VOR ORT BEI MAXIT KRÖLPA

Mit Innovationen gegen die Stolpersteine des Marktes

Hochwertige Baustoffe aus natürlichen mineralischen Rohstoffen – dafür steht maxit Gruppe. IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Höhne konnte sich am 8. April vor Ort am Firmenstandort in Krölpa davon überzeugen, dass das Ostthüringer Unternehmen mit klugen Innovationen, nachhaltiger Unternehmensstrategie und individueller Förderung des Fachkräftenachwuchses sich zu einem gefragten Partner der Bauindustrie entwickelt hat. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, welche Herausforderungen angesichts der aktuellen Baukonjunktur und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen vor dem Unternehmen stehen. Er begleitete Thüringens Ministerpräsident Bodo Romelow bei einem Firmenbesuch in der maxit Baustoffwerke GmbH.


Zurückgehende Nachfrage und immer mehr Bürokratie 

Über die Hälfte der Ostthüringer Bauunternehmen hat bei der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahreswechsel über rückläufige Auftragslage berichtet. Die Stimmung in der Branche ist gedämpft. Das bekommen auch die Baustoffzulieferer wie maxit zu spüren. Hinzu komme, dass durch die Schließung von immer mehr Kohlekraftwerken auch weniger sogenannter REA-Gips, ein Rückstand in Rauchentschwefelungsanlagen, als wichtiger Rohstoff zur Verfügung stehe. 
Bodo Ramelow betonte, dass deswegen natürliche Gipsvorkommen, wie in Thüringen und Sachsen-Anhalt wichtige Alternativen böten. Gerade die Nutzungsmöglichkeiten von Anhydrit und von Recyclinggips seien wichtige Themen. Er verwies auch auf den Konflikt von Rohstoffabbau und Landschaftserhalt. Es müsse viel mehr deutlich gemacht werden, dass genutzte Landschaft nicht unbedingt zerstörte Natur bedeute. Durch Renaturierung könnten neue, wertvolle Biotope entstehen. Das sei nachhaltiger als Abbauprodukte mit hohen Transportaufwand aus anderen Regionen der Welt zu importieren.
Sebastian Groppweis, geschäftsführender Gesellschafter der zur maxit Gruppe gehörenden Firma Bergmann Kalk, sieht weitere, gravierendere Probleme und Stolpersteine: „Die Bürokratie wird immer mehr zum Käfig für uns.“ Er nennt zunehmende Berichtspflichten und Rechtsunsicherheiten. Das binde nicht nur Arbeitszeit, sondern erschwere auch schnelle Entscheidungen. Sorgen mache ihm auch, ob bezahlbare und stabile Energieversorgung gewährleistet werden könne.

Innovation in nachhaltige Produkte 

Mit viel Innovationskraft hat maxit es geschafft, sich immer wieder den genannten Herausforderungen zu stellen. Die Firma investiert in die Entwicklung nachhaltiger Produkte, wie der mit einem Zukunftspreis ausgezeichneten Spritzdämmung „maxit ecosphere“ oder „maxit pluscalc“, einer ökologischen Alternative im Innenputz. Dafür suchen die Baustoff-Fachleute die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Industriepartnern. 
„Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung und Weiterentwicklung unserer Produktpalette liegt auf der Nutzung natürlicher, mineralischer Rohstoffe und eine möglichst höchstmöglichen Wertschöpfung daraus“, sagt Sebastian Groppweis. Am Standort Krölpa beispielsweise fördert maxit Baustoffwerke GmbH die natürlichen Rohstoffe Gips im Übertagebau und Anhydrit im Untertagebau aus eigenen und streng kontrollierten Vorkommen. Seit 45 Jahren bewähren sich die hochwertigen mineralischen Baustoffe bei den unterschiedlichsten Bauvorhaben sehr erfolgreich. 

Krölpa: Rohstoff- und Innovationsstandort

Schon seit über 150 Jahren wird nah am Werksstandort Krölpa die dortige Gipslagerstätte abgebaut. „Der Berg“ wird der maxit Gruppe noch über viele Jahre hinweg als wichtiger Lieferant hochwertiger Rohstoffe für die Weiterverarbeitung zu professionellen Baumaterialien zur Verfügung stehen.
Am Standort Krölpa werden Farben, Grundierungen und pastöse Putze in eigenen Laboratorien entwickelt und in den modernen Fertigungsanlagen produziert. Viele innovative Produkte für das „maxit Solar-Programm“ oder die IR-reflektierenden Fassadenfarben „maxit intens“ haben hier ihren Ursprung. Seit dem die maxit-Gruppe 1990 das ehemalige Gipswerk Krölpa von der Treuhand übernommen hat, hat sie über 50 Millionen Euro in den Standort investiert. Gerade entsteht für vier Millionen Euro eine neue Misch- und Verpackungsanlage für pastöse Produkte, wie Farben, verweist Norbert Pauli, Geschäftsführer maxit Baustoffwerke GmbH, auf die jüngste Investition.

