SIHK: Resilient in die Zukunft – Wirtschaft im sicherheitspolitischen Wandel

Welche Herausforderungen und Chancen kommen mit der Zeitenwende auf die Wirtschaft zu – und was können Unternehmen selbst zur Standortsicherheit beitragen? Diese Fragen gewinnen angesichts geopolitischer Spannungen und neuer Bedrohungslagen an Bedeutung. Auch Unternehmen in Südwestfalen sind zunehmend gefordert, ihre Resilienz zu stärken und sich auf Krisenszenarien vorzubereiten. Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) sieht sich dabei als Brücke zwischen Wirtschaft, Bundeswehr und Verwaltung.
Die IHK-Organisation hat mit dem neuen Positionspapier „Wirtschaft und Verteidigung“ fünf Handlungsfelder identifiziert, die für die deutsche Wirtschaft – und damit auch für die Unternehmen in Südwestfalen – künftig stärker an Bedeutung gewinnen werden. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie wirtschaftliche Strukturen zur gesamtgesellschaftlichen Resilienz beitragen können.
Für militärische wie zivile Resilienz braucht es moderne, funktionsfähige Infrastruktur. Planungsprozesse und Genehmigungen müssen drastisch beschleunigt werden – nicht nur aus sicherheitspolitischen Gründen, sondern auch im ureigenen Interesse der Unternehmen.
Dazu müssen Betriebe ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Angriffen auf die Cybersicherheit, Energieversorgung und Lieferketten erhöhen. Gefragt sind dabei keine zusätzlichen bürokratischen Belastungen, sondern klare, praxisnahe Anforderungen und gezielte Unterstützung – etwa durch die IHKs.
Ein weiteres wichtiges Feld ist die Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie. Südwestfalen besitzt das Potenzial, Innovationstreiber in rüstungsnaher Produktion zu werden. Dafür braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, vereinfachte Förderverfahren und eine intelligente öffentliche Beschaffung, die mittelständische Anbieter stärker berücksichtigt.
Auch müssen Fragen zur Verfügbarkeit von Fachkräften in Anbetracht des bereits bestehenden Drucks auf den Arbeitsmarkt beantwortet werden.
Schließlich kommt den IHKs selbst eine besondere Rolle zu. Im Ernstfall übernehmen sie hoheitliche Aufgaben, beraten Unternehmen, koordinieren Netzwerke und fördern den Austausch mit Behörden. Doch auch in Friedenszeiten tragen sie maßgeblich dazu bei, die wirtschaftliche Resilienz am Standort zu stärken.
„Unsere Unternehmen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – wenn Politik, Verwaltung und Wirtschaft an einem Strang ziehen, wird Resilienz zum echten Standortvorteil“, betont Christoph Brünger, SIHK-Geschäftsbereichsleiter ‚Interessen Bündeln‘.
Unternehmen, die sich über ihre Rolle in der Gesamtverteidigung informieren oder ihre eigene Krisenvorsorge stärken möchten, finden weiterführende Informationen und Praxishilfen unter sihk.de/defence.