In unserem Auftrag werden im August und September Mitgliedsunternehmen der IHK per Telefoninterview befragt. Sollten Sie zu den per Zufall "Ausgewählten" gehören, danken wir Ihnen fürs Mitmachen. Mehr dazu
Nr. 3182906

Ausbildungsumfrage 2025

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Umfrage im Überblick

Weniger Ausbildungsstellen: Wirtschafts- und Arbeitsmarktkrise kommen am Ausbildungsmarkt an
Zum ersten Mal seit 2018 sinkt der Anteil der IHK-Ausbildungsbetriebe, die nicht alle der von ihnen angebotenen Stellen besetzen konnten – von 49 Prozent im Jahr 2023 auf 48 Prozent im Jahr 2024. Zwar ist der Anteil der Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten immer noch um 17 Prozentpunkte höher als vor zehn Jahren; allerdings deuten die Zahlen für 2025 auch auf einen Rückgang an Ausbildungsplätzen hin.
In diesem Jahr reduzieren 26 Prozent der Betriebe ihr Angebot an Ausbildungsplätzen gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig bieten nur 15 Prozent mehr Ausbildungsplätze an, was einem Saldo von minus 11 Prozentpunkten entspricht. 59 Prozent der Betriebe bieten gleichbleibend viele Ausbildungsplätze an.
Das Ausbildungsplatzangebot der Betriebe und ihre wirtschaftliche Situation stehen in einem engen Zusammenhang: 19 Prozent der Betriebe, die ihre wirtschaftliche Entwicklung im nächsten Jahr eher gut oder gut einschätzen, bieten im Jahr 2025 mehr Ausbildungsplätze an als 2024. 23 Prozent bieten weniger Ausbildungsplätze an (Saldo: minus 4 Prozentpunkte). Im Vergleich dazu bieten nur 9 Prozent der Betriebe, die ihre wirtschaftliche Entwicklung im nächsten Jahr eher schlecht oder schlecht einschätzen, mehr Ausbildungsplätze an. 36 Prozent bieten weniger Ausbildungsplätze an (Saldo: minus 27 Prozentpunkte). Trotz der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage übernehmen zwei Drittel alle ihre Ausbildungsabsolventen.
Zunehmender Mangel an geeigneten Bewerbern gefährdet Fachkräftesicherung
Ein abnehmender Anteil der Betriebe, die nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, leidet unter Bewerbermangel. 32 Prozent der Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten geben an, im Jahr 2024 gar keine Bewerbungen auf Ausbildungsplätze erhalten zu haben – ein spürbarer Rückgang im Vergleich zu 2023 (35 Prozent) und 2022 (37 Prozent). Die Bewerbungen verschlechtern sich jedoch in anderer Hinsicht: Während die Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten etwas weniger unter dem Mangel an Bewerbern leiden, macht ihnen immer mehr der Mangel an geeigneten Bewerbern zu schaffen.
Es gibt demnach zunehmende qualifikatorische Passungsprobleme: 73 Prozent der Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten geben an, im Jahr 2024 keine geeigneten Bewerber gefunden zu haben. Das bedeutet einen Anstieg um 4 Prozentpunkte gegenüber den beiden Vorjahren. 14 Prozent der Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten berichten zudem, dass sie den Vertrag innerhalb der Probezeit lösen mussten. 5 Prozent aller Betriebe bieten im Jahr 2025 weniger Stellen an als 2024, weil sie keine geeigneten Bewerber mehr finden.
Auszubildende merken, dass sich der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt durch die Wirtschaftskrise für sie verschlechtert: Nur noch 11 Prozent der Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten berichten, dass Auszubildende eine Stelle nicht angetreten haben (2023: 13 Prozent; 2022: 15 Prozent) und 10 Prozent, dass die Auszubildenden ihren Vertrag gelöst haben (2023: 14 Prozent; 2022: 13 Prozent).
Ausbildungsbetriebe achten vor allem auf das Arbeits- und Sozialverhalten sowie auf Deutsch- und Mathekenntnisse
Für Betriebe ist ein gutes Arbeits- und Sozialverhalten die wichtigste Mindestvoraussetzung von angehenden Auszubildenden. 92 Prozent der Betriebe betrachten diese als wichtig oder sehr wichtig. Fast ebenso wichtig ist den Betrieben die grundlegende mentale Leistungsfähigkeit der Auszubildenden (86 Prozent).
