17. Sitzung Fachforum Energie

Besichtigung Elverlingsen: Eine Zeitreise durch die Energiewirtschaft

#GemeinsamEffizient
Die Mitglieder des Fachforums Energie hatten am 19. November die Gelegenheit den ehemaligen Kraftwerksstandort in Werdohl-Elverlingsen zu besichtigen. Seit der Stilllegung des letzten Kraftwerksblocks Anfang 2018 ist der Standort zum innovativen Testgelände für Batteriespeicher geworden. 
Norbert Stenns, Betriebsleiter am Standort, gab einen Abriss über die Geschichte des Kraftwerks. 1912 wurde der Erste Block mit einer Leistung von 7,5 MW gebaut, um die Versorgung der Industrie im Lennetal sicherzustellen. 1914 ist das Kraftwerk die größte Anlage dieser Art in Europa. Über die Jahre Ausbau und Umbau der Anlagen, Anpassung an die gestiegenen Bedarfe und immer wieder neue Maßstäbe gesetzt, auch was das Thema Umweltschutz betrifft. Mit der Energiewende änderten sich die Voraussetzungen am Markt, Kohleverstromung wurde zunehmend unattraktiv und ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlage scheint bald nicht mehr möglich. Im April 2018 wird der letzte Steinkohleblock endgültig stillgelegt und ein Kapitel Energiegeschichte im Lennetal abgeschlossen. 
Ein Konsortium aus The Mobility House, Daimler-Benz Energy, GETEC Energie und der Enervie sieht in dem Standort großes Potential für die Energiewende. Gemeinsam wird in den alten Hallen ein hochmoderner Batteriespeicher gebaut. Adreas Sippel, Vertriebsleiter bei Enervie, erklärte den Teilnehmern die Innovative Anlage. Auf der einen Seite werden ausrangierte Batterien aus Elektroautos weiterverwendet. Gleichzeitig werden auch neue Batterien als eine Art Ersatzteillager vorgehalten, die später noch in Fahrzeugen Verwendung finden sollen. Energie kann in den Batterien extrem kurzfristig gespeichert und auch wieder ins Netz zurückgespeist werden, je Marktsituation. Durch die Teilnahme am Regelenergiemarkt trägt der Speicher jetzt zur Stabilisierung bei. Somit leistet der Standort Elverlingsen heute einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende.