immer auch Herausforderungen mit sich. So auch bei der Einführung von Arbeit 4.0-Maßnahmen. Oftmals herrscht eine mangelnde Umsetzungsgeschwindigkeit vor, wenn es um technologische oder gesellschaftliche Veränderungen geht. Gewachsene Strukturen und oftmals lange Entscheidungsprozesse sollten hier aufgebrochen bzw. wesentlich verschlankt werden, um die Umsetzung moderner Maßnahmen unkomplizierter und schneller durchführen zu können.
Nicht zuletzt seit der Einführung der DSGVO-Verordnung sind Themen rund um Datenschutz und -sicherheit immer wichtiger geworden. Auch innerhalb der Organisation muss sich diesem Thema gewidmet werden und entsprechende Technologien und Prozesse bereitgehalten werden, um dieser Herausforderung zu begegnen.
Agilität ist momentan in aller Munde. Denn agile Arbeitsweisen können einen zusätzlichen positiven Beitrag zur digitalen Transformation im Unternehmen leisten. Denn durch agiles Management und agile Arbeit kann vor allem mit der Geschwindigkeit des technologischen Wandels schrittgehalten werden und flexibel auch sich verändernde Rahmenbedingungen und Zielsetzung reagiert werden. Wichtig hierbei: Neues muss ausprobiert und bewertet werden. Im Zweifelsfall kann hier auch aus Fehlern gelernt werden und Arbeitsprozesse und -strukturen agil angepasst werden.
Auch auf Grund eines intensiveren Daten- und Wissensaustausch findet eine zunehmende Vernetzungsmöglichkeit statt. Auch dies hat eine direkte Auswirkung auf das Unternehmen und die Arbeitsplätze. Denn dadurch wird eine Trennung von Mitarbeiter:innen und zugewiesenem Arbeitsplatz im Unternehmen, beispielsweise durch die Nutzung von Homeoffice-Regelungen, ermöglicht. Klare Vorteile fürs Unternehmen: denn einerseits kann von einem Produktivitätszuwachs bei bestimmten Aufgaben ausgegangen werden, da Mitarbeitende in einer ruhigeren Umgebung konzentrierter arbeiten können. Ein positiver Nebeneffekt für die Mitarbeiter:innen auch hier, denn diese können die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit (Work-Life-Balance) dadurch verbessern. Und andererseits lassen sich durch Büroarbeitsplätze versuchte Kosten reduzieren, da nicht jeder Mitarbeitende über die gesamte Arbeitszeit einen eigenen Arbeitsplatz benötigt.

Wie setzt man Arbeit 4.0 im Unternehmen um?

Bei Arbeit 4.0 geht es insbesondere um verschiedene Faktoren, die die Arbeit im Unternehmen verändern. Agilität, Selbstorganisation, Qualität am Arbeitsplatz sowie Partizipation sind da nur einige. Auch hier gilt aber, dass es nicht ein Universalrezept für alle gibt. Jedes Unternehmen sollte im Vorfeld für sich prüfen und evaluieren, welche Maßnahmen und Veränderungen Sinn ergeben und idealerweise gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen neue Kommunikations- und Kooperationswege sowie Organisationsstrukturen entwickeln.
Um Arbeit 4.0 im eigenen Unternehmen einzuführen, bedarf es also einer guten Vorbereitung. Mit dem Thema Veränderungsmanagement (Change Management) sollte man sich idealerweise im Vorfeld und vor Umsetzungsbeginn auseinandersetzen.
Als erster Schritt auf dem Weg zur Arbeit 4.0 empfiehlt sich die Entwicklung eines Visionsbildes als Zielvorstellung bzw. einer Umsetzungsstrategie. An dieser Stelle ist die Einbindung von Mitarbeitenden des eigenen Unternehmens aus unterschiedlichen Bereichen und Hierarchieebenen unerlässlich, um eine konsensfähige Grundlage zu erarbeiten. Hier kann man sich kreativen, strategischen und teambildenden Methoden bedienen.
Der nächste Schritt ist dann die Umsetzung der entwickelten Vision. Hierfür müssen konkrete Maßnahmen geplant und in ein Gesamtprojekt gebündelt werden. Die erste Aufgabe des oder der Projektverantwortlichen ist daher zunächst die Planung des Gesamtvorhabens (der sog. Roadmap) und das Festlegen von geeigneten Maßnahmen. Es empfiehlt sich, eine funktionsübergreifende Projektgruppe zu gründen, welche gemeinsam für die erfolgreiche Umsetzung verantwortlich ist. Gegebenenfalls können bereits in die Visionsentwicklung eingebundene Mitarbeiter:innen auch bei der Zusammenstellung der Projektgruppe berücksichtigt werden. Geplante Maßnahmen sollten so konkret und realistisch festgelegt werden wie möglich und nach Bedarf auch immer wieder angepasst werden können.
Es ist unbedingt zu beachten, dass Geschäftsaktivitäten nicht auf Anhieb gänzlich auf Arbeit 4.0 umgestellt werden können. Denn eine Unternehmenskultur lässt sich nicht unmittelbar verändern. Ein gutes Veränderungsmanagement und die schrittweise Einführung und Umsetzung der Maßnahmen ist daher essentiell für eine erfolgreiche Umstellung auf Arbeit 4.0 im Unternehmen.
In welchem Arbeitsumfeld sehen Sie sich in der Zukunft? Digital, analog, im Büro oder zu Hause - hierarchisch abgestuft, in flachen Strukturen oder doch im bunten Mix dazwischen? Wie die Arbeitswelt von morgen aussieht wissen wir nicht, doch es ist notwendig sich als Unternehmen innovativ und effizient aufzustellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wie das aussehen kann und was die Fokusthemen sind beschäftigt uns in dem Projekt "Die Arbeitswelt von morgen - Arbeiten 4.0".

Fokusthema Hamburger Wirtschaft: “Schöner arbeiten”

Der Fokus in unserem Mitgliedermagazin HW beschäftigte sich im November 2017 mit dem Thema "Schöner arbeiten". Lesen Sie jetzt online die Artikel:

Rückblick zu den bisherigen Veranstaltungen

Workshop - Kulturwandel - Unternehmenskultur aktiv verändern und gestalten - aber wie?

Mittwoch, 20. März 2019, 9 bis 13 Uhr

Film ab! DIE STILLE REVOLUTION

Filmabend mit Diskussion zum Kulturwandel in der Arbeitswelt

Montag, 3. September 2018, 18 bis 21 Uhr
Regisseur Kristian Gründling dokumentiert am Beispiel der Hotelkette Upstalsboom sehr anschaulich den Kulturwandel in der Arbeitswelt.
Das Unternehmensbeispiel zeigt, wie es Geschäftsführer Bodo Janssen gelungen ist, Führung neu zu denken, die Potenziale bei den Mitarbeiter:innen  zu entfalten und diesen die Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit zu vermitteln.
Über 320 Besucher ließen sich von dem Film und dem anschließenden Publikumsgespräch mit Marie Koch, Mitarbeiterin bei Upstalsboom, Joachim Prölß, Vorstandmitglied des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Tobias Krüger, Bereichsleiter Kulturwandel 4.0 der Otto Group und Verena Neuse, Coach für Führungskräfte, inspirieren.
Die Veranstaltung ist eine Initiative der Handelskammer und des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.


BarCamp - Die Arbeitswelt von morgen - Arbeiten 4.0

Ein BarCamp wird auch als Unkonferenz bezeichnet und ist ein offenes und partizipatives Veranstaltungsformat, bei dem die Teilnehmende den Ablauf selbst gestalten. So haben Sie die Möglichkeit die Plattform zu nutzen, um über Ihre Themen, Ideen und Fragstellungen zu diskutieren und voneinander zu lernen. Durch die offene Atmosphäre und die Mitgestaltung der Teilnehmende wird Raum für freies Denken, innovative Ideen und neue Netzwerke geschaffen!

BarCamp 2018 - 10. September 2018, 9.30 bis 17 Uhr

Zum zweiten Mal trafen sich Hamburger Unternehmensvertreter zum BarCamp in der Handelskammer, um ihre Fragen, Ideen und Erfahrungen zum Arbeitswandel mit anderen zu teilen, zu diskutieren und neue Anregungen zu bekommen.
Und genau das macht das Format aus: Es gibt keine feste Agenda, jeder einzelne bringt sich in der Form ein, wie er möchte, und kann die eigenen Themen und Fragen in einer Session mit den anderen Teilnehmende diskutieren. Letztendlich fanden 18 Sessions zu den unterschiedlichsten Schwerpunkten statt. Auf dem Plan standen unter anderem Remote-Arbeiten, Zeitmanagement, effektive Mitarbeiterbindung und -weiterbildung und Cross Innovation. Diskutiert wurde auch über Führung in Tandems, um flexible Arbeitszeitmodelle auch in Führungsebenen einrichten zu können.
Weitere Informationen: Präsentation der Keynote und Ablauf.

