Öffentliche Konsultation

Regulierung künftiger Wasserstoffnetze (BNetzA)

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat im Juli eine öffentliche Marktkonsultation zur Regulierung von Wasserstoffnetzen eingeleitet. In einer Bestandsaufnahme zeigt sie den aktuellen regulatorischen Rahmen für Wasserstoffnetze und analysiert ausgehend von möglichen Entwicklungspfaden, ob Wasserstoffnetze zukünftig reguliert werden sollten. Ein begleitender Fragebogen dient der Strukturierung der Konsultation. Sie läuft bis zum 4. September.
Zentrales energiepolitisches Thema
Mit ihrer Bestandsaufnahme gibt die Bundesnetzagentur dieser neuen Diskussion eine Grundlage. Die Konsultationsfragen richten sich an bestehende und potentielle Marktakteure, Netzbetreiber, Verbraucher, Wissenschaft und weitere interessierte Kreise. Wasserstoff ist im Rahmen des Dialogprozesses Gas 2030 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie der anknüpfenden Nationalen Strategie Wasserstoff zu einem zentralen energiepolitischen Thema geworden. Daher sind Regulierungsfragen sowohl aus Sicht von Verbrauchern, als auch aus Sicht von Investoren, die auf sichere Rahmenbedingungen für Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur bauen, von entscheidender Wichtigkeit.
Regulierungsbedarf absehbar
Nach Auffassung der Bundesnetzagentur werden Wasserstoffnetze derzeit grundsätzlich nicht von der Regulierung nach dem Energiewirtschaftsgesetz erfasst. Es gibt lediglich Regelungen für die Einspeisung als Zusatzgas in Erdgasnetze (sogenannte Beimischung). Aus Sicht der BNetzA wird die Grundsatzfrage der Regulierung mittel- bis langfristig dann zu bejahen sein, wenn dieser Energieträger über die bestehenden Inselnetze hinaus substantiell zur öffentlichen Versorgung beitragen soll und die Wettbewerbssituation mit der in den heute nach Energiewirtschaftsgesetz regulierten Netzbereichen vergleichbar ist.
10.08.2020