Elektronisches Ursprungszeugnis wieder digital erhältlich

Online-Service der IHK Ostthüringen erleichtert wieder die Abläufe der Mitgliedsunternehmen bei Exporten

Nach der Cyber-Attacke auf die IHK-Organisation Anfang August findet die Ostthüringer IHK Schritt für Schritt zurück zur Normalität. So funktioniert seit heute wieder der Online-Service der IHK für elektronische Ursprungszeugnisse. Hierüber können Mitgliedsunternehmen Ursprungszeugnisse, Handelsrechnungen und andere Außenwirtschaftsdokumente online beantragen. Die IHK bewilligt dann in der Regel noch am selben Tag die Dokumente. Das vereinfacht die Verwaltungsabläufe für Exporte bei den Mitgliedsunternehmen.
„Wir sind froh, dass wir diesen wesentlichen Online-Service unseren Unternehmen nun wieder anbieten können“, freut sich IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Höhne. „Natürlich haben wir unseren Mitgliedern diese Leistung in den letzten Wochen weiterhin bereitgestellt, allerdings klassisch analog vor Ort in der Kammer. Nun sparen die Firmen wieder deutlich Wege und Zeit ein.“
Neben dem Elektronischen Ursprungszeugnis funktionieren auch die IHK-Webseiten www.gera.ihk.de und klug-macht-weiter.de wieder, wenngleich eingeschränkt. Telefonisch ist die IHK Ostthüringen seit jeher normal erreichbar.

Hintergrund:

Die IHK-GfI, der IT-Servicedienstleister der IHK-Organisationen, entdeckte am 3. August 2022 ein auffälliges Verhalten in ihren IT-Systemen. Die Expert*innen des IHK Cyber Emergency Response Teams (IHK-CERT) der IHK-GfI haben den Vorfall daraufhin weitergehend untersucht. In Zusammenarbeit mit externen IT-Sicherheitsexpert*innen sowie in Abstimmung mit dem CIO der IHK-Organisation entschied die IHK-GfI, aus Sicherheitsgründen die Verbindung aller Industrie- und Handelskammern zum Internet zu trennen. Dadurch konnte die IHK-GfI den Angriff stoppen. Die Ergebnisse der IT-Forensik zeigen, dass der Angriff von langer Hand vorbereitet wurde. Die von den Hackern eingesetzten Werkzeuge zur Manipulation sind hochentwickelt. „Bei der Cyber-Attacke auf die IHK-Organisation handelt es sich um einen extrem professionellen Angriff“, bestätigte Dr. Christoph Hebbecker, ermittelnder Staatsanwalt bei der Zentral- und Anlaufstelle für Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) in Köln.
Aufgrund der Professionalität und Diskretion der Hacker bewertet die IHK-GfI das Risiko weiterer Angriffe als hoch. Daher werden die Software-Anwendungen und IT-Systeme der IHKs nur nach intensiver Prüfung schrittweise hochgefahren. Bis alle Industrie- und Handelskammern deutschlandweit wieder voll funktionsfähig arbeiten können, wird es folglich noch einige Wochen dauern. Sobald weitere Online-Services bei der IHK Ostthüringen zu Gera wieder verfügbar sind, werden Öffentlichkeit und Mitglieder umgehend informiert.

28.09.2022, ba