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WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 6/2014
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AUFMACHER
BuchTIpp
Das Buch spannt einen Bogen von
den Anfängen des Fußballs bis zur
50.
Jubiläumssaison 2012/2013
der Bundesliga. Beginnend mit
den späten 40er Jahren des
20.
Jahrhunderts berichtet der
Autor vom Straßenfußball, das
von kleinen Kindern beiderlei
Geschlechts entdeckt wurde und
in der entbehrungsreichen Nach-
kriegszeit für die nötige Abwechs-
lung sorgte. Leicht nachvollziehbar
wird die bald folgende, spannende
Entwicklung bis hin zur Gründung
des Deutschen Fußballbundes
(
DFB) und des Weltfußballbundes
(
FIFA) nachgezeichnet. Ein beson-
deres Augenmerk legt der Autor
dabei auch auf die DDR und die
rasant zunehmende Begeisterung
für den Frauenfußball. Er lässt den
Leser an der stetig steigenden Pro-
fessionalisierung in Deutschland
teilhaben und spart auch brisante
Themen wie die Sicherheit in den
Stadien, psychische Erkrankungen,
den weltumspannenden Wettbe-
trug und die immer stärker in den
Fokus der Öffentlichkeit rückende
Homosexualität nicht aus. Ab-
schließend gewährt er interessante
Einblicke hinter die Kulissen des
heutigen Massenphänomens Fuß-
ball.
Frankfurter Literaturverlag,
ISBN 978-3837213188,
Preis 24,80 Euro
Das Glück ist rund
von Heinz Freckmann
S
eit Anfang 2014 ist es amtlich. Die
satis
&
fy AG (satis
&
fy) aus Karben
unterhält ein Produktionsbüro
satis
&
fy do Brasil Producoes LTDA“ in Sao
Paulo in Brasilien. „Das Land ist im Auf-
wärtstrend. Viele deutsche Firmen lassen
sich vor Ort nieder. Da wollen wir natürlich
nicht fehlen“, begründet satis
&
fy Vorstand
Dirk Vennemann das Engagement in dem
südamerikanischen Land. Aufgrund der ört-
lichen legislativen Anforderungen und vie-
ler behördlicher Stolpersteine sei es schwie-
rig, Geschäfte vor Ort zu tätigen ohne eige-
nen Standort oder Büro. „Viele Firmen, die
sich vor Ort niederlassen wollen, gehen
Joint-Venture ein“, erklärt Vennemann „Wir
waren der Meinung, dass wir das auch selber
können.“ Außerdem habe man sich nicht
von lokalen Partnern abhängig machen
wollen.
Über die Empfehlung eines Mitarbeiters
hat satis
&
fy Kontakt mit dem heutigen
Geschäftsführer aufgenommen, einem Deut-
schen, der bereits seit 20 Jahren in Brasilien
lebt, Portugiesisch spricht und die landesüb-
Wachstum forcieren
satis
&
fy eröffnet Büro in Brasilien.
lichen Gepflogenheiten im Geschäftsverkehr
und im Umgang mit den Behörden kennt.
Darüber hinaus besitze er eine Aufenthalts-
genehmigung, „was absolut erforderlich ist,
um einen Fuß ins Land zu setzen.“ Eine bra-
silianische Kanzlei in Sao Paulo half, die
Verträge aufzusetzen. Ein Prozess, der meh-
rere Monate in Anspruch nahm.
Unterstützung vor Ort erhofft sich
satis
&
fy auch durch das Netzwerk der AV
Alliance, einem Zusammenschluss führen-
der, internationaler Anbieter für Veranstal-
tungstechnik, dem das Karbener Unterneh-
men selbst seit 2011 angehört. Mit den bra-
silianischen Mitgliedern des Netzwerks steht
das Unternehmen in Kontakt und tauscht
sich regelmäßig aus. „Die Firmen haben ver-
sprochen, uns bei der Suche nach englisch-
oder spanischsprechendem Personal zu hel-
fen, denn das ist in Brasilien bisher noch
Mangelware“, erklärt Vennemann. Jetzt
freue man sich auf das laufende Geschäft
während der Fußballweltmeisterschaft. Bis
2016
will satis
&
fy auch für Olympia gut
gerüstet sein. Für die Zukunft schließt Ven-
nemann eine Erweiterung des Produktions-
büros zum vollwertigen Standort nicht aus.
Man starte wie hierzulande immer zunächst
mit einem Produktionsbüro, um die Situati-
on vor Ort zu analysieren.
n
(
pm)
ONLINE
Wer in Brasilien arbeiten will,
muss das Warten lernen.
Foto: pm