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GRINTECH: Marktführer im Segment Mikrooptik
Das Hauptprodukt der GRINTECH GmbH ist kleiner als zwei Millimeter, doch das mittelständische Hightech-Unternehmen gehört zu den großen Erfolgsgeschichten der Jenaer Optik-Industrie. Seit der Jahrtausendwende entwickelt die Firma innovative Produkte im Bereich Mikrooptik, die weltweit von Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstituten nachgefragt werden.
Das alte bzw. neue Führungs-Duo der GRINTECH GmbH: Dr. Torsten Poßner – bald im Ruhestand – sowie die neue Geschäftsführerin Anke Kräplin mit Co-Chef Dr. Bernhard Messerschmidt (v.l.n.r.) vor dem Firmensitz in Jena
© GRINTECH
Nach fast 25 Jahren als Geschäftsführer des Jenaer Mikrooptik- und Messtechnik-Unternehmens GRINTECH wechselt Dr. Torsten Poßner in den Ruhestand. Ihm folgt Anke Kräplin nach, die der Firma ebenfalls seit der Gründung im Dezember 1999 als Gesellschafterin angehört und bislang in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig war.
Die Gründung war ein Wagnis
Die GRINTECH GmbH war als Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik gestartet und hat sich in den letzten beiden Dekaden als Marktführer im Segment Mikrooptik etabliert. „Unsere miniaturisierten optischen Systeme kommen in der Sensorik, in der Biomedizin, in der Endoskopie oder auch in Telekommunikationssystemen zum Einsatz“, so der zukünftige Ex-Chef. Diese Anwendungen werden international nachgefragt und das Unternehmen ist nach eigenen Angaben weltweit das Einzige, das diese Lösungen mit Hilfe sogenannter Gradientenindexlinsen umsetzen kann: „Bei der GRIN-Technologie sorgen chemische Zusätze im Glas für die Brechung des Lichts. Die Linsen können somit auch gerade – ‚plan‘ – sein, und nicht – wie man das aus dem Physikunterricht kennt – konvex oder konkav.“
Eine technologische Erfolgsformel, die vor allem auf die Arbeit des Geschäftsführer-Duos Dr. Torsten Poßner und Dr. Bernard Messerschmidt zurückzuführen ist. „Wir sind damals zu viert gestartet, um die Technologie des Silber-Ionenaustauschs, die wir am Fraunhofer-Institut erforscht hatten, in Produkte zu überführen und diese am Markt zu etablieren“, so Poßner beim Blick zurück auf die Anfangszeit. „Die Gründung war natürlich ein Wagnis. In der Region gab es aber zur Jahrtausendwende einen Gründungsboom, gute Bedingungen und kompetente Unterstützung, die uns die ersten Geschäftsjahre getragen haben.“
Als Marktführer etabliert
Seither ist der Mikrooptik- und Messtechnik-Spezialist immer weiter gewachsen, hat Kunden aus aller Welt gewonnen und sich als Marktführer etabliert. „Der bedeutendste Meilenstein der letzten Jahre war sicherlich der Umzug von unserem Gründungsstandort im Jenaer ‚Eulenhaus‘ in der Schillerstraße in unseren eigenen Firmenneubau in der Otto-Eppenstein-Straße im Gewerbegebiet Jena21. Auf 2.500 Quadratmetern Büro- und Produktionsfläche haben wir dort optimale Arbeitsbedingungen für ein kreatives Miteinander unserer mittlerweile fast 50 Mitarbeitenden geschaffen.“
Tipp für Gründer: Mut haben und einfach beginnen
Das kreative Miteinander hat Poßner auch in seiner langjährigen Funktion als Vorstandsvorsitzender des Thüringer Photonik-Verbandes OptoNet e.V. gefördert. Bis 2023 netzwerkte er dort, um den Optik-Standort zu stärken, Kooperationen zu initiieren und vor allem den Branchen-Nachwuchs zu unterstützen. Apropos Nachwuchs: Was rät der Optik-Experte nach fast einem Vierteljahrhundert Firmen- und Führungserfahrung jungen Gründerinnen und Gründern? „Am wichtigsten ist eine gute Vorbereitung mit einem fundierten Businessplan. Auch hilft es, ein breites Netzwerk von Unterstützerinnen und Unterstützern aufzubauen. Und – Mut haben: Einfach beginnen – es kommt anders als ursprünglich geplant, aber das ist das Spannende jeder Gründung“, so Poßner.
