Gesucht und gefunden: Der richtige Berater für Ihr Unternehmen

Welche Anforderungen sollte Ihr zukünftiger Berater erfüllen? Und: Wie erkennen Sie im Beraterdschungel den Passenden? Damit die Suche zum Erfolg führt, haben wir wertvolle Tipps für Sie zusammengestellt – und eine Excel-Liste, die Ihnen handfest hilft.

Mit Struktur zum Ziel: So gestalten Sie die Beratersuche

Sie haben sich entschieden: Ein externer Berater soll Ihnen helfen, Probleme in Ihrem Unternehmen zu lösen und Veränderungsprozesse anzustoßen. Jetzt geht die Suche nach dem für Sie geeigneten Beratungsunternehmen los.

Tipp: Strukturieren Sie Ihre Anforderungen, und bilden Sie explizite Suchkriterien. 


Folgender Kriterienkatalog bietet eine Orientierungshilfe bei der Vorabbewertung potenzieller Berater. Natürlich können und sollten Sie die Aspekte nach Ihren Vorstellungen ändern oder ergänzen.

Fachliche Kompetenz

  • Welche Qualifikationen kann der Berater vorweisen?
  • Welche maßgeblichen Erfahrungen bringt er mit?
  • Verfügt er über angemessene Kenntnisse über Ihre Branche?
  • Wie ist der Berater (ggf. auch interdisziplinär) vernetzt?
  • Ist der Berater Mitglied in einem oder mehreren Berufsverbänden?

Ruf

  • Hat die Beraterfirma einen guten Ruf?
  • Welche Referenzen weist sie auf?
Tipp: Überprüfen Sie diese auch!
  • Gibt es Erfahrungsberichte, bspw. im Internet oder in Ihrem Umfeld?

Standort

  • Liegt das Beratungsunternehmen in der Nähre Ihres Unternehmens? (Diese Frage sollten Sie sich stellen, wenn Ihnen räumliche Nähe und gute Erreichbarkeit in Bezug auf Budgetumfang oder Projektinhalte wichtig sind.)

Größe

  • Passt das Größenverhältnis zwischen Ihrem Unternehmen und dem Beratungsunternehmen? (Als kleines Unternehmen ist eine kleine Beratung ggf. passender.)

Persönlicher Eindruck

  • Wie seriös wirkt der Berater?
  • Wie schätzen Sie seine Persönlichkeit ein?
  • Wichtig: Haben Sie Vertrauen zu ihm? Stimmt die Chemie? Stimmt das „Bauchgefühl“?
  • Macht der Berater einen ehrlichen Eindruck auf Sie und steht ggf. auch dazu, wenn er selbst bei einigen Punkten nicht über die benötigte fachliche Kompetenz verfügt?
Tipp: Fragen Sie den Berater, welche Themenfelder nicht zu seiner Expertise gehören.
  • Wie schätzen Sie die menschliche/soziale Kompetenz des Beraters ein? (Dies ist wichtig für den zu erwartenden Umgang mit Ihren Mitarbeitern und Ihre Kommunikation.)

Methode und Vorgehen

  • Schlägt der Berater eine Vorgehensweise vor, die Ihnen – auch als „Laie“ – nachvollziehbar erscheint?
  • Wie demonstriert er seine Problemlösungsorientierung?
  • Bezieht der Berater Führungsetage und Mitarbeiter mit ein?
  • Passt der Berater sein Lösungskonzept der individuellen Problemstellung an?
  • Wie geht der Berater mit dem Thema „Know-how Transfer“ um, d.h.: Inwiefern gibt er sein Wissen an das Kundenunternehmen weiter, und wie transparent arbeitet er?
  • Denkt er langfristig?
  • Ist der Berater auch nach seiner zentralen Beratungstätigkeit erreichbar?

