SIHK-Pressemeldung

Digitalisierung bei Unternehmen kommt nicht voran

Die Unternehmen in Deutschland bleiben bei ihrer durchwachsenen Selbsteinschätzung in puncto Digitalisierung. Dies geht aus einer aktuellen IHK-Umfrage unter bundesweit mehr als 4.000 Betrieben hervor, die Ende 2022 zu ihren Motiven und zu den Herausforderungen bei der Umsetzung der Digitalisierung befragt wurden.
Wie im Vorjahr bewerteten die Unternehmen den eigenen Digitalisierungsgrad im Durchschnitt mit der Schulnote „befriedigend“. Dabei setzen sie viel daran, aufzuholen. Angesichts der schnellen Entwicklung der Technologie und den weiteren wirtschaftlichen Herausforderungen gelingt der Sprung nach vorn jedoch kaum: So nennen 37 Prozent (im Vorjahr 36 Prozent) einen Mangel an zeitlichen und 34 Prozent (unverändert) einen Mangel an finanziellen Ressourcen als Haupthemmnis bei der digitalen Transformation.
„Der Mangel an Fachkräften und steigende Preise schränken Unternehmen oftmals bei ihrer eigenen Digitalisierung ein“, sagt SIHK-Digitalisierungsexperte Dr. Michael Dolny. „Auf der anderen Seite hilft ihnen die Digitalisierung dabei, effizienter und flexibler zu agieren.“ So wollen 43 Prozent der Unternehmen (Vorjahr: 39 Prozent) mithilfe der Digitalisierung ihre laufenden Kosten senken und sogar 75 Prozent (Vorjahr: 51 Prozent) nutzen die Digitalisierung zur Flexibilisierung von Arbeitsabläufen, etwa in Form von mobilem Arbeiten.
Neben den unternehmensinternen Herausforderungen hemmen auch externe Faktoren die zügige Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben: Knapp jeder fünfte Umfrageteilnehmer klagt über den anhaltenden Mangel an IT-Fachkräften. Regularien und bürokratischer Aufwand werden als weitere Hemmnisse angeführt: So verspüren 23 Prozent der kleineren Betriebe mit weniger als zehn Beschäftigten große Unsicherheit bei der Umsetzung rechtlicher Vorgaben.
Um diese vielschichtigen Herausforderungen meistern zu können, benötigen insbesondere kleine Unternehmen Unterstützung: „Die Unternehmen brauchen ein breites Angebot“, mahnt Dr. Michael Dolny. „Benötigt werden neben spezifischen Anlaufstellen und Fördermöglichkeiten vor allem niedrigschwellige Basisangebote, die die Unternehmen bei den ersten Schritten der Digitalisierung unterstützen. Darüber hinaus sind Kompetenzaufbau und leistungsfähiges Internet weitere wichtige Voraussetzungen. Nur dann werden sie die erforderlichen Kapazitäten haben, um betriebliche Digitalisierungsprojekte zügig voranzutreiben.“ 
Details zur Umfrage gibt es auf www.sihk.de/digital22