THEMA APRIL

Polytives: Mit Rückenwind zur Erfolgsgeschichte

Wie herausfordernd der Weg von einer bahnbrechenden Idee bis zum fertigen, konkurrenzfähigem Produkt und zum Produktionsstart ist, zeigt die Erfolgsgeschichte der Polytives GmbH aus Jena. „Dass unsere Ideen nun erste Früchte tragen, verdanken wir auch unseren starken Partnern, Förderern und Wegbegleitern“, sagt Viktoria Rothleitner, Mitgeschäftsführerin des 2020 gegründeten Jenaer Unternehmens. „Eine große Motivation waren nicht zuletzt die Preise und Auszeichnungen, die wir bisher entgegennehmen durften, darunter der ThEx Award oder der Innovationspreis Thüringen im vergangenen Jahr.“

Erstes Produkt: Energiesparendes Granulat für Acrylglas 

Das erste Produkt der Firma: Kleine, transparente Kügelchen. Sie sehen nicht spektakulär aus, doch in diesem Granulat für die Herstellung von Acrylglas, steckt jede Menge innovatives Know-how. Polytives hat das Kunststoffadditiv bFI entwickelt, dass die Verarbeitung von Kunststoffen deutlich erleichtert. „Unser Fließverbesserer stellt sicher, dass Kunststoffe filigraner und mit weniger Energieeinsatz verarbeitet werden können. Die mechanischen Eigenschaften bleiben dabei erhalten“, erläutert Viktoria Rothleitner. Anwendungsmöglichkeiten sieht sie unter anderem im Spritzguss, zum Beispiel in der Autozulieferindustrie. Erste namenhafte Kunststoff-Verarbeiter haben bereits Interesse bekundetet.

Raus aus dem Labor, rein in die Produktion

Zurzeit ist das Team von Polytives auf der Suche nach einem geeigneten Standort für den Produktionsstart. „Rudolstadt steht auf unserer Wunschliste ganz oben“, sagt die Firmengründerin und denkt dabei an die Nachbarschaft zu zahlreichen Chemieunternehmen aber vor allem auch an die Nähe zum Thüringischen Institut für Textil und Kunststoff-Forschung. Mit Unterstützung der Wissenschaftler des TITK hat die Firma im vergangenen Jahr den Schritt aus dem Labor hin zur Produktionsreife geschafft. Was zuvor im Labormaßstab gelungen ist, konnte auch auf die Herstellung größerer Chargen übertragen werden. Wurden die Ausgangsstoffe vorher in Flaschen geliefert, rollen nun Fässer ins Chemikalienlager. Möglich machte die Zusammenarbeit die Förderung durch „get started 2gether“. Der vom Forschungs- und Technologieverbund Thüringen (FTVT) ausgerichtete Wettbewerb bringt Technologiegründungen und erfahrene wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen zusammen.

Nächstes Projekt: Mehr Stabilität für Polystyrol

Unser nächstes innovatives Produkt steht bereits in den Startlöchern. „Der Shrink Reducer bSR befindet sich aktuell noch im Feinschliff und wird zeitnah verfügbar sein“, wirft Viktoria Rothleitner einen Blick in die Zukunft. Damit soll die Schrumpfung von Kunststoffen während ihrer Verarbeitung deutlich verbessert und damit effizienter gestaltet werden.
Die Polytives GmbH wurde 2020 in Jena gegründet. Sie entwickelt und produziert neuartige Kunststoffadditive. Die innovativen Lösungen steigern die Verfahrenseffizienz und verbessern Herstellungsprozesse ebenso wie Produkteigenschaften.


 
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