Fast die Hälfte der Betriebe stellen jedoch sowohl in der grundlegenden mentalen Leistungsfähigkeit (46 Prozent) als auch im Arbeits- und Sozialverhalten häufige Defizite bei Schulabsolventen fest, vor allem im Hinblick auf die Belastbarkeit (56 Prozent). Im Gegensatz dazu sehen nur 11 Prozent der Betriebe häufige Mängel bei der Teamfähigkeit von Schulabsolventen.
Weniger Betriebe (67 Prozent) betrachten schulische Basiskenntnisse als wichtig oder sehr wichtig. Fast jeder zweite Betrieb berichtet über häufige Defizite mit Blick auf das mündliche und schriftliche Ausdrucksvermögen in Deutsch (44 Prozent) oder elementare Rechenfähigkeiten in Mathe (43 Prozent). Dagegen nennen weniger Betriebe Probleme mit Blick auf Naturwissenschaften (24 Prozent), Englisch (20 Prozent) oder Wirtschaft (36 Prozent). Nur rund einem Drittel der Betriebe sind grundlegende IT- und Medienkenntnisse wichtig. Gleichzeitig stellen hier nur 11 Prozent der Betriebe häufige Mängel fest.
Ausbildungsbetriebe fordern Stärkung der Berufsschulen
Auch mit Blick auf Änderungen der Beruflichen Bildung gilt für die meisten Ausbildungsbetriebe zunächst "Back to the Basics". Eine große Mehrheit der Betriebe fordern, dass die Berufsschulen gestärkt und ausgestattet werden, sodass die engagierten Berufsschullehrer ihren Kernaufgaben nachgehen können. 85 Prozent finden es wichtig bis sehr wichtig, dass die Berufsschulen mehr anwendungsorientiertes Lernen anbieten. Berufsschulen sollten auch die nötigen Ressourcen erhalten, damit sie besser mit den Betrieben zusammenarbeiten können (67 Prozent) und eine bessere personelle Ausstattung und technische Infrastruktur bekommen (68 Prozent). Auch Ansätze für einen stärkeren Fokus auf berufs- und fachübergreifende Kompetenzen des Berufsfeldes im ersten Lehrjahr und eine Spezialisierung erst im zweiten Lehrjahr empfindet eine Mehrheit als wichtig oder sehr wichtig (53 Prozent).
Tendenziell sind vielen Betrieben auch eine Modernisierung der Prüfungen (46 Prozent) und schnellere Modernisierungen von Berufsbildern (40 Prozent) wichtig bis sehr wichtig. Weniger eindeutig ist das Stimmungsbild, wenn es darum geht, mehr Flexibilität durch hybride Lehre (in Präsenz und online) an Berufsschulen zu schaffen oder E-Learning- und KI-Lernangebote auszubauen. Während 35 Prozent das als wichtig oder sehr wichtig erachten, ist dies 29 Prozent der befragten Betriebe wenig wichtig.
Jedes dritte Ausbildungsunternehmen hat schon Auszubildende aus Drittstaaten ausgebildet
Mehr als jeder zweite Betrieb (57 Prozent) betrachtet Auszubildende aus Drittstaaten als eine Chance für die eigene Fachkräftesicherung. Das betrifft Geflüchtete als auch Zuwanderer, die zum Zwecke der Ausbildung nach Deutschland gekommen sind. Jedes dritte Unternehmen hat schon einmal versucht, Auszubildende aus Drittstaaten auszubilden – größtenteils erfolgreich (30 Prozent), selten auch erfolglos (3 Prozent). Zwei Drittel der Betriebe, die dabei erfolgreich waren, haben Geflüchtete ausgebildet. 37 Prozent haben Zuwanderer ausgebildet, die zum Zweck der Ausbildung gekommen sind. Zukünftig könnten sich noch ein weiteres Viertel der Betriebe vorstellen, Auszubildende aus Drittstaaten auszubilden.
Immer noch große Herausforderungen bei Ausbildung von Zuwanderern aus Drittstaaten: Mangelnder Wohnraum neben Sprachbarrieren und Bürokratie Haupthindernis
Mittlerweile nennt rund jeder zweite Betrieb, der schon versucht hat, Auszubildende aus Drittstaaten auszubilden, fehlenden bezahlbaren Wohnraum in Betriebsnähe als eine Herausforderung bei der Anwerbung und Ausbildung von Zuwanderern aus Drittstaaten. Mangelnde Deutschkenntnisse sind weiterhin die größte Herausforderung: 71 Prozent der Betriebe, die schon versucht haben, Auszubildende aus Drittstaaten auszubilden, waren damit konfrontiert. 62 Prozent kämpften mit bürokratischen Hürden bei der Einwanderung und Einstellung und 24 Prozent mit bürokratischen Hemmnissen bei der Übernahme nach der Ausbildung.
Die kompletten Ergebnisse der aktuellen bundesweiten IHK-Ausbildungsumfrage mit zahlreichen Grafiken, Tabellen und Infokästen im PDF-Format als Download: DIHK-Ausbildungsumfrage 2025

