Wir machen mit: Aurubis AG

Die Aurubis AG ist ein weltweit führender Anbieter von Nichteisenmetallen und einer der größten Kupferrecycler der Welt. Das Unternehmen verarbeitet komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle, organische und anorganische metallhaltige Recyclingstoffe und industrielle Rückstände zu Metallen mit höchster Qualität. Aurubis produziert jährlich mehr als 1 Millionen Tonnen Kupferkathoden und daraus diverse Produkte aus Kupfer oder Kupferlegierungen wie Gießwalzdraht, Stranggussformate, Profile oder Flachwalzprodukte. Darüber hinaus erzeugt Aurubis viele andere Metalle wie Edelmetalle, Selen, Blei, Nickel, Zinn oder Zink. Zum Portfolio gehören auch weitere Produkte wie Schwefelsäure oder Eisensilikat.
"Für einen erfolgreichen Klimaschutz braucht es den Mut für Innovationen sowie technologieoffene Lösungen und einen Rechtsrahmen, der international wettbewerbsfähige Energiekosten gewährleistet. Aber vor allem benötigen wir eine Bündelung der Kräfte durch Zusammenarbeit, Austausch und Partnerschaft!

Christian Hein, Head of Decarbonization der Aurubis AG, im Interview:

Warum unterstützen Sie die Kampagne?
Aurubis verfolgt eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie und hat sich ehrgeizige CO2-Reduktionsziele für 2030 gesetzt. Wir haben eine Vielzahl von Dekarbonisierungsprojekten umgesetzt und verfügen heute über einen im Branchenvergleich weniger als halb so großen CO2-Fußabdruck als der internationale Wettbewerb. Am Standort Hamburg haben wir beispielswiese seit 2000 rund 390 Millionen Euro in den Umweltschutz investiert und mit innovativen Projekten gezeigt: Wir sind Teil der Lösung, damit ein moderner Hüttenstandort, rund vier Kilometer vom Rathaus entfernt, nach höchsten Umweltstandards produzieren kann. Unsere Praxiserfahrungen und zukünftige Aktivitäten wollen wir nun in die Klimakampagne einbringen.
Was sind Ihre wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen?
Grüner Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie zur Senkung industrieller CO2-Emissionen. Auch für unsere Anodenöfen im Werk Hamburg sehen wir großes Potenzial für den Einsatz dieser Technologie. Basierend auf den vielversprechenden Ergebnissen einer Testreihe aus dem Jahr 2021 haben wir deshalb 2024 zwei wasserstofffähige Öfen installiert. Mit einer Investition von rund 40 Millionen Euro können wir zukünftig bis zu 5.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Eine Technologie, die sich auch auf andere Aurubis-Standorte in Europa ausrollen ließe. Unsere neuen Öfen bieten darüber hinaus mehr Flexibilität in der Prozessführung, sodass noch komplexere metallhaltige Konzentrate effizienter verarbeitet werden können.

Unsere Maßnahmen wirken auch außerhalb unserer Werksgrenze: Seit 2018 nutzt Aurubis am Standort Hamburg die industrielle Prozesswärme aus dem Produktionsprozess, um die HafenCity Ost mit CO2-freier Heizenergie zu versorgen und zahlt damit unmittelbar auf die Klimaziele der Stadt Hamburg ein. Im Rahmen einer weiteren Projektphase hat Aurubis, in Kooperation mit den Hamburger Energiewerken, rund 100 Millionen Euro in den Umbau eines Nebenprozesses der Kupferproduktion investiert. Ab der Heizperiode 2024/25 können über die Summe beider Projekte bis zu 28.000 Haushalte mit Wärme versorgt werden, was jährlich insgesamt bis zu 120.000 Tonnen CO2-Emissionen in Hamburg einspart. Das Industriewärmeprojekt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird, gilt als das größte seiner Art in Deutschland.
Wo liegen Ihre größten Potenziale für den Klimaschutz?
Neben unseren eigenen energieintensiven Prozessen liegen große Potentiale in der Reduzierung der Scope-3-Emissionen, d.h. in der vor- und nachgelagerten Lieferkette. Hierzu sind wir in einem sehr intensiven Austausch und Dialog mit unseren Lieferanten und Kunden und haben bereits umfangreiche Kooperationsabkommen abgeschlossen. Darüber hinaus baut Aurubis seine Vorreiterrolle in der verantwortungsvollen und nachhaltigen Metallproduktion durch die umfangreiche Copper-Mark-Zertifizierung seines Hüttennetzwerks weiter aus. Die Copper Mark ist das führende international anerkannte Gütesiegel für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Lieferkette in der Kupferproduktion.
Was ist Ihr Klimaziel bzw. was würden Sie gerne mit Ihren Klimaschutzmaßnahmen erreichen?
Aurubis hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 seine direkten (Brennstoffe) und indirekten (Strom) CO2-Emissionen zu halbieren – im Vergleich zu 2018. Vor 2050 sollen zudem alle Standorte im Hüttennetzwerk dann CO2-neutral produzieren – also ihre Prozesse vollständig dekarbonisieren.
Was sind beim Klimaschutz die Kern-Herausforderungen für Ihre Branche?
Wir müssen technologieoffen und vielfältig denken, denn es gibt nicht die eine Technologie, mit der wir all unsere verschiedenen Prozesse in gleichem Maße und zur selben Zeit dekarbonisieren können. Auch weil unsere Standorte sehr unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, ist eine Diversi­fizierung der Ansätze notwendig.

