„100 Räume gegen Distanzunterricht“ – Ausbildungskonsens schlägt Alarm
Gemeinsame Pressemeldung des Ausbildungskonsens Hagen zur Schließung des Cuno-Berufskollegs I und II in Hagen
Die Schließung des Cuno-Berufskollegs I und II in Hagen hat unmittelbare Folgen für mehr als 3.000 junge Menschen. Der Regionale Ausbildungskonsens Hagen warnt: Ohne Präsenzunterricht ist die berufliche Bildung und damit die Fachkräftesicherung in der Region in Gefahr.
Die Partner fordern daher schnelle und konkrete Maßnahmen: Eine rasche Wiedereröffnung der Schulen, die Bereitstellung geeigneter Ersatzräume für Präsenzunterricht, dezentrale Unterrichtsangebote, ein kurzfristiges Spitzengespräch sowie einen Runden Tisch „Berufsschulen“, um zukünftige Risiken besser in den Griff zu bekommen. Dazu sind die Konsenspartner bereits mit der Stadt Hagen im Gespräch.
„Wir erleben jetzt das Drama der Rahmedetalbrücke im Schulwesen: Die Vollsperrung zentraler Berufskollegs. Es gilt jetzt schnell zu handeln, denn monatelanger Distanzunterricht muss verhindert werden. Sonst laufen wir in Gefahr, wie in Coronazeiten, viele Schülerinnen und Schüler zu verlieren. Wir rufen alle Akteure in der Stadt auf, geeignete Alternativräume für Präsenzunterricht zu melden und dann muss die Schulverwaltung die entsprechende Beschulung in Präsenz organisieren. Dazu stellen auch die Partner des Ausbildungskonsens selbst Räume bereit“, betonen die Partner des Ausbildungskonsens.
Hintergrund: Der Regionale Ausbildungskonsens Hagen vereint 20 Arbeitsmarktpartner aus Hagen, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Märkischen Kreis mit dem Ziel, die duale Ausbildung zu stärken und allen Jugendlichen den Weg zu einem qualifizierten Abschluss zu ermöglichen.
Konsenspapier: Aufruf des Regionalen Ausbildungskonsenses Hagen
„100 Räume gegen Distanz“
Die Partner des Regionalen Ausbildungskonsenses Hagen schlagen Alarm: Die Schließung des Cuno-Berufskollegs I und II in Hagen hat gravierende Auswirkungen auf die berufliche Bildung im Märkischen Südwestfalen. Betroffen sind nicht nur Auszubildende in gewerblich technischen Berufen, sondern auch die Schülerinnen und Schülern von vollzeitschulischen Bildungsgängen. Insgesamt sind mehr als 3.000 junge Menschen von der Schulschließung ad hoc betroffen!
Gerade in der beruflichen Bildung ist Präsenzunterricht unverzichtbar. Die duale Ausbildung lebt von der engen Verzahnung von Theorie und Praxis, vom unmittelbaren Austausch zwischen Lehrkräften, Auszubildenden und Betrieben. Längere Phasen von Distanzunterricht gefährden nicht nur die Ausbildungsqualität, sondern auch den erfolgreichen Abschluss und damit die Fachkräftesicherung in der Region. Dies gilt auch für alle anderen betroffenen Schülerinnen und Schüler.
Unsere Forderungen:
Schnellstmögliche Wiedereröffnung Schnelle Sicherstellung des Präsenzunterrichts Voraussetzungen schaffen, um Präsenzbeschulung dezentral zu organisieren Transparente Koordination und Spitzengespräch Strukturelle Verbesserungen: Runden Tisch „Berufsschulen“ etablieren
Die schnellstmögliche Wiedereröffnung des Cuno-Berufskollegs I und II muss oberste Priorität haben. Dazu muss ein transparentes und nachvollziehbares Projektmanagement eingerichtet werden.