Nachhaltige Unternehmenspolitik

„Als mittelständisch geprägte Unternehmensgruppe denken wir nicht in Quartalen, sondern in Generationen“, betont Hans-Dieter Groppweis, Geschäftsführender Gesellschafter der maxit Gruppe . 
Nachhaltig heißt für ihn, dass der Schutz der Umwelt zentraler Punkt der Unternehmenspolitik ist. „Regelmäßig überprüfen wir die Optimierung energiebezogener Leistungen. So wollen wir gemeinsam den Energieverbrauch kontinuierlich senken und Energieeffizienz steigern“, so der Firmenchef. Um diese Ziele zu erreichen nutze die Firma unter anderem ein Energiemanagementsystem und integriere seine Mitarbeiter umfassend in dessen Umsetzung. Energieeffizienz ist auch ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung neuer Produkte, um den steigenden Anforderungen an Ökostandards und Nachhaltigkeit gerecht werden.
Nachhaltig wirken auch kurze Entscheidungs- und Kommunikationswege und der enge Kontakt zu Kunden. „Unsere Kunden schätzen den persönlichen Kontakt zu ihren Ansprechpartnern, vom Außendienstmitarbeiter bis hin zum Geschäftsführenden Gesellschafter.“

Mitarbeiterförderung als Zukunftssicherung 

„Unsere Mitarbeiter sind das Herz der maxit Gruppe“, sagt Hans-Dieter Groppweis und betont: „Wir sind nicht einfach nur ein familiengeführtes Unternehmen, sondern betrachten uns als maxit Familie.“ So entschied er sich 1990 beim Firmenkauf alle Mitarbeiter am Standort zu übernehmen. Er wollte jungen Menschen hier am Standort eine Perspektive bieten. Das ist gelungen. Heute arbeiten in Krölpa 280 Mitarbeiter und 11 Azubis.   
Mit dem familiär geprägten und Weiterentwicklung fördernden Betriebsklima erreicht die Firmengruppe nicht nur eine überdurchschnittliche Mitarbeiter Bindung. Rund 220 der 850 Mitarbeiter an neun Standorten sind 20 oder mehr Jahre im Unternehmen. „Nicht selten ehren wir maxit-Mitarbeiter, die sich seit 40, 30 oder 25 Jahren im Unternehmen engagieren.“
Auch dem Fachkräftenachwuchs werden viele Chancen eröffnet. IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Höhne spricht dem Unternehmen dafür seine Anerkennung aus: „Seit dem Jahr 2000 wurden in Krölpa über 150 junge Leute ausgebildet. Die meisten sind noch da.“ 2019 gab es dafür die Auszeichnung als TOP-Ausbildungsunternehmen des Saale-Orla-Kreises. Ein Wehrmutstropfen sei, dass Thüringer Azubis an Berufsschulstandorten außerhalb des Freistaates keine Förderung für Übernachtungskosten bekämen. Auch maxit-Lehrlinge müssten zur Berufsschule nach Selb und dort tiefer in die Tasche greifen als ihre bayrischen Klassenkameraden, auch wenn maxit sie mit einem Zuschuss unterstützt. An Bodo Ramelow gerichtet sagt er: „Die Politik muss da etwas tun, denn auch das ist Aspekt, den Standort für jungen Leute attraktiv zu machen.“ 
 
 
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maxit Gruppe
maxit steht seit Jahrzehnten für eine Vielzahl von Produkten und Serviceleistungen für die Bauindustrie und das Bauhandwerk. 1978 mit drei Mitarbeitern als Kooperation zwischen den Kalkwerken Bergmann und Mathis gestartet, hat sich die maxit Gruppe in den letzten 45 Jahren zu einem hoch innovativen Unternehmen mit über 850 Mitarbeitern an neun Standorten entwickelt. Für die Bauindustrie produziert maxit auf modernsten Anlagen Innen- und Außenputze, farbige Edelputze, Betone, Farben, Boden- oder Wärmedämm-Verbundsysteme in Sack und Silo und bietet so ein umfassendes Produktprogramm für die Bereiche Rohbau, Ausbau und Fassade.
Foto: maxit

maxit.de


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