Zum Meisterstudium von Berlin nach Jena

Personalmanagement ist in Zeiten von Fachkräftemangel und unbesetzten Stellen eine besondere Herausforderung. Neben Ausbildung ist die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter zur Sicherung des Fach- und Führungskräftebedarfs Kern erfolgreichen Personalmanagements. IHK-Angebote für gezielte und (firmen)individuelle Weiterbildung oder für hochwertige IHK-Abschlüsse sind genau darauf zugeschnitten: praxisorientiertes, anwendungsbereites Wissen und einem akademischen Studium gleichgestellt. Hochwertige IHK-Abschlüsse geben also der Nachwuchsförderung und Karriere den richtigen Schub. Genau diese Vorteile nutzt auch die ASML Berlin GmbH und hat vor zwei Jahren gleich zwei Mitarbeiterinnen und drei Mitarbeiter in Gera zum IHK-Studium „Industriemeister Optik“ angemeldet. Das Basisstudium und die Ausbildereignung konnten sie in Berlin absolvieren. Für den fachbezogenen Studienteil sind sie freitags und samstags nach Jena gefahren. Jetzt, nach bestandener Prüfung, warten auf sie neue Herausforderungen im Unternehmen. Einer der frischgebackenen Meister beispielsweise ist vom Schichtbetrieb in der Produktion als technische Assistenz in den Bereich Technologieentwicklung gewechselt. 

Für Sarah Beck, Head of Talent Management & Learning bei ASML in Berlin, ist neben Ausbildung zielgerichtete Qualifizierung und Fortbildung von Mitarbeitern ein wichtiger Erfolgsfaktor gegen den Fachkräftemangel. „Wir fördern alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter individuell“, erläutert sie. „Regelmäßige Gespräche von Führungskräften mit Mitarbeitenden fließen in persönliche Entwicklungspläne ein, die dann von uns mit passenden Qualifikations- und Weiterbildungskonzepten untersetzt werden – dabei fördern wir mit Fach-, Führungs- und Projektlaufbahn alle Karrieremöglichkeiten. So steht jedem und jeder die Chance zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung offen und die Mitarbeitenden können selbst über ihre nächsten Karriereschritte entscheiden.“

ASML in Berlin nutzt dafür sowohl eigene Weiterbildungs- und Schulungsformate, greift bei Bedarf aber auch auf Angebote externer Anbieter zurück – so wie beim „Industriemeister Optik“. Die Firma unterstützt ihre Mitarbeiter auch während der Weiterbildung. So hat Weiterbildungskoordinatorin Daniela Schuppe sich um viele Formalitäten im Vorfeld gekümmert, gemeinsam mit den Führungskräften für angepasste Schichtpläne gesorgt, sich ggf. um bezahlte Freistellung gekümmert, aber auch Anreise und Übernachtung in Jena organisiert. Ein Engagement, vor dem IHK-Weiterbildungsberater Thomas Witt den Hut zieht. „Dies sollte Vorbild sein für alle Unternehmen“, sagt er.

Als IHK-Weiterbildungsberater hat er nicht nur ein offenes Ohr für Unternehmer, die ihre Personalentwicklung vorantreiben wollen, sondern berät auch Arbeitnehmer bei der persönlichen Karriereplanung – unabhängig und neutral. Die am häufigsten gestellten Fragen sind: Ich habe jetzt meinen Facharbeiter in der Tasche – was kann ich weiter tun? Ich will im Unternehmen aufsteigen – welche Weiterbildung kommt in Frage? Welche Kosten kommen auf mich zu? „Wir informieren passend zu vorhandenen Abschlüssen und Berufserfahrungen über mögliche Weiterbildungsprofile, deren Anforderungen und Zugangsvoraussetzungen, aber auch über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Auf Wunsch recherchieren wir nach regionalen Bildungsträgern, die entsprechende Weiterbildung anbieten.“ Qualifikationen, zum Beispiel als Ausbilder, Teamleiter oder technische Spezialisierung, seien eine Möglichkeit, der eigenen beruflichen Perspektive einen Schub zu geben. „Ein Schwerpunkt der Beratung ist die höhere Berufsbildung zum Meister, Fachwirt oder Betriebswirt als lohnender Karriereweg.“