Der Digitale Produktpass: Potenzial mit vielen Unbekannten
Ein Digitaler Produktpass (DPP) bündelt alle relevanten Daten zu einem Produkt entlang seines gesamten Lebenszyklus: von der Rohstoffgewinnung bis zum Recyclingvorgang. Der DPP ist Teil der Verordnung (EU) 2024/1781 zur Schaffung eines Rahmens für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Produkte. Sie ersetzt die Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG und stellt Anforderungen in Bezug auf Haltbarkeit, Kreislauffähigkeit und die allgemeine Verringerung des Umwelt- und Klimafußabdrucks von Produkten.
Um die Abhängigkeit von Primärrohstoffen zu verringern und die Resilienz der Wirtschaft zu stärken, will Deutschland die Transformation hin zu einer ressourceneffizienten und zirkulären Wirtschaft vorantreiben. Eine zentrale Rolle nimmt dabei der Digitale Produktpass (DPP) ein. Beim Produktpass handelt es sich um eine digitale Identitätskarte für ein physisches Produkt, die strukturierte Daten über dessen gesamten Lebenszyklus bündelt. Das bedeutet, dass der DPP künftig Informationen zu Herkunft, Zusammensetzung, Reparatur- und Demontagemöglichkeiten sowie Recycling- und Entsorgungsoptionen am Ende der Lebensdauer enthalten.
Ambitionierter Zeitplan mit einigen Fragezeichen
Der erste DPP – für Batterien – rückt immer näher: Nach dem aktuellen Arbeitsplan der EU ist die Fertigstellung des sogenannten Battery Pass bis Ende 2025 vorgesehen, damit er ab 2027 zur Anwendung kommen kann. Problematisch ist, dass viele Unternehmen den DPP noch gar nicht kennen – und das, obwohl schon in den Jahren 2027 und 2028 Delegierte Rechtsakte für Textilien, Reifen sowie Eisen und Stahl folgen sollen.
Ab 2028 wird die Produktpass-Pflicht voraussichtlich auf weitere Produktgruppen wie Möbel und Spielwaren ausgeweitet. Parallel dazu sollen eine EU-weite DPP-Datenbank zur Registrierung der digitalen Produktschlüssel (der sogenannten “Unique Identifier”) aufgebaut und Systemnormen etabliert werden.
Ab 2028 wird die Produktpass-Pflicht voraussichtlich auf weitere Produktgruppen wie Möbel und Spielwaren ausgeweitet. Parallel dazu sollen eine EU-weite DPP-Datenbank zur Registrierung der digitalen Produktschlüssel (der sogenannten “Unique Identifier”) aufgebaut und Systemnormen etabliert werden.
Klare Chancen und Risiken
Eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zur Kreislaufwirtschaft aus dem Jahr 2024 zeigte, dass Unternehmen den DPP mehrheitlich als Chance verstehen. Er kann die Transparenz entlang der Wertschöpfungskette erhöhen, den Zugang zu produktspezifischen Daten erleichtern und damit die Kreislaufführung von Materialien fördern. Für Unternehmen bietet der DPP konkrete praktische Vorteile, da durch ihn zum Beispiel der Materialverbrauch rückverfolgbar und damit verbunden ein effizienterer Materialeinsatz möglich wird. Außerdem lassen sich durch die digital hinterlegten Informationen Supportprozesse effizienter gestalten.
Über die genaue Ausgestaltung des DPP herrscht aktuell noch Unklarheit. Bekannt ist, dass er aus drei Bausteinen besteht: einer Produktidentifikation (dem “Unique Identifier”), der Produktbeschreibung beispielsweise mit Hinweisen zum Hersteller und den umweltrelevanten Informationen wie etwa den Inhaltsstoffen. Damit es nicht zu dem von Kritikern befürchteten bürokratischen Konstrukt wird, bedarf es eines ganzheitlichen Konzepts mit Datenschnittstellen, die vorhandene Datenbanken, wie zum Beispiel die Datenbank für energieverbrauchsrelevante Produkte einbinden und Doppelungen vermeiden.
Hoffnung gibt, dass das Europäische Komitee für Normung (CEN) bis zum Jahresende eine DPP-Norm entwickelt haben will. Diese soll Standards bieten, die Unsicherheiten nehmen können. Auch hier wird der Erfolg der Norm jedoch maßgeblich davon abhängen, ob die Perspektiven und Möglichkeiten von Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dabei berücksichtigt werden.
Über die genaue Ausgestaltung des DPP herrscht aktuell noch Unklarheit. Bekannt ist, dass er aus drei Bausteinen besteht: einer Produktidentifikation (dem “Unique Identifier”), der Produktbeschreibung beispielsweise mit Hinweisen zum Hersteller und den umweltrelevanten Informationen wie etwa den Inhaltsstoffen. Damit es nicht zu dem von Kritikern befürchteten bürokratischen Konstrukt wird, bedarf es eines ganzheitlichen Konzepts mit Datenschnittstellen, die vorhandene Datenbanken, wie zum Beispiel die Datenbank für energieverbrauchsrelevante Produkte einbinden und Doppelungen vermeiden.
Hoffnung gibt, dass das Europäische Komitee für Normung (CEN) bis zum Jahresende eine DPP-Norm entwickelt haben will. Diese soll Standards bieten, die Unsicherheiten nehmen können. Auch hier wird der Erfolg der Norm jedoch maßgeblich davon abhängen, ob die Perspektiven und Möglichkeiten von Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dabei berücksichtigt werden.
Quelle: Thema der Woche (DIHK)
03.12.2025