Engagiertes Team für zukünftige Herausforderungen
Einige Tipps hat der ehemalige OptoNet-Vorstandsvorsitzende sicherlich auch für seine Nachfolgerin Anke Kräplin, die den Geschäftsführungs-Staffelstab übernimmt. Ihr Blick in die Zukunft für die GRINTECH der nächsten Dekade? „Ich will unser Unternehmen regional und überregional noch bekannter machen“, so die neue Chefin. „Grintech soll für unsere Kunden aus Industrie und Forschung ein innovativer und verlässlicher Partner bleiben. So werden wir aktuellen und zukünftigen Herausforderungen begegnen – als engagiertes Team, mit dem ich auch in meiner neuen Rolle von Herzen gern zusammenarbeite.“
Vollständig Lebewohl wird Torsten Poßner „seiner“ Grintech aber nicht sagen. „Ich stehe der Firma weiterhin beratend zur Seite und wünsche Anke Kräplin und Bernhard Messerschmidt als neuer Doppelspitze viel Erfolg und natürlich die Unterstützung aller Kolleginnen und Kollegen.“
Beste Aussichten also für das Unternehmen, dessen Hauptprodukt kleiner als zwei Millimeter ist und das doch zu den großen Erfolgsgeschichten der Jenaer Optik-Industrie gehört.
Beste Aussichten also für das Unternehmen, dessen Hauptprodukt kleiner als zwei Millimeter ist und das doch zu den großen Erfolgsgeschichten der Jenaer Optik-Industrie gehört.
GRINTECH GmbH
Die GRINTECH GmbH mit Sitz in Jena stellt Mikrooptiken für Medizin- und Messtechnik her: kleine Linsen mit Durchmessern kleiner als 2 mm, und daraus aufgebauten miniaturisierten optischen Systemen für Anwendungen in der optischen Sensorik (berührungslose Abstandsmessung mit Licht), in der Biomedizin (miniaturisierte Objektive), in der Endoskopie und der Laserdiodenstrahlformung.
Die GRINTECH wurde im Dezember 1999 gegründet und nahm mit der Jahrtausendwende ihre Geschäftstätigkeit auf. Die vier Gründer hatten zuvor die Herstellung von Mikrooptiken am Jenaer Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) erforscht. Zum Gesellschafterkreis zählt heute auch die Micro-Epsilon, ein familiengeführtes Unternehmen aus Bayern und Hauptkunde in der optischen Sensorik.
grintech.de
Die GRINTECH GmbH mit Sitz in Jena stellt Mikrooptiken für Medizin- und Messtechnik her: kleine Linsen mit Durchmessern kleiner als 2 mm, und daraus aufgebauten miniaturisierten optischen Systemen für Anwendungen in der optischen Sensorik (berührungslose Abstandsmessung mit Licht), in der Biomedizin (miniaturisierte Objektive), in der Endoskopie und der Laserdiodenstrahlformung.
Die GRINTECH wurde im Dezember 1999 gegründet und nahm mit der Jahrtausendwende ihre Geschäftstätigkeit auf. Die vier Gründer hatten zuvor die Herstellung von Mikrooptiken am Jenaer Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) erforscht. Zum Gesellschafterkreis zählt heute auch die Micro-Epsilon, ein familiengeführtes Unternehmen aus Bayern und Hauptkunde in der optischen Sensorik.
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