WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 5/2014
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Stipendium für Motivierte
Die 20 besten Azubis in die „Begabtenförderung Berufliche Bildung“ aufgenommen.
B
egabte junge Menschen
gibt es nicht nur an Gym-
nasien und Hochschulen,
es gibt sie auch in Betrieben,
Verwaltungen, Praxen und
Krankenhäusern. Um die beson-
dere Leistung in der Berufspra-
xis zu fördern, hat das Bundes-
ministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) bereits 1991
das Förderprogramm „Begab-
tenförderung Berufliche Bil-
dung" ins Leben gerufen. Das
Programm unterstützt talentier-
te und motivierte Berufseinstei-
ger, die sich in ihrem Beruf
durch Weiterbildung qualifizie-
ren und auf diese Weise neue
Kompetenzen aufbauen wollen.
Weit über 100 000 junge Men-
schen konnten bisher gefördert
werden. Voraussetzung für eine
Aufnahme ist, dass die Teilneh-
mer eine Ausbildung in einem
anerkannten dualen Ausbil-
dungsberuf auf der Grundlage
des Berufsbildungsgesetzes
(
BBiG), der Handwerksordnung
(
HwO) oder in einem bundesge-
setzlich geregelten Fachberuf
im Gesundheitswesen absolviert
haben, jünger als 25 Jahre sind
und im vergangenen Jahr ihre
Berufsausbildung mit mindes-
tens 87 Punkten (Durchschnitts-
note 1,9) abgeschlossen haben.
Zusammen mit den IHKs koor-
diniert die Stiftung „Begabten-
förderung berufliche Bildung“
(
SBB) im Auftrag und mit den
Mitteln des BMBF die bundes-
weite Durchführung eines der
größten Stipendienprogram-
men.
Berufliche Laufbahn
mit Weiterbildung
fördern
Wie bereits im vergangenen
Jahr waren die 20 besten Aus-
zubildenden aus dem IHK-
Bezirk Gießen-Friedberg in
deren Seminarräume am Flut-
graben eingeladen, um sich ein-
gehend über das umfangreiche
Weiterbildungsangebot
zu
informieren und einen Über-
blick zu gewinnen, mit welchen
Maßnahmen sie ihre berufliche
Laufbahn weiter fördern kön-
nen. Martina Wurm (IHK-
Geschäftsbereich Aus- und Wei-
terbildung) begrüßte zusammen
mit Reiner Sippel von der Ziola
GmbH die Fachkräfte von mor-
gen und erklärte die Rahmenbe-
dingungen. So erfuhren die jun-
gen Frauen und Männer, dass
die Fördermaßnahmen für das
Aufnahmejahr und zwei Folge-
jahre gelten. Die Stipendiaten
können innerhalb dieses Zeit-
raums Zuschüsse von insgesamt
6 000
Euro für beliebig viele
förderfähige Weiterbildungen
beantragen. Dazu gehören
anspruchsvolle – in der Regel
berufsbegleitende – Weiterbil-
dungen, wie Maßnahmen zum
Erwerb fachbezogener berufli-
cher Qualifikationen, Vorberei-
tungskurse für Prüfungen der
beruflichen Aufstiegsfortbil-
dung wie Meister/-in oder
Seminare zum Erwerb fachüber-
greifender und sozialer Kompe-
tenzen wie Fremdsprachen oder
Rhetorik. Aber auch berufsbe-
gleitende Studiengänge, die auf
der Ausbildung oder der Berufs-
tätigkeit aufbauen. Natürlich
bietet auch die IHK Gießen-
Friedberg eine große Anzahl
interessanter Weiterbildungs-
maßnahmen an.
Wo sehe ich meine
Zukunft?
Gemeinsam mit den Begab-
ten machte Sippel die jeweiligen
Zielsetzungen anhand von Fall-
beispielen erlebbar. „Wo sehe
ich mich in der Zukunft?“, lau-
tete eine wichtige Frage. Uner-
lässlich sei es, die eigenen Stär-
ken und Schwächen zu kennen
und sich klare Ziele für die
nächsten Jahre zu stecken,
erklärte der Motivationstrainer
Die Stipendiaten mit Reiner
Sippel (links) und Martina Wurm
(3.
v. l.).
Foto: P. Zielinski