Ein Teil der Lösung ist beispielsweise der Einsatz von Wasserstoff. Allerdings steht dieser derzeit noch nicht in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung. Zudem ist auch die Brennertechnologie noch nicht so weit. Daher erforscht und testet Aurubis derzeit unterschiedliche Technologien und Wege der Dekarbonisierung, um die bestmögliche Lösung für alle zu entwickeln.

Eine besondere Herausforderung stellen die sog. unvermeidbaren CO2-Emissionen dar. In den Primärhütten werden Kupferkonzentrate, die aus Erzen gewonnen werden, zu Kupferkathoden verarbeitet. Aufgrund des rohstoffbedingten Kohlenstoffgehalts in den Kupferkonzentraten entstehen im Rahmen des Verhüttungsprozesses unvermeidbare CO2-Emissionen. Gleiches gilt für die Sekundärhütten, die verschiedensten Formen organischer und anorganischer metallhaltiger Recyclingrohstoffe verarbeiten. Trotz aufwendiger Sortierung und Aufbereitung der Recyclingrohstoffe verursachen Kunststoffanhaftungen – z.B. beim Elektronikschrott – auch hierbei unvermeidbare Prozessemissionen, die einen Anteil von bis zu 50 Prozent an den Scope 1 Emissionen einer Sekundärhütte haben können. Für diese unvermeidbaren Prozessemissionen existieren derzeit noch keine technologischen Lösungen zum Abscheiden.
Best Practice: Welche Maßnahmen haben bei Ihnen besonders viel bewirkt?
Die Vielzahl von Einzelmaßnahmen an unseren Standorten trägt zum großen Ganzen bei. Das Bedarf einer Koordinierung auf Konzernebene: Um eine effektive Vorgehensweise zu ermöglichen und Best-Practice-Maßnahmen zu erarbeiten, hat das Konzern-Team "Dekarbonisierung" drei Formate initiiert: So findet nun ein jährlicher gruppenweiter Dekarbonisierungsworkshop für die Standorte und relevante Konzernfunktionen statt. Einmal im Quartal treffen sich zudem Arbeitsgruppen zum Erfahrungsaustausch über konkrete Projekte und Technologien, und auf der Fachebene tauscht sich das Team Dekarbonisierung mit den Standorten über den aktuellen Zielerreichungsfortschritt, ihre individuellen Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten aus.

Dies zahlt sich aus: Bereits heute produziert Aurubis viele Metalle mit weniger als der Hälfte der CO2-Emissionen im Vergleich zum Durchschnitt seiner globalen Wettbewerber. Beim Hauptprodukt Kupferkathoden sank der CO2-Fußabdruck seit 2013 um mehr als 40 Prozent. Zugleich liegt der Fußabdruck der Aurubis-Werke mehr als 60 Prozent unter dem weltweiten Branchendurchschnitt. Bei der Herstellung von Zinn liegt Aurubis mehr als 55 Prozent unter dem globalen Mittel und verursacht bei der Herstellung von Gold und Silber mehr als 50 Prozent weniger Emissionen. Die Ergebnisse belegen die Wirksamkeit unseres Engagements für eine nachhaltige Metallproduktion. Unser Recycling und die Effizienz der Metallrückgewinnung spielen eine wichtige Rolle bei den Ergebnissen unserer Ökobilanz. Der recycelte Anteil in unseren Kupferkathoden lag 2023 bei 43 Prozent, für Silber bei 56 Prozent und für Gold bei 23 Prozent. Für Zinn lag der Recyclinganteil sogar bei 100 Prozent.
Was bringt Klimaschutz für Ihr Unternehmen?
Insbesondere Kupfer, Zinn, Nickel, Silber und Gold sind wichtige Elemente, die Megatrends wie die Digitalisierung und die Energiewende erst möglich machen. Für eine nachhaltige Entwicklung ist es deshalb unerlässlich, umweltschonende Wege für die Produktion dieser wichtigen Metalle zu finden. Mit der umfassenden Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie verdeutlicht Aurubis, dass wirtschaftlicher Erfolg und nachhaltiges Handeln Hand in Hand gehen. Die ambitionierten Ziele für 2030 spiegeln unser Engagement wider, in sämtlichen Bereichen nachhaltige Lösungen voranzutreiben und so aktiv zu einer innovativen und zukunftsfähigen Welt beizutragen. Aurubis gehört zu den besten 1 Prozent der bewerteten Unternehmen seiner Kategorie im EcoVadis-Ranking und wurde für sein Engagement unter anderem mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.
Welche Klimaschutzmaßnahme ist außerdem wichtig?
Auch an unseren Standorten außerhalb Deutschlands gehen wir konsequent voran: Die Erweiterung des Solarparks am Standort Pirdop (Bulgarien) unterstreicht unsere Rolle als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Industrieproduktion. Mit den insgesamt vier Photovoltaikanlagen mit einer elektrischen Leistung von 40 MW steigern wir die Eigenstromerzeugungskapazitäten deutlich und können künftig etwa 15 Prozent des Strombedarfs des Standorts mit grüner Energie decken. So werden wir jährlich rund 55.000 MWh Strom erzeugen, was dem Bedarf einer Stadt mit 25.000 Einwohnern entspricht. Zudem sparen wir rund 25.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr ein. Die Investition in Pirdop macht Aurubis damit unabhängiger von Preisschwankungen am Energiemarkt und ist ein wichtiger Schritt in Richtung klimaneutraler Produktion.
Weitere Informationen zum Unternehmen: Aurubis AG
Engagiert sich Ihr Unternehmen in Sachen Klimaschutz? Dann laden wir Sie ganz herzlich ein, Teil unserer Motivationskampagne "Wir handeln fürs Klima." zu werden. Füllen Sie dafür bitte unseren Steckbrief aus.