Höhere Berufsbildung: Weiterbildung neben dem Beruf öffnet Karrierechancen

32 IHK-Absolventen können nun als Geprüfte Wirtschaftsfachwirte durchstarten

Ostthüringer Nachwuchsfachkräfte stellen sich dem Fachkräftebedarf:
Heute (13.09.2021) erhielten 32 Wirtschaftsfachwirte feierlich im Geraer IHK-Bildungszentrum ihre bundesweit anerkannten IHK-Zeugnisse von dem stellvertretenden Vorsitzenden des IHK-Aus- und Weiterbildungsausschusses Prof. Christian Kipfelsberger, FSU Jena, Fachbereich SciTec. Zuvor haben sie 20 Monate die Dreifachbelastung von Beruf, Weiterbildung und Familie auf sich genommen und gemeistert.

Als prüfungsbeste Absolventen wurden die Jenaerin Vanessa Gay und die Geraerin Marie-Luise Schellenberg geehrt. Vanessa Gay entschied sich für das zweijährige berufsbegleitende Studium, um persönlich und beruflich weiterzukommen. Nach einem abgeschlossenen Studium der Interkulturellen Wirtschaftskommunikation (IWK) erlernte sie bei Kahla Porzellan den Beruf der Industriekauffrau. Inzwischen ist sie in der Coventus Congressmanagement und Marketing GmbH beschäftigt und sieht den Wirtschaftsfachwirt als logische Schlussfolgerung auf ihren Karriereweg. „Meine Ausbildung war eine gute Grundlage für den Wirtschaftsfachwirt. Trotz der nebenberuflichen Belastung würde ich es wieder machen“, so die 30-jährige Absolventin. 

Ähnlich sieht es Marie-Luise Schellenberg, die von ihrem Superabschluss selbst überrascht war. Auch sie interessierte sich schon immer für Wirtschaft und wollte deshalb nach Abitur und Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen bei der KKH den Wirtschaftsfachwirt draufsetzen. Ein Schritt, der sich bereits zu Beginn des IHK-Studiums auszahlte, um parallel bei der KKH die neue Herausforderung als Ausbilderin zu meistern. Bei der Finanzierung ihrer berufsbegleitenden Weiterbildung konnte sie die Begabtenförderung der IHK nutzen, in sie nach ihrer Ausbildung aufgrund sehr guter Prüfungsergebnisse aufgenommen wurde. Rückblickend sieht sie die Studienzeit auch durch Corona als Etappensieg, in dem Tränen und Schweiß geflossen sind. Aber das Beste für sie: „Ich habe in dem Studiengang meine Liebe gefunden“, freut sich Marie-Luise Schellenberg.

In seiner Laudatio beglückwünschte Prof. Christian Kipfelsberger die Absolventen der Höheren Berufsbildung zu dem IHK-Abschluss, der dem akademischen Bachelorabschluss gleichwertig sei und insbesondere aufgrund des hohen Praxisbezugs bei den Unternehmen geschätzt würde. Gleichzeitig forderte er die Absolventen auf, sich immer neue Herausforderungen im Berufsleben zu suchen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Im betrieblichen Alltag gäben die beruflich topqualifizierten Fachkräfte ebenso die Richtung vor, wie ihre Kollegen mit akademischen Abschluss. Das zeige sich auch bei den Gehältern.

Prof. Kipfelsberger sprach sich für ein klares Bekenntnis zur dualen Ausbildung einschließlich der Höheren Berufsbildung aus, denn die Anstrengungen lohnten sich: „Für den Fachkräftenachwuchs in unserer Region und für die jungen Leute, die wir gewinnen und hier halten wollen.“

Zum Schluss dankte Prof. Kipfelsberger all jenen, die die Absolventen auf ihrem Weg unterstützt haben. Neben Familie, Unternehmen und Dozenten gehören auch die vielen ehrenamtlichen Prüfer in den IHK-Prüfungsausschüssen dazu. Er ermutigte die Absolventen, später selbst junge Menschen auszubilden, ihr Wissen als Dozent weiterzugeben oder als Experte in den IHK-Prüfungsausschüssen mitzuwirken.

Die IHK-Weiterbildungsberater informieren über die Voraussetzungen und Anforderungen zum IHK-Studium sowie über die nächsten geplanten Termine. Mehr Informationen bei Silvia Walter (Tel. 0365 8553-401, E-Mail: walter@gera.ihk.de) oder online unter klug-macht-weiter.de/studium.
13.09.2021, sf
Fotos: IHK/SioMotion