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Wir wollen führend in der Branche bleiben
Die Altenburger OKM GmbH gehört zu Thüringens „Hidden Champions“. Die von der Firma entwickelten Metalldetektoren, 3D-Bodenscanner und Bodenradargeräte sind weltweit gefragt. Mit einer hohen Fertigungstiefe und einem jungen, innovativen Team will Geschäftsführer Stephan Grund die Marktführerschaft weiter ausbauen. Die neueste Innovation von OKM nutzt Künstliche Intelligenz, um die Auswertung der Messdaten zu optimieren.
Stephan Grund
Firma für Übernahme gesucht und in Altenburg gefunden
Seit 2019 leitet der Berliner das Unternehmen. Die Firmenübernahme war ein wohlüberlegter Schritt für den studierten Betriebswirt, der schon ein Start-up gegründet hat und als Unternehmensberater aktiv war. „Deutschland hat einen tollen Mittelstand. Viele Unternehmen sind in ihrem Markt sehr erfolgreich – auch international, haben aber ein Nachfolge-Problem. Deshalb habe ich gezielt nach einer Firma gesucht, die ich weiterführen kann“, verdeutlicht er seine Motivation. Auf OKM und Altenburg sei er nur durch Zufall gestoßen. „OKM agiert in einem Nischenmarkt und ist mit seinem hohen Innovationspotenzial bei Metalldetektoren sowie 3D-Ground-Scannern sogar Marktführer.“
Hohe Fertigungstiefe und innovatives Team
Den Grundstein für das mittlerweile fast 30 Jahre alte Unternehmen legte Firmengründer Andreas Krauß mit der Entwicklung seines ersten 3D-Bodenscanners, der vergrabene Objekte in einer 3D-Darstellung visualisiert. Heute hat sich die OKM-Ortungstechnologie zu einer Produktfamilie weiterentwickelt, die unter anderem von Archäologen, Schatzsuchern, Geologen und auch Sicherheitsfirmen eingesetzt wird – weltweit, denn 90 Prozent der Produktion gehen in den Export. Sie können vergrabene Spuren der Geschichte ebenso sichtbar machen, wie in der Erde verborgene Strukturen.
„Mit modernem Marketing und Vertrieb sowie technologischer Weiterentwicklung wollen wir führend in der Branche bleiben“, sagt Stephan Grund. Die Detektoren und Bodenradargeräte werden in Altenburg gefertigt und ständig weiterentwickelt. „Wir haben hier vor Ort eine hohe Fertigungstiefe, stellen sowohl die Kunststoffteile für die Gehäuse selbst her als auch die Elektronik und natürlich die Software. Ein innovatives Team von Ingenieuren sorgt dafür, dass unsere Produkte mit den Anforderungen des Marktes und denen unserer Kunden schritthalten.“
Mit KI Effizienz verbessern und neue Kunden gewinnen
Baugrundscan mit Bodenradar von OKM
Gerade hat OKM ein neues Forschungsprojekt begonnen. Die Altenburger wollen Künstliche Intelligenz für die automatische Auswertung der Messergebnisse nutzen und so auch neue Anwendungsfelder erschließen – zum Beispiel im Bauwesen. „Unsere Bodenradarsysteme zeigen ihre Messergebnisse direkt als 3D-Bilder an. Diese Radargramme können Fachleute dann analysieren und auswerten. Mit Hilfe von KI-Algorithmen wollen wir das automatisieren. So können auch Laien anhand der Radargramme direkt die für sie wichtigen Informationen ablesen“, erläutert Stephan Grund, der mit der Produktinnovation auch neue Kundenkreise erschließen will. Konkret denkt er dabei an Bauunternehmen, die vor Erschließungs- oder Schachtarbeiten wissen müssen, was sich unter der Erde verbirgt. „Mithilfe moderner Algorithmen wird die Effizienz und Genauigkeit von Bodenuntersuchungen deutlich verbessert“, argumentiert er. „So kann im Bauwesen die Digitalisierung die traditionelle manuelle Auswertung durch präzise, kosteneffiziente Technologien ersetzen.“ Deshalb sucht er die Zusammenarbeit mit Partnern, wie zum Beispiel der Lehnert Handel & Tiefbau GmbH und der Stadt Meuselwitz, um die Praxistauglichkeit sicherzustellen. Gemeinsam sollen bis Sommer 2026 Prototypen entwickelt, getestet und optimiert werden. „Natürlich freuen wir uns auch über die Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums, das mit dem Bundesmodellvorhaben ‚UNTERNEHMEN REVIER‘ Strukturwandelprojekte unterstützt.“
Junge, agile Leute begeistern
Doch nicht nur mit ständiger Produktinnovation will Stephan Grund das Unternehmen an der Marktspitze halten. „Es ist uns in den letzten Jahren gelungen, junge, agile Leute für OKM zu begeistern“, freut er sich. Er hält nichts davon, sich beim Thema ‚Fachkräfte‘ auf Beschwerden auszuruhen, sondern wird selbst aktiv. Egal ob Ausbildung, duales Studium, Werkstudent oder Jobeintrittspraktikum – er freut sich über „frisches Blut“ im Team der 30 Mitarbeiter. Das sei eine gute Ergänzung zu den Mitarbeitern, die seit Jahren in der Firma tätig sind und deren Wissen und Erfahrungen er sehr schätze. „Die gesunde Mischung macht unsere Firma erfolgreich und zukunftssicher.“
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