Berufsausbildung

Teilzeitausbildung

Seit Inkrafttreten des neuen Berufsbildungsgesetzes ist die Berufsausbildung auch in Teilzeitform möglich.
Vor allem jungen Eltern fällt es schwer, eine Ausbildung in Vollzeit zu absolvieren. Die hier dargestellten Teilzeitmodelle sind eine Lösung für dieses Problem. Weiterhin kann diese Form der Ausbildung eine Alternative für Auszubildende sein, die während der Ausbildung ein Kind bekommen haben und ihre Ausbildung nach dem Mutterschaftsurlaub oder der Elternzeit nicht in Vollzeit beenden können. Auch für Behinderte, für die eine ganztägige Ausbildung eine übermäßige Belastung darstellt oder bei Betreuung pflegebedürftiger Familienangehöriger, ist eine Berufsausbildung in Teilzeit möglich.
Für interessierte Bewerber, die eine Berufsausbildung in Teilzeit absolvieren möchten, stellen sich oft Fragen zur finanziellen Absicherung und Kinderbetreuung. Diese Fragen werden von der Agentur für Arbeit unter Telefon  040/24851113 gezielt beantwortet oder weitergeleitet. Weiterhin bekommen Sie auch Informationen beim Service Center Teilzeitausbildung.

Informationen für Ausbildungsbetriebe

Verschiedene Ausbildungsmodelle sind möglich

1. Die Ausbildung wird über die Dauer der regulären Ausbildungszeit (z.B. 3 Jahre) durchgeführt, jedoch mit verkürzter Arbeitszeit. In der Regel kann die Arbeitszeit bis auf 6 Stunden täglich oder 30 Stunden wöchentlich gekürzt werden. Dieses kommt einer verkürzten Ausbildung gleich, bei der die Inhalte der Berufsausbildung in kürzerer Zeit vermittelt werden müssen. Eine Reduzierung der Berufsschulzeiten ist nicht vorgesehen.
2. Die Ausbildungszeit wird von Anfang an um ein Jahr verlängert. Bei verkürzter Arbeitszeit ist es somit möglich, die Inhalte des Berufes in vollem Umfang zu vermitteln. Auch hier ist eine Reduzierung der Berufsschulzeiten nicht vorgesehen.
Weitere Modelle sind möglich, sollten jedoch vorab mit dem zuständigen Ausbildungsberater unserer Handelskammer abgestimmt werden. Grundlage aller Varianten ist, dass die Ausbildungsinhalte des Berufes in der vereinbarten Ausbildungszeit vermittelt werden.
Welches Modell das Richtige ist, sollte individuell mit dem Auszubildenden besprochen werden. Hier sind die betrieblichen Belange und die persönlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Sollten Sie hierzu Fragen haben, unterstützen Sie unsere Ausbildungsberater gerne.

Mehr Flexibilität in der Ausbildung

Mit dieser besonderen Form der Qualifizierung wird es für Ausbildungsbetriebe möglich, die Ausbildung flexibler zu gestalten und die Erfordernisse einer familienorientierten Ausbildung zu berücksichtigen.
Beim Abschluss eines Berufsausbildungsvertrages sind die Besonderheiten einer Teilzeitausbildung festzuhalten und unter H "Sonstige Vereinbarungen" des Ausbildungsvertrages einzutragen. Ein wesentlicher Punkt ist auch die Zahlung der Ausbildungsvergütung. Sie kann prozentual niedriger ausfallen. Weiterhin ist die sachliche und zeitliche Gliederung der Ausbildung anzupassen.

Vorteile für den Ausbildungsbetrieb

Das Verantwortungsbewusstsein und Organisationstalent der Auszubildenden ist in der Regel ausgeprägter.
Bereits ausbildende Betriebe bestätigen eine weitaus höhere Motivation und Zuverlässigkeit der Auszubildenden.
Mit der Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung erreichen Sie eine positive Außenwirkung, was in der heutigen flexibleren Arbeitswelt ein Standortvorteil sein kann.