Solange das Cuno-Berufskollegs I und II geschlossen ist, darf Distanzunterricht nur befristet eine Notlösung sein. Die Partner des Regionalen Ausbildungskonsenses fordern deshalb, alle Kräfte zu bündeln, um den Unterricht, auch während der Schließung, in geeigneten alternativen Präsenzräumen so schnell wie möglich wiederaufzunehmen.
Von der Schule, den Lehrkräften und der Verwaltung fordert der Konsens die Bereitschaft, Präsenzunterricht dezentral durchzuführen, insbesondere vor dem Hintergrund, das nicht jeder Schüler/jede Schülerin über ein digitales Endgerät verfügt.
Die Konsenspartner fordern kurzfristig ein Spitzengespräch ein, um gemeinsam tragfähige und nachhaltige Lösungen für Präsenzunterricht zu entwickeln. Nur in enger Abstimmung zwischen Kommune, Schulträger, Betrieben, Kammern und den Sozialpartnern können die Herausforderungen bewältigt werden.
Ebenso fordert der regionale Konsens neben Sofortmaßnahmen auch die Ursachenanalyse, um vergleichbare Ereignisse für die Zukunft auszuschließen. Die bisherigen Versäumnisse dürfen sich nicht wiederholen. Notwendig sind langfristige, strukturelle Verbesserungen und ein sofortiges Abarbeiten der bestehenden Mängel, damit Berufsschulen in Hagen künftig zukunftsorientiert aufgestellt sind. Dazu sollte ein Runder Tisch Berufsschulen eingerichtet werden.
Unser Appell
Die berufliche Bildung in Hagen ist vielfältig und unverzichtbar – von der Berufsvorbereitung über die duale Berufsausbildung bis hin zum technischen Gymnasium und zur Fachschule. Wenn hier kein verlässlicher Unterricht gewährleistet ist, verlieren Jugendliche ihre Bildungschancen und Betriebe ihre künftigen Fachkräfte.
Nur gemeinsam können wir die berufliche Bildung in Hagen sichern und allen Jugendlichen – unabhängig vom Bildungsgang – eine faire Chance auf einen erfolgreichen Abschluss geben.
Dazu ruft der regionale Ausbildungskonsens alle Institutionen wie die Stadt Hagen und deren Töchter, angrenzende Kommunen, Bildungsträger, Hochschulen sowie Unternehmen, Vereine etc. auf, geeignete Räume zur Verfügung zu stellen. Es werden sowohl Lehrräume als auch Werkstätten für den befristeten Präsenzunterricht gebraucht. Melden Sie geeignete Räume an die agentur mark GmbH; Stella Caputi: caputi@agenturmark.de.
Hintergrund: Der Regionale Ausbildungskonsens Hagen
Der Regionale Ausbildungskonsens Hagen ist ein Zusammenschluss von 20 Arbeitsmarktpartnern aus Hagen, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Märkischen Kreis. Ziel des Konsenses ist es, die duale Berufsausbildung zu stärken und jedem interessierten Jugendlichen den Weg zu einem qualifizierten Berufsabschluss zu ermöglichen.
Die Partner stehen für enge Zusammenarbeit und tragen gemeinsam Verantwortung für die Sicherung der Fachkräftebasis in Südwestfalen.
Die Konsenspartner: Jobcenter Hagen; Agentur für Arbeit Hagen; Wirtschaftsförderung Ennepe-Ruhr; Jobagentur EN; Bildungsbüro Märkischer Kreis; Agentur für Arbeit Iserlohn; DGB Region Ruhr-mark; Jobcenter Märkischer Kreis; Kreishandwerkerschaft Ruhr; Handwerkskammer Südwestfalen; agentur mark GmbH; Märkischer Arbeitgeberverband; Handwerkskammer Dortmund; Kreishandwerkerschaft des Märkischen Kreises; Kreishandwerkerschaft Dortmund, Hagen, Lünen; Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe; Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK)