PRESSEMELDUNG

A 45-Sperrung: SIHK fordert weitere Förderprogramme für die Wirtschaftsregion Südwestfalen

Seit 20 Monaten ist die A45 als Lebensader für die Region Südwestfalen durchtrennt. Leistungsfähige Ausweichrouten fehlen. Die Vollversammlung der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) hatte daher in einer Resolution weitergehende Hilfen für die Region gefordert.
Die Folgen der Sperrung und der damit verbundenen dramatisch schlechteren Erreichbarkeit der Region sind geringere Umsätze der Einzelhandels- und Dienstleistungsunternehmen an den stark belasteten Strecken, unternehmerische Zurückhaltung bei Investitionsaktivitäten, geringere Gründungsaktivitäten und eine schlechtere Fachkräfteversorgung.
Bei der Boulder- und Kletterwelt in Altena drückt sich die Brückensperrung insbesondere durch nachweislich weniger Besucher aus. „Als Dienstleister im Freizeitbereich sind wir auf den täglichen Kundenbesuch angewiesen, um damit Geld zu verdienen. Die Sperrung wirkt sich negativ auf die Umsatzzahlen und somit auf die gesamte Unternehmenssituation aus. Und die Möglichkeiten durch eigenes unternehmerisches Handeln dieser Krise entgegenzuwirken, sind sehr begrenzt. Das Ganze führt zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung, denn wir haben derzeit kaum Möglichkeiten zu investieren, während Mitbewerber sich für die Zukunft aufstellen“, berichtet René Brehm, Geschäftsführer der Kletterwelt.
„Der Region werden unverschuldet Zukunftschancen genommen. Die Überwindung dieser Krise erfordert mutige Entscheidungen – in den letzten Monaten insbesondere mit Blick auf den schnellen Bau einer neuen Brücke. Mehr und mehr rückt jetzt aber auch in den Blick, dass es eines Nachteilsausgleichs bedarf, um die Folgen dieser Krise in der Region abzufedern. Es braucht dafür unternehmensspezifische Förderansätze. Dafür müssen gewohnte Denkansätze überwunden werden. Viele Unternehmen in der Region brauchen dringend eine weitere Entlastung, ob durch Zuschüsse, Steuerentlastungen oder weitere Instrumente. Und das ganze am besten ohne die Vorschaltung langfristiger Gesetzesverfahren,“ so Christoph Brünger, SIHK-Geschäftsbereichsleiter ‚Interessen bündeln‘. Damit biete sich die Region dafür an, die im Koalitionsvertrag der Berliner Ampel vereinbarte Freiheitszone für unbürokratische Hilfen hier zu realisieren.
Ein bereits bestehender und wichtiger Förderbaustein für Unternehmen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, der Stadt Hagen und dem Märkischen Kreis ist ein Universalkredit der NRW.BANK., der für Unternehmen zur Verfügung steht, die von der A45-Sperrung betroffen sind.
„Der A45-Kredit ist ein niederschwelliges Programm mit günstigen Konditionen, das einen Tilgungsnachlass von maximal 100.000 Euro mit sich bringt. Es ist ein wichtiges Signal, dass dieses Förderprogramm um zwei Jahre bis zum 31. Dezember 2025 verlängert wurde. Eine Prüfung der Zugangsvoraussetzungen zusammen mit der SIHK lohnt sich dabei für alle Unternehmen, die von der Sperrung betroffen sind“, berichtet Dr. Fabian Schleithoff, SIHK-Geschäftsbereichsleiter ‚Unternehmen beraten‘.
Allerdings müsse für die betroffenen Unternehmen die Förderung sehr viel weiter gehen, so Kletterwelt-Geschäftsführer René Brehm. „Wir brauchen für die Zeit der Sperrung Unterstützung vergleichbar mit den Coronahilfen – Fixkostenzuschüsse, Eigenkapitalzuschüsse, Investitionshilfen. Notwendig sind unmittelbare, verlässliche Hilfen, damit wir die nächsten Jahre nicht nur überstehen, sondern unsere Unternehmen auch fortentwickeln können. Insgesamt geht es um nichts weniger als die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region.“
01.08.2023