Mobilitätskosten

Was dahinter steckt und was die IHK-Organisation für die Wirtschaft tut - Verkehrsbranche ist unter Druck
Warum explodieren die Mobilitätskosten?
Die Transportbranche wird durch die erhöhten Mautabgaben seit 2009 zusätzlich belastet. Begründet wird diese drastische Erhöhung mit den Ergebnissen eines neuen Wegekostengutachtens. Gegenüber dem alten Gutachten wird dabei von jährlich 1,5 Mrd. Euro höheren Wegekosten für Bundesautobahnen ausgegangen. Zudem wird die Struktur der Mautsätze der veränderten Zusammensetzung der Lkw-Flotte angepasst: Da die Transportunternehmen wesentlich schneller als erwartet auf umweltfreundliche Euro 5-Fahrzeuge mit günstigeren Mautsätzen umgestellt haben, fielen die Einnahmen aus der Maut in den letzten Jahren geringer aus als vom Bund erwartet.
Weitere Nadelstiche für den Straßengüterverkehr sind bereits in Planung: Politisch angestrebt werden von Seiten der Bundesregierung eine zeitliche Differenzierung der Maut und von Seiten der EU die Anlastung so genannter externer Kosten, also der Kosten für die Folgen des Klimawandels sowie von Lärm und Staus. Bei den zeitlich differenzierten Mautsätzen ist zwar eine Aufkommensneutralität geplant, faktisch wird aber auch diese Maßnahme zu einer Verteuerung führen.
Die Anlastung externer Kosten wird in jedem Fall zu einer weiteren Verteuerung von Mobilität führen. Ein erster Vorschlag der EU wurde im Juli 2008 vorgelegt. Wie hoch die Mehrkosten danach ausfallen sollen, soll abhängig sein von der Schadstoffklasse des Fahrzeuges, der befahrenen Strecke und der Zeit, in der eine Fahrt durchgeführt wird. Für moderne Euro 5-Fahrzeuge werden die Luftverschmutzungskosten nur auf 2-3 Euro-Cent/km geschätzt, für ältere Euro 2-Fahrzeuge werden dagegen 8-9 Euro-Cent/km veranschlagt. Besonders teuer könnte die Fahrt in staugefährdeten Zeiten werden, je nach Straßentyp werden hier bis zu 65 Euro-Cent/km angesetzt.
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Stand: 29.04.2015