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SIHK: Einigung im Nordirlandprotokoll gute Nachricht

„Die Wirtschaft im märkischen Südwestfalen ist erleichtert, dass die Zeichen in den Handelsbeziehungen mit Großbritannien mit der erfolgreichen Verständigung zum Nordirland-Protokoll des EU-Austrittsabkommens auf Entspannung stehen. Wir brauchen wieder einen Positivtrend im Großbritanniengeschäft", sagt Frank Herrmann, Außenwirtschaftsexperte der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK).
Der Brexit habe die engen Handelsbeziehungen in den letzten Jahren deutlich erschwert und für Unternehmen erhebliche Planungs- und Rechtsunsicherheiten mit sich gebracht. „Diese Verunsicherung schlägt sich in den Handelszahlen nieder", berichtet Herrmann und betont: „Während Großbritannien im Jahr 2016 noch viertwichtigster Exportmarkt Südwestfalens war, ist das Königreich im Jahr 2022 auf Platz neun abgerutscht. Als Handelspartner hat Großbritannien seitdem sogar noch mehr an Bedeutung verloren und ist von Platz sechs auf Platz elf abgesackt."
Europäischer Schulterschluss bleibt wichtig
Gleichzeitig bestehe nach wie vor die Gefahr von Handelskonflikten, weil Großbritannien sich vom EU-Austrittsabkommen distanziere. „Die EU muss hier weiter geschlossen und entschlossen die europäischen Wirtschaftsinteressen verteidigen", mahnt Herrmann. „Insbesondere die britischen Pläne zum Abweichen von EU-Regeln etwa im Datenschutz, bei Lebensmitteln oder in der Chemie, aber auch Pläne, alle von EU-Recht beeinflussten britischen Gesetze der letzten Jahrzehnte auf den Prüfstand zu stellen, sind ein Damoklesschwert im Großbritannien-Geschäft südwestfälischer Unternehmen."
Auch angesichts gemeinsamer Wirtschaftsinteressen benötigten die Betriebe daher dringend eine positive EU-UK-Zukunftsagenda. SIHK-Außenwirtschaftsexperte Frank Herrmann: „Für die Wirtschaft auf beiden Seiten des Kanals steht viel auf dem Spiel.“
Etwa 420 Unternehmen aus dem Bezirk der SIHK zu Hagen exportieren nach Großbritannien, 110 importieren aus dem Vereinigten Königreich, ca. 150 Unternehmen haben eine Vertretung und 40 eine Niederlassung dort. Fünf Unternehmen haben eine Produktionsstätte auf der britischen Insel, zwei in Irland.
01.03.2023