Logistik

Schifffahrt

Seeschifffahrt

Am 3. Juni 2024 findet der 8. Hamburger Schifffahrtsdialog in den Räumen der Handelskammer statt. Motto der Veranstaltung ist “Die Seeschifffahrt im Spannungsfeld internationaler Krisen”. Weitere Informationen zum Schifffahrtsdialog sind online abrufbar.
Die Seeschifffahrt hat international und für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine hohe Bedeutung. So werden rund 90 Prozent des weltweiten Handelsvolumens über den Seeweg transportiert. Hamburg zählt zu den weltweit führenden Schifffahrtsstandorten und kann diese Position behaupten, so das Ergebnis des Gutachtens Schifffahrtsstandort Hamburg – Stärken, Herausforderungen und Zukunftspotentiale von Fraunhofer CML und EY.
Demnach erwirtschaften mehr als 23.500 Beschäftigte in mindestens 460 Unternehmen eine Wertschöpfung von rund 4,1 Mrd. Euro am Standort Hamburg. Betrachtet wurden dabei Reedereien, Schiffsmakler- und -agenten, Schiffsfinanzierer sowie schifffahrtsbezogene Dienstleister und Institutionen. Vor allem die große Vielfalt und Dichte an Unternehmen und Institutionen in allen Teilbereichen der Seeschifffahrt kennzeichnen den Standort. National ist Hamburg der stärkste Standort. Im internationalen Ranking steht Hamburg hinter Singapur auf Rang 2 vor Rotterdam und Oslo.
Laut Gutachten waren in Deutschland im Beobachtungszeitraum 377 Reedereien mit 3.244 Schiffen und einer Flottengröße von 81,9 Mio. Bruttoraumzahl (BRZ) ansässig, davon 121 Reedereien mit 1.517 Schiffen und einer Flottengröße von 56,4 Mio. BRZ in Hamburg. Demnach sind 32 % der deutschen Reedereien in Hamburg angesiedelt, welche 47 % der Schiffe besitzen und 69 % der Schiffskapazität bereitstellen (Werte für 2014).
Im Rahmen der Studie konnten für 81 Hamburger Reedereien die Schiffstypen ermittelt werden, mit denen die betreffenden Unternehmen wirtschaften. Dabei handelt es sich sowohl um Schiffe im Eigentum der Reeder, als auch um solche Schiffe, die in deren Management stehen. In Hamburg ansässige Reedereien sind demnach in folgenden Bereichen tätig (Mehrfachnennungen möglich): 63 % (51 Unternehmen) in der Containerschifffahrt,  40 % (32 Unternehmen) in der Bulkschifffahrt, 28 % (23 Unternehmen) in der Tankschifffahrt,  21 % (17 Unternehmen) in der Mehrzweckschifffahrt und 9 % (acht Unternehmen) in der Ro-Ro-Schifffahrt. Darüber hinaus operieren sieben Unternehmen mit Schleppern.

Binnenschifffahrt

Im Jahr 2017 wurden rund 10,7 Millionen Tonnen per Binnenschiff im Hamburger Hafen umgeschlagen. Damit ist er der zweitgrößte Binnenhafen Deutschlands. Befördert werden dabei überwiegend trockene und flüssige Massengüter. Der Transport von Stückgut in Containern hat jedoch an Bedeutung gewonnen. Etwa einhundert Binnenschifffahrtsunternehmen sind in Hamburg angesiedelt.
Eine Verlagerung des Modal Splits im Hinterlandverkehr vom Lkw auf das Binnenschiff kann dazu beitragen, die bereits durch einen hohen Bahnanteil gekennzeichneten Hinterlandverkehre des Hamburger Hafens noch klimaschonender abzuwickeln. Im Rahmen des Arbeitskreises Binnenschifffahrt der Logistik-Initiative Hamburg und Hafen Hamburg Marketing findet ein regelmäßiger Austausch zur Stärkung der Binnenschifffahrt statt, an dem unsere Handelskammer beteiligt ist.
Der Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur (bspw. Bau der Schleuse Lüneburg in Scharnebeck sowie die im Rahmen des Gesamtkonzepts Elbe angedachten Maßnahmen entlang der Mittel- und Oberelbe) ist ein zentrales Anliegen des AK Binnenschifffahrt.
Informieren Sie sich gerne auch über die Fahrwegregelung in Hamburg gemäß §35 Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschiff und die Ausnahmen von den Gefahrgutvorschriften.