WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 5/2014
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AUFMACHER
Wolfgang Maaß verabschiedet
Ministerpräsident Volker Bouffier, IHK-Hauptgeschäftsführer Matthias Leder und
DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben dankten dem ausgeschiedenen Präsidenten.
N
ach der Pflicht folgt die Kür in Form
eines Empfangs, zu dem Hauptge-
schäftsführer Matthias Leder im
Namen der IHK die Anwesenden in den
Theatersaal des Dolce in Bad Nauheim ein-
lud. Der ausgeschiedene Präsident Wolfgang
Maaß wurde offiziell aus seinem Amt verab-
schiedet. Zu den Ehrengästen zählte neben
dem DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin
Wansleben auch der hessische Ministerprä-
sident Volker Bouffier; er ist ein Studien-
freund von Maaß.
Bouffier gratulierte zu Beginn seiner
Rede dem neu gewählten Präsi-
denten, Rainer Schwarz,
und bestätigte, dass
die Kammer eine
wichtige Aufgabe
erfülle und er sie
auch in Zukunft
unterstützen wolle.
Die IHK Gießen-
Friedberg habe in
den vergangenen
Jahren Bemerkens-
wertes geleistet. Ihre
Initiativen wären
weit über die
übliche Kammerarbeit hinausgegangen.
Durch die zahlreichen Projekte in den Berei-
chen Bildung, Infrastruktur und Innovation
des 2003 gegründeten Regionalmanage-
ments Mittelhessen hätte das Profil der
Region geschärft werden können. Mit der
Fusion der Kammern Friedberg und Gießen,
die erste ihrer Art nach 28 Jahren, deren
treibende Kräfte Wolfgang Maaß und Fritz
Hartmut Ulrich gewesen seien, hätten sie
Weitsicht bewiesen.
Hessen steht hervorragend da
Bouffier ging auch auf die
staatspolitische Rolle der
Kammern ein. Industrie-
und Handelskammern
(
IHKs) und Handwerks-
kammern
(
HWKs)
bündeln die Stim-
men der Wirtschaft
so, dass sie von der
Politik gehört und
verstanden werden.
Deutschland und auch
das Bundesland Hessen
stehen wirt-
schaftlich hervorragend da – ein Anlass zur
Dankbarkeit und Freude, aber auch ein
Anlass, zu schauen, was in Zukunft getan
werden muss, um diesen Zustand halten zu
können. Nur durch eine starke Wirtschaft,
die Arbeitsplätze schaffe, bliebe auch das
Land Hessen stark, sagte Bouffier.
Er versicherte seinen Zuhörern, dass die
Zusammenarbeit mit dem grünen Koalitions-
partner gut funktioniere. Schließlich müssten
auch die Grünen schwarze Zahlen schreiben.
Im Folgenden hob Bouffier die Schwerpunkte
seiner hessischen Politik heraus, zu denen die
Bildung zählt. Hessen ist das einzige Bundes-
land, das die demografische Rendite, die es
erwirtschaftet – weniger Schüler bedeuten
weniger Lehrer, die bezahlt werden müssen –,
wieder in Bildung reinvestieren will, und
zwar in Nachmittagsangebote, um die Ver-
einbarkeit von Familie und Beruf zu fördern.
Politik und Wirtschaft hätten den jungen
Menschen gegenüber eine Verantwortung,
sagte Bouffier. Sie müssten daher möglichst
gut ausgebildet werden, um sich für Unter-
nehmen qualifizieren zu können.
Ein weiterer Schwerpunkt der hessischen
Politik ist der Bereich „Hochschule und For-
schung“. Hessen ist das einzige Bundesland,
das die Grundfinanzierung von Hochschu-
len beschlossen hat und damit den Unter-
nehmen Planungssicherheit gibt. „Alles, was
Als Präsident hat Wolfgang Maaß sein eige-
nes Motto gelebt:
„
Wem die Entwicklung sei-
ner Region wirklich am Herzen liegt, sollte dies
nicht Anderen überlassen, sondern selber per-
sönliches Engagement und Zeit einbringen.“
Fotos: A. Bender