Auf falsche Rechnungen und gefälschte E-Mails richtig reagieren

In letzter Zeit erhalten neu gegründete oder umfirmierte Unternehmen aufgrund ihrer Handelsregistereintragung wieder dubiose Schreiben von angeblichen Amtsgerichten. Wie die IHK Ostthüringen mitteilt, kursieren aktuell unter anderem Rechnungen einer zentralen Zahlstelle mit vermeintlichem Postfach in Frankfurt am Main. Gefordert wird ein hoher dreistelliger Betrag unter Berufung auf eine Rechtsnorm. Empfänger der Rechnung ist ein „Handelsregister“. Den Schreiben sind regelmäßig ein Überweisungsträger mit einer kurzen Zahlungsfrist beigefügt. Gleichzeitig wird angedroht, dass bei Nichtzahlung weitere Kosten entstehen und man sich vorbehält, die Unternehmensdaten zu löschen.

„Bei genauer Betrachtung der IBAN des Empfängers fällt jedoch auf, dass die Zahlung auf ein ausländisches Konto erfolgen soll. Dies ist ein untrügliches Indiz für einen Täuschungsversuch. Abrechnungen für eine Handelsregistereintragung werden in Thüringen von der Justizzahlstelle beim Thüringer Oberlandesgericht ausgestellt“, betont Sylvia Knöfel, Chefjuristin bei der IHK Ostthüringen. Die IHK rät daher von Zahlungen auf solche Forderungen ab.

Ebenso warnt die IHK Ostthüringen vor E-Mails, die im Namen einer „IHK Deutschland“ verschickt werden. Unternehmen werden in der E-Mail aufgefordert, sich innerhalb von drei Arbeitstagen bei der IHK neu zu identifizieren.

Die IHK Ostthüringen weist ausdrücklich darauf hin, dass es weder eine „IHK Deutschland“ noch eine solche Verpflichtung zur Identifikation gibt. Deshalb sollten betroffene Unternehmen nicht auf diese Mails eingehen, nicht auf den Link klicken und keinesfalls Daten übertragen. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich hierbei um eine Methode handelt, um an Unternehmensdaten zu kommen oder über das Anklicken des Links Schadsoftware zu verbreiten.

Für Rückfragen steht in der IHK Ostthüringen Sylvia Knöfel unter Tel. 0365 8553-455 oder per Mail: knoefel@gera.ihk.de zur Verfügung.

21.07.2022, ba