BarCamp 2017 - 13. Dezember 2017, 9.30 bis 16 Uhr

Am 13. Dezember 2017 fand erstmalig in der Handelskammer das BarCamp „Die Arbeitswelt von morgen – Arbeiten 4.0“ statt. Einen Tag lang diskutierten Unternehmen bei der Unkonferenz Fragen, Herausforderungen und Lösungen rund um das Thema Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt in Hamburger Unternehmen. Bei dem partizipativen Format war jeder einzelne Teilnehmende gefragt auch selbst Sessions anzubieten. Insgesamt standen knapp 25 Sessions auf der Agenda in denen aktiv diskutiert und sich vernetzt wurde.
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Impressionen, Sessions & Ergebnisdokumentationen
Weitere Informationen: Präsentation der Keynote und Ablauf (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 193 KB)

Workshopreihe - Methoden der Arbeitswelt von morgen

Mit welchen Methoden bekommen Sie die besten Ideen oder können Sie sich strukturieren? In der Arbeitswelt gibt es vielfältige Möglichkeiten Innovationen herauszukitzeln, Projekte zu visualisieren oder Teams zum effizienten und vernetzten Arbeiten zu animieren. Wie das in der Praxis aussehen kann, und welche Methoden wo sinnvoll eingesetzt werden können, berichteten unsere
Experten. Anschließend konnte man in den Workshops tiefer in die Methoden einsteigen. 
Aufgrund der hohen Nachfrage wird die Veranstaltung als Reihe fortgeführt. Näheres finden Sie in Kürze auf dieser Seite.

Teil 1 - 25. Januar 2018, 18 bis 20 Uhr

Vorgestellte Methoden:

  • Agile Projektmanagement-Methoden - Teams organisieren, schnell Produkte liefern und anpassungsfähig bleiben (Anke Nehrenberg, kommitment GmbH & Co. KG)
  • Cross-Innovation Methodik - von anderen Branchen lernen und für sich anwendbar machen (Thorsten Ramus, n3w-path GmbH)
  • Role Definition Process - Rollen definieren und Klarheit schaffen im stetigen Wandel in Unternehmen (Nils Schnell, Pertubaris)
  • Visualisierung basic - erste Schritte zum erfolgreichen Visualisieren in Arbeitsprozessen (Anna Stania, Pertubaris)
Weitere Informationen: Ablauf (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 183 KB) und Präsentationen (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1106 KB) zum Vortrag "Agile Projektmanagement-Methoden" von Anke Nehrenberg, kommitment GmbH & Co. KG.
Impressionen und Dokumentation
galerie

Teil 2 - 5. Juni 2018, 17.30 bis 20 Uhr

Vorgestellte Methoden:

  • Design Thinking – in kurzer Zeit Ideen entwickeln und die Kreativität walten lassen (Philipp Muuß, SO:NJU GmbH)
  • Scrum – agile Vorgehensweise des Projekt- und Produktmanagements (Sabrina Spiegel & Marco Bonk, it-agile GmbH)
  • Reverse Mentoring: Generationsübergreifende Zusammenarbeit und wie wir unternehmerische Erfahrung und Digital Natives koppeln (Elena Kochler, T-Systems International GmbH)
Weitere Informationen siehe Ablauf (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 238 KB).

Teil 3 - 13. November 2018, 17.30 bis 20 Uhr

Vorgestellte Methoden:

  • Virtuelle Conference – Teambuilding trotz Entfernung? (Silke Nevermann, Office Concepts; Carola Kaurisch, Cisco Systems GmbH)
  • Kanban – agile Methode zur Prozesssteuerung, in kleinen Schritten zum Ziel
    (Henning Groß, NetzKombyse GmbH)
  • Lego-Serious-Play – Vorzüge des Spiels und des Model-lierens mit LEGO® Steinen mit den Belangen der Geschäftswelt verbinden (Tina Busch, Kim Nena Duggen – oose Innovative Informatik eG)
Weitere Informationen siehe Ablauf (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 191 KB)

Fokusgruppeninterviews – Neue Arbeitswelten, 6. und 7. September 2017

Ziel der Fokusgruppeninterviews war es in Kleingruppen Herausforderungen, Beispiele, Veränderungen und Erfolgsfaktoren zum Thema "Neue Arbeitswelten" herauszufinden und im Austausch Handlungshilfen zu erarbeiten. Es galt Erfahrungen auszutauschen und mit neuen Impulsen nach Hause zu gehen.
Mehr erfahren Sie in den Impressionen unserer Fokusgruppeninterviews.

Projekt-Kick-Off - Workshop - Arbeiten 4.0
24. April 2017

In dem Kick-Off beschäftigten sich die Teilnehmende mit Handlungsfeldern rund um das Thema "Arbeiten 4.0". In einem agilen Workshop wurden über im Workshop festgelegte Hauptthemen diskutiert.
Erfahren Sie mehr in unserer Ergebnisdokumentation. (ZIP-Datei · 9403 KB)

Arbeitsplatz 4.0 - Erfahrungen aus der Praxis – Ausblick in die Zukunft
1. Februar 2017

Arbeit 4.0 betrifft uns persönlich, das eigene Unternehmen und auch die Mitarbeiter:innen. Der Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitsplätze nimmt stetig zu und wirft viele Fragen auf. In dem Workshop haben wir Herausforderungen und Chancen zum Arbeitsplatz 4.0 diskutiert.
Dieser Artikel wurde vom Team des Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg erstellt.