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Wachstumspotenzial Europas wird behindert
Vor dem Hintergrund ihrer jüngsten Konjunkturumfrage fordert die europäische Kammerorganisation Eurochambres die EU auf, „entschlossene Maßnahmen“ zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit Europas zu ergreifen und günstige Bedingungen für Unternehmen aller Branchen und Größen zu schaffen.
Zu den wichtigsten Herausforderungen für die Unternehmen zählt die Belastung durch neue regulatorische Anforderungen.
© Bartolomiej Pietrzyk/Shutterstock
Mithilfe der Kammern aus 27 europäischen Ländern befragte Eurochambres mehr als 43.000 Unternehmen nach ihren Erwartungen für die kommenden zwölf Monate. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer steuerte die Zahlen ihrer Herbstumfrage 2024 bei.
Ukraine-Krieg dämpft die Wirtschaftsleistung
Die „Eurochambres Economic Survey 2025“ zeige zwar gegenüber der Vorumfrage verbesserte makroökonomische Bedingungen einschließlich einer gesunkenen Inflation, wachsendes Verbrauchervertrauen und gewisse Fortschritte bei der Sicherung der Lieferketten in strategischen Sektoren, berichtet Eurochambres. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine dämpften jedoch nach wie vor die Wirtschaftsleistung in Europa.
Und auch wenn die Erwartungen der Betriebe für das kommende Jahr aktuell weniger negativ ausfielen als zuvor, werde das Wachstumspotenzial Europas durch verschiedene Faktoren behindert, „die von den politischen Entscheidungsträgern auf EU- und nationaler Ebene angegangen werden müssen“, mahnt die Kammerorganisation.
Während sich die Export- und Geschäftserwartungen geringfügig verbessert haben, bleiben sie insgesamt dennoch negativ. Die schwache Entwicklung anderer Indikatoren wie Beschäftigung und Investitionen hängt laut Eurochambres teilweise mit der angespannten Arbeitsmarktlage und den steigenden Arbeitskosten zusammen. Und wenn auch die nationalen Umsatzprognosen für das kommende Jahr positiv ausfallen, liegen sie doch nicht wesentlich über dem Niveau der Vorjahre.
Bürokratieabbau zählt zu den größten Herausforderungen
Zu den wichtigsten Herausforderungen für 2025 zählen die befragten Unternehmer die Arbeitskosten und den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Auf Platz drei folgt die Belastung durch Rechtsvorschriften: Die Betriebe sind sich der neuen regulatorischen Anforderungen sehr bewusst, die in den kommenden Monaten und Jahren – direkt oder indirekt – auf sie zukommen.
Und während Europa um eine Vorreiterrolle bei der digitalen und grünen Transformation kämpft, zeigen sich die Unternehmer zurückhaltend bei Investitionen in Technologie und Energieeffizienz. Neue Vorschriften beeinträchtigen die Rentabilität kleinerer Betriebe, die sich häufig mit der Auslegung von Gesetzen befassen müssen, bevor diese überhaupt für sie gelten.
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