HAMBURG NET ZERO

Mit dem Beschluss des Standpunktepapiers "HAMBURG NET ZERO - Auf dem Weg zur klimaneutralen Wirtschaft die Wettbewerbsfähigkeit stärken“ durch das Plenum ist die Klimastrategie der Handelskammer festgelegt. Mit den im Standpunktepapier aufgezeigten Maßnahmen, Forderungen und Aktivitäten der Handelskammer soll der Wirtschaftsstandort bis 2040 klimaneutral umgestaltet und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit Hamburger Unternehmen gestärkt werden.

Anlass und Zielsetzung

Die Hamburger Wirtschaft steht gleichzeitig vor Herausforderungen durch Kriege, weltweite Handelskonflikte, dem Erstarken autoritärer Systeme sowie dem Klimawandel. Vor diesem Hintergrund erfordert die Bewältigung des Klimawandels schnelles Handeln und ein gewaltiges Investitions- und Technologieprogramm. Bereits mit der Standortstrategie "Hamburg 2040: Wie wollen wir künftig in Hamburg leben – und wovon?“ hat die Hamburger Wirtschaft das Ziel gesetzt, Klimaneutralität im Jahr 2040 zu erreichen und mit der der "Klima-Resolution der Handelskammer Hamburg“ während der Energiekrise im Jahr 2021 diese Ambition unterstrichen. Klar ist: Hamburg als zweitgrößte Stadt der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt, als Außenhandelsstandort mit seiner breit gefächerten Wirtschaftsstruktur kann ein Vorbild für eine wirtschaftlich tragfähige Klimawende sein.
Das Standpunktepapier baut auf der Studie zur Klimaneutralität der Hamburger Wirtschaft bis zum Jahr 2040 der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf. Diese Studie wurde von der Handelskammer Hamburg angeregt. Sie liefert für Unternehmen und Branchen sowie für die Handelskammer Hamburg Impulse für die erfolgreiche Transformation zu fossilfreiem Wirtschaften – und wie damit die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden kann. Das Standpunktepapier konkretisiert die Impulse. Es zeigt Handlungschancen zur Minderung des CO2-Ausstoßes und gleichzeitiger Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft auf.

Zentrale Ergebnisse

Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit bedingen einander, die Beschleunigung des Wegs zur Klimaneutralität bietet wirtschaftliche Chancen. Durch das Besetzen klimafreundlicher Geschäftsmodelle lassen sich Pioniergewinne erzielen; aus den Investitionen sind frühere und höhere Rückflüsse zu erwarten. Zudem mindern frühe Investitionen das Risiko, Kapital in nicht ziel- und zukunftsgerechten Technologien zu binden ("Stranded Assets“). Das Warten auf gesetzliche Rahmenbedingungen mindert wirtschaftliche Chancen.
Ein beschleunigter Weg zur Klimaneutralität erfordert private Initiative, nicht mehr Regulatorik oder Verschärfung des Ordnungsrechts. Unternehmen benötigen Freiräume für Innovationen und Investitionen, keine produktivitätshemmenden Berichtspflichten. Überbordende Klimagesetzgebung birgt die Gefahr, dass private Akteure zuwarten, zu Lasten von Wachstum und wirtschaftlichem Wohlstand.
Das Erreichen des Ziels der Klimaneutralität im Jahr 2040 erfordert Rahmenbedingungen, welche die Politik zu schaffen hat. Nur unter diesen Voraussetzungen kann der Weg zur klimaneutralen Umgestaltung der Hamburger Wirtschaft beschleunigt und durch unternehmerische Anstrengungen die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig gesteigert werden. Zentrale Rahmenbedingungen sind:
Die Handelskammer Hamburg ist ein wirksamer Akteur für die wirtschaftlich erfolgreiche Klimawende, sie schlägt Standortmanagement-Initiativen vor. Übergreifende Projekte helfen, um auf dem Weg zur Klimaneutralität die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Handelskammer schlägt wirksame Standortmanagement-Initiativen für die Minderung von CO2-Emissionen und gleichzeitiger Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vor. Sie bietet für diese sektorübergreifenden Projekte an, eine führende Rolle darin zu übernehmen und lädt zu weiteren übergreifenden Initiativen ein.

Struktur

Mittelpunkt des Standpunktepapiers bilden sechs "Fokusthemen“, welche gleichzeitig über hohe Potenziale zur Senkung von CO2-Emissionen und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit verfügen. Für jedes Fokusthema wird eine positive Vision für einen klimaneutralen Wirtschaftsstandort im Jahr 2040 skizziert und Handlungsansätze erläutert.
Fokusthemen sind:
  • Energie,
  • Unternehmerische Klimaziele und Klimabilanzierung,
  • Industrie,
  • Kreislaufwirtschaft,
  • Gebäude sowie
  • Hafen und Logistik.
In diesen Fokusthemen werden
  • 38 Forderungen an die Politik erhoben,
  • 18 Anregungen für Hamburger Unternehmen gegeben und
  • 21 Ideen für die Arbeit der Handelskammer Hamburg entwickelt.
Skizzen von zwölf Standortmanagement-Initiativen nehmen anschließend Anregungen aus den Fokusthemen auf. Sie formulieren konkrete Ansatzpunkte und Projekte. Sie zielen gleichzeitig darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und den Weg zur Klimaneutralität zu beschleunigen. Sie sind eine Einladung an alle potenziellen Akteure, sich aktiv einzubringen, Debatten anzuregen, weiterführende Ideen zu entwickeln, um eine schnellere Dekarbonisierung des Hamburger Wirtschaftsstandortes voranzutreiben.
Die Standortmanagement-Initiativen sind:

Beteiligungsprozess

Das Standpunktepapier entstand unter intensiver Beteiligung von Ehrenamt und Hamburger Unternehmen. Zahlreiche Interviews mit Unternehmen, ein Stakeholder-Workshop, einzelne Ausschusssitzungen sowie eine gemeinsame Sitzung aller Ausschüsse lieferten wertvolle und belastbare Hinweise für das Standpunktepapier "HAMBURG NET ZERO – Auf dem Weg zur Klimaneutralität die Wettbewerbsfähigkeit stärken“.
Im Rahmen der Kampagne "Wir handeln fürs Klima.“ bietet die Handelskammer Hamburger Unternehmen die Chance, ihre Klimaschutzideen und -initiativen mit anderen Unternehmen öffentlichkeitswirksam zu teilen. Gestalten Sie die Klimawende und teilen Sie ihre besten Ideen: ⁣Werden Sie Teil der Klima-Kampagne.