IHK-Appell an Politik: Energie sichern, Wirtschaftsstandort erhalten

Die Grundstimmung in der Ostthüringer Wirtschaft ist aktuell mehr als verhalten, die wirtschaftliche Lage kritisch und auch die Zukunftsaussichten haben sich deutlich eingetrübt. Vervielfachte Energiekosten, Risiken instabiler Energieversorgung, gestörte Lieferketten, Überregulierung statt Innovationsklima, langwierige Genehmigungsprozesse, fehlende Fachkräfte, staatlich gewollte Rundumversorgung statt Leistungsmentalität gefährden die Wettbewerbsfähigkeit vieler mittelständischer Unternehmen und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland. 

„Priorität politischen Handelns muss die Sicherstellung der Energieversorgung sein - mit  pragmatischen Sofortmaßnahmen und technologieoffenen Antworten - sonst wird die Kostenlast zum irreparablen Standortnachteil“, betont IHK-Präsident Dr. Bauer.  

„Wir fordern nicht weniger als eine Rückbesinnung der Politik auf wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Wir sind völlig überreguliert, was uns im Wettbewerb weit nach hinten wirft. Nicht nur der Mittelstand, auch die Länder, Kommunen und unsere gesamte Infrastruktur brauchen radikal entschlackte Genehmigungsprozesse, auch bei der Zuwanderung“, so Bauer. Fast die Hälfte aller Ostthüringer Unternehmen könne mangels Bewerbern offene Stellen längerfristig nicht besetzen. 

„Wir haben keine anderen Ressourcen als unsere Menschen und eine moderne Industrie. Deutschland darf sich daher nicht als Industriestandort aufgeben. Ohne eine starke Wirtschaft mit innovativen Unternehmen werden wir nicht die Kraft haben, für das Klima zu kämpfen und gleichzeitig Wohlstand weitgehend zu erhalten. 
Statt Schraubzwingen für noch mehr Korsett brauchen wir Stellschrauben für mehr Geschwindigkeit. Genau da muss vorausschauende Politik ansetzen, um die Wirtschaft für die Zukunft stark aufzustellen. Richtig angegangen muss das Jahr 2023 kein Schlechtes werden“, betont Bauer.

22.12.2022, ba