Honorar und Vertrag

  • Schlägt der Berater ein angemessenes Honorar vor?
  • Kann die Zielstellung mit dem anvisierten Gesamtaufwand (Honoraransatz, Zeitaufwand, Reisekosten) realisiert werden?
  • Legt der Berater AGBs vor?
Tipp: Die angemessene Relation zwischen Leistung und Honorar können Sie besser beurteilen, wenn Sie Angebote von mindestens drei Beratern einholen.
Weitere Tipps
  • Führen Sie ein Vorgespräch auch mit dem Berater, der tatsächlich in Ihrem Unternehmen tätig sein wird. Dies ist insbesondere bei größeren Beratungsunternehmen häufig ein anderer als derjenige, der das Projekt „verkauft“.
  • Es gibt auch die Möglichkeit, eine Unternehmensberatung selbst mit der Auswahl eines für Sie geeigneten Beraters zu beauftragen. Allerdings: Auch hier kommen Sie um eine Suche nach der geeigneten Unternehmensberatung nicht herum. Außerdem müssen Sie hierfür meist ein höheres Budget bereitstellen.
  • Privatwirtschaftliche Unternehmen als "Vermittler": Um einen Berater zu finden, können Sie auf Unternehmen zugehen, die darauf spezialisiert sind, den passenden Berater für das jeweilige Projekt zu identifizieren und die Sie bei der finalen Auswahl unterstützen. Die Vermittlung erfolgt für Sie als Kunde in der Regel kostenfrei. Informieren können Sie sich zum Beispiel bei der Consocium GmbH oder RQP Hamburg. Einen neuen Weg zum perfekten Match von Klient und Berater sucht auch das Hamburger Startup White Label Advisory.

Vorauswahl: So kommen Sie gut durch den Beraterdschungel

Die Berufsbezeichnung Unternehmensberater ist nicht geschützt, theoretisch kann sich in Deutschland jeder so nennen. Kein Wunder, dass es unzählige Berater auf dem Markt gibt, die ihre Dienste feilbieten. Doch wie finden Sie im unüberschaubaren Dickicht an Angeboten den richtigen Berater für Ihr spezifisches Anliegen?
Hilfreich ist es, vor der Recherche gezielte Suchkriterien zu entwickeln. Besonders wichtig: Beratungsschwerpunkt, Standort, Branche.
Drei Wegweiser, um den Durchblick im Beraterdschungel zu behalten:

Freunde & Partner

Erfahrungsberichte von Freunden oder Geschäftspartnern sind eine wertvolle Quelle bei der Beratersuche. Selten bekommen Sie ehrlichere Einschätzungen und Empfehlungen. Verschaffen Sie sich daraufhin auf den Webseiten der empfohlenen Unternehmensberatungen einen eigenen Eindruck.

Weitere Quellen

Einen Überblick bieten Beraterdatenbanken im Internet. Ein strukturiertes bundesweites Angebot fehlt zur Zeit; wir setzen uns mit anderen Interessengruppen für dieses Thema ein. Einige Verbände und Vereinigungen machen jedoch im Rahmen ihrer jeweiligen Zielsetzung entsprechende Angebote oder verweisen auf ihre Mitgliedsunternehmen. Auch in Fachzeitschriften können Sie interessante Adressen finden.
Tipp: Unter "Netzwerke finden Sie Institutionen, Initiativen und Berufsverbände, die Ihnen bei Ihrer Suche eventuell behilflich sein können.

Selektieren Sie vor

Fassen Sie vier bis maximal sechs Beratungsunternehmen, die für Ihr Unternehmen in Frage kommen könnten, in einer Liste (XLSX-Datei · 16 KB) zusammen. Vertiefen Sie jetzt die Recherche und vergleichen die Berater miteinander: Welche Referenzen weisen sie vor? Welche Qualifikationen bringen Sie mit? In welchen Branchen sind sie Experte?
Mit den drei „Gewinnern“ dieser Vorauswahl sollten Sie ein Erstgespräch vereinbaren. Diese sind in der Regel kostenlos!

Tipp: Vergleichen Sie die Beratungsunternehmen gern mit Hilfe der Excel-Liste "Auswahl eines Unternehmensberaters" (XLSX-Datei · 16 KB).

