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Mit smarter Technologie Pflegekräfte entlasten

Ein kleines handliches Gerät erfasst berührungslos die wichtigsten Gesundheitsparameter von Patienten und speichert sie automatisch in der Patientenakte. Das ist die Vision der Jenaer Xsight Optics GmbH. Ein Prototyp ist bereits entstanden. Jetzt will das Team um die Gründer Dr. Maria Nisser und Dr. Jan Sperrhake daraus ein praxistaugliches Gerät entwickeln und die Datenübertragung optimieren. 

Von der Idee zum ausgezeichneten Gründungskonzept

„Die Idee zur kontaktlosen Messung entstand während meiner Forschungen zur Belastungs- und Beanspruchungsanalyse an der Uniklinik Jena“, erinnert sich Dr. Maria Nisser. „Routinearbeiten, wie das Messen von Herzfrequenz, Temperatur, usw. und die Übertragung der Werte in die Patientenakte nehmen täglich viel Zeit in Anspruch, Zeit, die am Ende für individuelle Betreuung fehlt“, beschreibt sie ihre Motivation. Sie suchte die Zusammenarbeit mit Physikern, die bereits an Sensoren zur Messung von Vitalwerten forschten. Gemeinsam legten sie die Grundlage für den heutigen Prototypen, den sie mit einem Augenzwinkern das „Schweizer Taschenmesser der Pflege“ nennt. Gemeinsam erarbeiteten sie auch den Businessplan für Xsight Optics GmbH, der als bestes Gründungskonzept der Friedrich-Schiller-Universität und der Ernst-Abbe-Hochschule ausgezeichnet wurde. 

„Schweizer Taschenmesser der Pflege“

Ähnlich wie das legendäre Schweizer Taschenmesser ist der mobile Sensor von Xsight Optics ein Multitalent. So wie ein tragbarer Wärmescanner die Temperatur an Gebäudefassaden anzeigt, kann der Sensor der Jenaer Firma aus von ihm erfassten Kamerabildern Gesundheitsparameter ableiten – eine geschickte Kombination aus optischer Technologie, Mikroelektronik und Auswertealgorithmen in einem Handgerät.
„Wir haben die Sensoren, die Hardware und die Software selbst entwickelt. Für den Bau des Prototypen haben wir uns Unterstützung bei Partnern aus der Medizintechnikbranche ins Boot geholt“, erläutert Dr. Maria Nisser. Erste Praxistests sind in Planung. Anwendungsmöglichkeiten sieht sie in der Pflege oder bei der Patientenaufnahme in Notfallambulanzen. „Wir werden die Ergebnisse der Praxistests nutzen, um unsere Algorithmen weiter zu optimieren“, sagt sie. In den nächsten zwei bis drei Jahren soll so ein zugelassenes Produkt entstehen. 

Weitere Anwendungsfelder erschließen

Produktion und Vertrieb des Handgerätes soll dann ein marktbekanntes Unternehmen der Medizintechnikbranche übernehmen. „Wir wollen unsere Kraft und Erfahrungen in die Entwicklung weiterer Anwendungsmöglichkeiten unserer Sensortechnologie investieren. Dabei konzentrieren wir uns auch zukünftig auf alle Bereiche der Pflege, die sowohl den klinischen Pflegebetrieb und Pflegeeinrichtungen umfasst aber auch die ambulante Pflege miteinschließt“, begründet sie diesen Schritt.

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