SIHK-Pressemeldung

Kirchturmdenken war gestern: SIHK-Wirtschaftsgespräch bei Winner-Spedition

Beim Wirtschaftsgespräch Iserlohn der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) konnte Moderator und SIHK-Geschäftsstellenleiter Frank Herrmann 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen, Wirtschaftsförderung und Politik im Forum der Winner-Spedition begrüßen.
Gastgeberin und SIHK-Vizepräsidentin Gudrun Winner-Athens hob die erheblichen Mehrkosten im Speditionsgewerbe durch die mangelhafte Verkehrsinfrastruktur und den Wegfall der Förderung im Bereich der Elektromobilität und im kombinierten Verkehr hervor.
SIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Geruschkat forderte schon jetzt einen Runden Tisch und Masterplan für die Sanierung der Umgehungsstraßen im Märkischen Kreis, insbesondere für den Zeitpunkt nach der Brückenwiedereröffnung auf der A45 ab dem Jahr 2026. Zudem müsse bezahlbare und sichere Energie sowie der Bürokratieabbau bei der Politik ganz oben auf der Agenda stehen. Unternehmen sollten diesbezüglich der SIHK konkrete Vorschläge machen, damit diese sie dann nach Düsseldorf, Berlin und Brüssel weiterleiten könne. Außerdem wies Geruschkat auf die vielfältigen SIHK-Angebote und Projekte für Azubis und Ausbilder und die wichtige Europawahl hin.
Für Bürgermeister Michael Joithe stellte Thomas Junge, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Iserlohn (GfW), die Situation im Bereich der Gewerbeflächen dar. Hier stehe man mit dem Rücken zur Wand. Neue Flächen müssten mit Blick auf die aktuelle Neuaufstellung des Regionalplans zügig entwickelt bzw. auch von der Stadt als potenzielle Tauschflächen erworben werden. Für den Wissenscampus und den Schillerplatz wünsche er sich ein paar Highlights als Magnet für die Innenstadtentwicklung. „Hier sind wir nach der Messe Polis Convention in Düsseldorf in guten Gesprächen“, so Junge.
Sonja Pfaff, Projektleiterin der Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS), stellte unter der Überschrift „Kirchturmdenken war gestern“ die überregionalen Kooperationen in den Bereichen Digitalisierung, Technologiescouting, Fördermittelberatung und Energie wie den Transferverbund, Digital Europe und die Wasserstoffbrücke dar. Wichtig sei der Aufbau von Netzwerken und der persönliche Austausch mit den Unternehmen, um praxisnahe Lösungen zu finden.
Die erste Planungsphase für das Wasserstoffnetz für Iserlohn stellte Stadtwerke-Geschäftsführer Reiner Timmreck vor. Dabei müssten jetzt die Bedarfe bzgl. Strom und/oder Wasserstoff bei den Unternehmen ermittelt und der Anschluss an das Hauptnetz in Hagen geplant werden, wenn man sich bis 2045 von fossilen Energieträgern verabschieden möchte. 20 Abnehmer von Wasserstoff hätten sich bisher in Iserlohn mit einem Bedarf von 600 Gigawattstunden zurückgemeldet. Dafür müssten im ersten Schritt 30 km neue Leitungen gebaut werden. Zurzeit gebe es auf allen Seiten noch viele Unabwägbarkeiten. Dennoch müssten die langwierigen Planungen zügig angegangen werden.
26. April 2024