Ausbildungsnachweis (Berichtsheft)

Pflicht zur Führung des Ausbildungsnachweises

Auszubildende sind gemäß den Ausbildungsordnungen und dem Berufsbildungsgesetz (BBiG, § 13) verpflichtet, einen Ausbildungsnachweis zu führen.
Damit werden folgende Ziele verfolgt:
  • Auszubildende und Ausbildende sollen zur Reflexion über die Inhalte und den Verlauf der Ausbildung angehalten werden.
  • Der sachliche und zeitliche Ablauf der Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule soll für alle an der Berufsausbildung Beteiligten und die zuständige Stelle (IHK) in einfacher Form nachvollziehbar und nachweisbar gemacht werden.
Der Ausbildungsnachweis kann schriftlich oder elektronisch geführt werden. Für welche Form sich der Ausbildungsbetrieb und der Azubi entscheiden, ist im Ausbildungsvertrag festzulegen.
Ein schriftliches Führen liegt vor, wenn der Ausbildungsnachweis per Hand (handschriftlich) geführt wird. Beim elektronischen Führen wird der Ausbildungsnachweis mit digitaler Unterstützung erstellt. Hierunter fallen spezielle digitale Anwendungsprogramme ebenso, wie die Erstellung am Computer im allgemeinen (zum Beispiel mit Word- oder PDF-Vorlagen).
Der vollständig geführte Ausbildungsnachweis ist eine Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung (§ 43 Absatz 1 Nummer 2 BBIG). Auf der Prüfungsanmeldung bestätigen Azubi und Unternehmen schriftlich, dass der Ausbildungsnachweis korrekt geführt wurde. Aber bereits während der Ausbildungszeit kontrollieren die IHK-Bildungsberater bei ihren Besuchen in den Unternehmen regelmäßig, ob die Ausbildungsnachweise korrekt geführt werden.

Inhalt des Ausbildungsnachweises

In den Ausbildungsnachweisen ist stichpunktartig über die durchgeführte Ausbildungstätigkeit einschließlich der betrieblichen, überbetrieblichen und schulischen Unterweisung zu berichten. Darüber hinaus müssen die Themen des Berufsschulunterrichts aufgenommen werden. Die Ausführung erfolgt während der Ausbildungszeit. Der Ausbildende oder Ausbilder muss den Auszubildenden zum Führen des Ausbildungsnachweises anhalten und hat sie wöchentlich zu überprüfen und abzuzeichnen.

Vorlagen herunterladen

Hier können Sie Vordrucke für Ausbildungsnachweise im PDF-Format herunterladen, die Sie bequem am PC führen, speichern und ausdrucken können. Der Formularsatz für den Blockunterricht besteht aus Deckblatt, Blatt zur Angabe der persönlichen Daten, Hinweisen zur Berichtsheftführung, Blatt für den wöchtlichen betrieblichen Bericht und Blatt für die Berufsschulwoche. Der Ausbildungsnachweis für die gastgewerblichen Berufe enthält ein weiteres Blatt für das "Thema der Woche. Wir empfehlen, zu Beginn der Ausbildung den kompletten Formularsatz herunterzuladen. Für die Folgewochen können dann die jeweiligen Ergänzungsblätter genutzt werden.
Ausbildungsnachweis für Blockunterricht
Ausbildungsnachweis für gastgewerbliche Berufe

Elektronischer Ausbildungsnachweis

Die folgenden Anbieter bieten entsprechende digitale Ausbildungsnachweise.
Wir bitten bei Interesse selbst mit den Anbietern in Verbindung zu treten um zu klären, welche Lösung für Ihr Unternehmen am passendsten ist. Die Linkliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Neues IHK-Lehrstellenportal

Das Angebot der bisherigen IHK-Lehrstellenbörse endete zum 31.12.2024. Seit dem 01.01.2025 gibt es stattdessen ein modernes Portal als Ausbildungsplatz-Suchmaschine unter .

Für Ausbildungsunternehmen

Wie funktioniert meine-ausbildung-in-deutschland.de?

Kurzum: Automatisiert und kostenfrei. Angebotene Lehrstellen werden aus dem Internet automatisch ausgelesen und auf dem Portal tagesaktuell für ganz Deutschland gebündelt.
D.h. Ihre Ausbildungsangebote – seien sie auf Ihrer Webseite oder in der Datenbank der Bundesagentur für Arbeit – werden automatisiert ausgelesen. Potenzielle Bewerber finden sie über das neue Portal noch besser.

Was können Sie tun, damit Ihre Lehrstellenangebote sicher im Portal erscheinen?

Damit Ihre Angebote zu freien Ausbildungsstellen aus der eignen Webseite gelesen werden, müssen sie bestimmte Kriterien erfüllen. Erste Informationen und Hinweise, was Sie zur „Maschinenlesbarkeit“ beachten sollten, finden Sie hier: meine-ausbildung-in-deutschland.de/fuer-unternehmen/.

Und was kostet das?

Wir bieten diesen Service für Sie kostenfrei an.

Für Bewerber/innen

  • ein Portal, alle Ausbildungsplätze - nicht nur Angebote in IHK-Berufen, sondern auch Berufe im Handwerk und freie Berufe!
  • Gezielte Suche/Filter - nach Umkreis-Suche, Wunschberuf und/oder bestimmtem Ausbildungsbetrieb.
  • Bewirb dich direkt bei den Unternehmen oder setze dich für Rückfragen mit ihnen in Verbindung.