Weiterhin auf Verhandlung mit den USA setzen

Die neue US-Regierung setzt immer offensichtlicher auf Zölle als Drohkulisse für neue Verhandlungen in der Wirtschaftspolitik. Das besorgt auch Unternehmen in Südwestfalen.
„Auch wenn der US-Präsident mit Zöllen vor allem auf Stahl und Fahrzeuge droht, sollte die Politik in Deutschland und Europa weiter auf Deeskalation und freien Handel setzen“, sagt Frank Herrmann, Außenhandelsexperte der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) und betont: „Wenn die angekündigten 25 Prozent auf Autoimporte durchgesetzt würden, würden die Zulieferer in Südwestfalen auf einem der wichtigsten Absatzmärkte extrem an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Sie sind wie die Autohersteller selber in globale Lieferketten eingebunden. Auch südwestfälische Unternehmen, die in den USA produzieren, sind oftmals von Importen von Vorprodukten abhängig. Und Kraftfahrzeuge und -teile sind die wichtigsten Exportgüter von Deutschland in die Vereinigten Staaten.“
Die heimische Industrie stehe schon heute durch geopolitische Krisen und wachsende Zollhürden vor enormen Herausforderungen. Die Politik des US-Präsidenten könnte sich zusätzlich zu einem weltweiten Handelskrieg auswachsen, den sich eigentlich keine Seite leisten kann. „Deshalb geht unser Appell an die Bundespolitik und die Europäische Union, weiter auf fairen und regelbasierten Handel zu setzen und smarte Verhandlungslösungen anzustreben. Gleichzeitig muss die Wettbewerbsfähigkeit in Europa gestärkt werden, indem zum Beispiel die überbordende Bürokratie abgebaut wird und neue Freihandelsabkommen abgeschlossen werden“, betont Herrmann.
28. Februar 2025