Seite 8 - Wirtschaftsmagazin

WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2014
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AUFMACHER
Nach dem Urlaub
ist vor dem Urlaub
Und in der Zwischenzeit kann man die Region genießen.
von IRIs Jakob-DIeDolph
W
aren Sie auch gerade im Urlaub,
vielleicht in einem fernen Land?
Ob mühsam in den Arbeitsalltag
einfindend oder Energie geladen mit neuen
Ideen: bis zur nächsten Urlaubsreise wird es
eine Weile dauern. Und die Zeit bis dorthin
lässt sich wunderbar mit den unterschied-
lichsten Unternehmungen in der Region
verkürzen.
Ihren Charme haben alle drei Landkreise
unseres Bezirkes. Die Stadt Gießen hat an
sich beispielsweise mit dem Mathematikum
und botanischen Garten lohnende Ausflugs-
ziele. Darüber hinaus kann sie sich noch bis
zum 5. Oktober mit der Landesgartenschau
einem breiten Publikum präsentieren. Was-
serbegeisterte kommen mit Touren auf der
Lahn voll auf ihre Kosten. Das „Gießener
Land“ lädt zu ausgiebigen Wanderungen
und Sehenswürdigkeiten wie Schlösser,
Parks, Museen und Burgen ein. Geschichte
und Natur auf 854 Quadratkilometern zwi-
schen dem Lahntal und dem Vogelsberg.
Damit erreichen wir auch schon den
zweiten Kreis: den Vogelsbergkreis. Der
Vogelsberg ist vielen Menschen als Vulkan-
gebirge und Tourismusregion bekannt. Ver-
antwortliche und Bürger werden nicht
müde, auf die Möglichkeiten und die Attrak-
tivität ihrer Region hinzuweisen. Ständig
wird das Angebot an Ausflugszielen erwei-
tert oder neu definiert. So präsentierte der
Kreis jüngst neue Bausteine des Geoparks
und in der Presse fanden sich Berichte wie
die neue mobile Webseite der Vogelsberg
Touristik oder das zehnjährige Bestehen der
Bonifatius-Route, die auf einem 180 Kilo-
meter langen Pfad von Mainz nach Fulda
führt. 75 Kilometer dieses Pilgerweges füh-
ren durch die Wetterau.
Eine eigene Profilspitze
definieren
Die Wetterau ist keine traditionelle Tou-
rismusregion“, weiß der Wetterauer Landrat
Joachim Arnold. Im vergangenen Juli prä-
sentierte er der Öffentlichkeit die Pläne für
die TourismusRegion Wetterau, die als
GmbH noch in diesem Jahr gegründet wer-
den soll. „Wir sind kein Anhängsel des Tou-
rismus im Vogelsberg oder Taunus“, begrün-
dete Arnold die Entscheidung, eigene Wege
im Tourismusmarketing zu gehen. Im Mit-
telpunkt stünden die Wetterauer selbst und
5,2
Millionen Menschen der Metropolregion
FrankfurtRheinMain, denen man als Tages-
ausflügler und Kurzurlauber viel zu bieten
habe.
Region wirbt für
Gruppenreisen
Den Anfang für diese Neuausrichtung
sieht Bernd-Uwe Domes, Geschäftsführer
der Wirtschaftsförderung Wetterau (wfg), in
der Gründung der Wetterauer Archäologi-
schen Gesellschaft Glauberg (WAGG). Die
WAGG ist eine gemeinnützige GmbH, der er
zusammen mit Klaus Karger als Geschäfts-
führer vorsteht, und die mit der Entwicklung
des Kulturerbes am Glauberg betraut war.
Mit der politischen Überlegung, das touristi-
sche Angebot kommerziell zu erweitern,
stieß die WAGG an ihre Grenzen: sie darf
keine Gewinne erwirtschaften.
Die auf den vorherigen Seiten genannten
zehn Handlungsfelder von PROJECT M kennt
Domes sehr gut. Der Leitfaden diente zur Ori-
entierung, die Profilspitze für die Wetterau
herauszuarbeiten, die Keltenfürsten mit
ihrem europaweiten Bekanntheitsgrad. Der
Grabfund der vier Keltenfürsten mit den auf-
fallenden Kopfkronen sei einmalig.
Landrat Arnold wirbt für Synergieeffekte
für Kommunen, die nicht unmittelbar vom
Touristenstrom zum Keltenfürsten profitie-
Lebende Rasenmäher:
schafe im "Garten" der
keltenfürsten am Glauberg.
Foto: Carl pinsel