3D-Erfassung transparenter Objekte

Was für das menschliche Auge klar erkennbar ist, stellt für Robotiksysteme eine echte Herausforderung dar: transparentes Glas oder Kunststoff, spiegelnde Metalle oder tiefschwarze Oberflächen. Sogenannte „unkooperative“ Oberflächen sind für konventionelle Sensorsysteme schwierig zu erfassen. Dieser Herausforderung stellen sich Forscher des Fraunhofer IOF mit dem goROBOT3D-System, das durch intelligente Wärmebildgebung auch solche Oberflächen erkennt.
Seit mehreren Jahren arbeitet das Fraunhofer IOF bereits an thermischer 3D-Sensortechnologie und hat sie nun entscheidend weiterentwickelt und damit eine effiziente Optimierung für die automatisierte Objekterkennung erzielt. Die Mess- und Auswertungszeit transparenter oder tiefschwarzer Objekte durch goROBOT3D konnte von bisher 15 auf knapp 1,5 Sekunden reduziert werden. Dazu wurde am Institut ein neues Projektionsverfahren für die thermische 3D-Sensorik entwickelt.

Produktionsprozesse ohne Taktunterbrechung

Die drastisch verkürzte Aufnahme- und Auswertungszeit schafft neue Möglichkeiten für automatisierte Industrieprozesse, beispielsweise in Fertigungsanlagen oder der Produktgestaltung. Roboter können transparente oder dunkle Objekte nicht nur sicher identifizieren und greifen, sondern nahezu ohne Taktunterbrechung weiterarbeiten. „Während ein Objekt gehandhabt wird, kann die nächste Messung bereits erfolgen. Das schafft fließende Produktionsprozesse“, betont Dr. Martin Landmann, Wissenschaftler am Fraunhofer IOF in der Abteilung für Bildgebung und Sensorik.
Fraunhofer IOF
Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena betreibt anwendungsorientierte Forschung auf dem Gebiet der Photonik und entwickelt innovative optische Systeme zur Kontrolle von Licht – von der Erzeugung und Manipulation bis hin zu dessen Anwendung. Das Leistungsangebot des Instituts umfasst die gesamte photonische Prozesskette vom opto-mechanischen und opto-elektronischen Systemdesign bis zur Herstellung von kundenspezifischen Lösungen und Prototypen. Am Fraunhofer IOF erarbeiten rund 500 Mitarbeiter das jährliche Forschungsvolumen von 40 Millionen Euro.

iof.fraunhofer.de


Thermische 3D-Sensorik am Fraunhofer IOF

iof.fraunhofer.de
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