Seite 10 - Wirtschaftsmagazin

WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 10/2014
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AUFMACHER
Drei Millionen Euro investierte Mack in
den neuen Standort im Gewerbegebiet Ost in
Butzbach, und es kam etwas Glück dazu:
Mack konnte günstig eine vollständige
Bäckereiausrüstung aus einer Insolvenz in
Hamburg übernehmen, lud alles auf LKWs
und baute es in Butzbach wieder auf. Doch
er liefert, das ist Mack sehr wichtig, weiter-
hin handwerkliche Backqualität. Die Arbeits-
zeit beginnt um zwei Uhr in der Frühe, das
letzte Brot kommt morgens um neun Uhr aus
dem Ofen. Natürlich gebe es für Standardar-
beiten wie Mischen, Kneten oder Ausrollen
von Teig Maschinen, „es formt doch nie-
mand 4.000 Brötchen jeden Tag von Hand“,
merkt Mack an, aber die Frische direkt aus
der Backstube ist nicht anders als 1959, dem
Gründungsjahr der damaligen Bäckerei in
Nieder-Weisel.
Vor einem Jahr eröffnete Bäcker Mack in
derselben Bauart ein zweites Café mit
Mack-Drive“ im benachbarten Langgöns,
wieder die gleiche Lage in einem Einkaufs-
gebiet am Stadtrand. Weitere Standorte sind
geplant in Laubach und in Rechtenbach.
Doch im Moment will er „nicht schnell, son-
dern gesund wachsen, und nur mit eigenen
Kräften“. 25 Auszubildende hat der Betrieb,
und „80 bis 90 Prozent bleiben“. Wachsen
will Mack auch weiterhin mit Innovation.
Im Moment begeistert er sich für eine
Smartphone-App, mit der man Brot bestellt,
das noch gar nicht gebacken ist. „Also“, sagt
Mack, „du brauchst nachher noch ein Kai-
ser-Ludwig-Brot, das gibst du mit der App
von unterwegs durch.“ Die Bäckerei berech-
net den Bedarf bis zur Feierabendzeit und
backt im Laufe des Nachmittags frisch nach.
Der Kunde hält dann auf dem Weg nach
Hause mit dem Auto kurz am Drive-In und
nimmt sein backwarmes Brot mit nach
Hause.“
Schoko-Küsse nach
Modetrend kreiert
Doch es gibt auch noch Lebensmittel aus
reiner Handarbeit, jeder Schokokuss einzeln
gefertigt in Schotten-Wingershausen. Und
wieder ist es dasselbe Argument, wie schon
am Anfang gehört: „Frische, Qualität, Spezi-
fikation“. Wolfgang Keil ist von Beruf Kon-
ditor, vor 27 Jahren kaufte er eine Rührma-
schine, als deren Vorbesitzer die Herstellung
von Schokoküssen aufgab. Nach anderthalb
Jahren machte Keil die Herstellung von
Schokoküssen zu seinem Hauptberuf:
Die Cafés von Bäckermeister Günter Mack lie-
gen beide in Einkaufsgebieten am Stadtrand (1).
Von Jung und Alt rege angenommen wird das
Angebot zu einem Getränk und kleinen Snacks
(2).
"
Mack-Drive" - innovativ und praktisch für
Kunden, die es eilig haben.
Fotos: Michael Schlag