Von Angesicht zu Angesicht: Tipps für Erstgespräch und Angebot

Ihre drei potenziellen Wunschberater stehen fest? Dann sollten Sie sich nun mit ihnen zu Erstgesprächen verabreden. Ideal ist es, innerhalb einer Zeitspanne von ein bis zwei Wochen mit jedem von ihnen gesprochen zu haben, um einen direkten Vergleich zu haben. Nur so bekommen Sie ein Gefühl dafür, welches Unternehmen zu Ihnen und Ihrem Beratungsbedarf passen könnte.
Erstgespräche mit Unternehmensberatern sind in aller Regel kostenlos und werden im Projektverlauft „eingepreist“. Sollte ein Berater Ihnen schon das erste Treffen in Rechnung stellen, achten Sie darauf, dass das Gesamthonorar entsprechend günstiger wird.
Hat ein Berater nach dem ersten Gespräch bei Ihnen vertieftes Interesse an einer Zusammenarbeit geweckt, lassen Sie sich schriftlich ein unverbindliches Angebot unterbreiten. Dies dient als Basis der späteren vertraglichen Vereinbarung zwischen Auftraggeber und Berater. Achten Sie hier auf die Details, und lassen Sie sich die Beratungsvorschläge auch mündlich erläutern.
Folgende Aspekte sollten im schriftlichen Angebot nicht fehlen:
  • Konkrete Aufgabenstellung und Ziel der Beratung
  • Arbeitsprogramm mit Zeitrahmen
  • Vorgehensweise
  • Meilensteine zur Bewertung des Fortschritts
  • Pflicht zur Dokumentation durch Unternehmensberater
  • Kostenvoranschlag: Honorar und Zahlungsbedingungen
  • Zeitspanne der Beratung
  • Kündigungsmodalitäten: jederzeitige Kündigung durch das Unternehmen
  • Vereinbarungen zu Datenschutz bzw. Urheberrecht
  • ggf. Haftungsfragen
Tipp: Seien Sie in den Erstgesprächen sehr wachsam. Versuchen Sie, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob der Berater wirklich passt – sowohl inhaltlich als auch persönlich. Es kann Berater geben, die versuchen, Leistungen „um jeden Preis“ zu verkaufen – auch wenn es gar nicht die sind, die Sie benötigen. 

Kein Treffer dabei? Mischen Sie die Karten neu! 

Sie haben bereits Erstgespräche mit Ihren bisherigen Favoriten geführt, aber der passende Berater war bislang nicht dabei? Das ist durchaus möglich, aber kein Grund, den Mut zu verlieren. Wichtig ist, dass Sie hier Ihrem Bauchgefühl trauen: Der Berater sollte menschlich und fachlich zu Ihnen passen, darum waren die Entscheidungen gegen die Kandidaten sicherlich richtig. Gehen Sie nach einem kurzem zeitlichen Abstand noch einmal in sich. Vielleicht haben Sie im Zuge Ihrer bislang geführten Gespräche mit potenziellen Beratern neue Erkenntnisse gewonnen:
  • Ist das bisherige Wunschprofil Ihres Beraters noch realistisch?
  • Sollten Sie Ihr Projektziel noch einmal überarbeiten?
  • Ist das bislang eingeplante Budget zu überdenken?
Geben Sie nun auch den zunächst zweitrangigen Kandidaten Ihrer Liste eine Chance unter Berücksichtigung der neu gewonnenen Erkenntnisse. Vielleicht laden Sie einen oder mehrere von Ihnen doch noch zu einem Gespräch ein. In jedem Fall: Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen. Und: Engagieren Sie nur einen Berater, wenn Sie das Gefühl haben, dass er wirklich zu Ihrem Unternehmen passt und Ihnen bei der Problemlösung helfen kann.
Hat der Hamburger Beraterlotse Ihre Erwartungen erfüllt? Wir freuen uns auf Ihr Feedback.